06.07.23, 21:04:24
ral6014
Lässt sich dieser Stempel deuten? Habe zuerst auf Landwehr getippt, aber das Gewehr hat ein Visier und einen gezogenen Lauf. Solche Waffen wurden in Bayern - sofern Bayern richtig ist - nicht an die Land- oder Bürgerwehren ausgegeben.
06.07.23, 22:04:12
ulfberth
geändert von: ulfberth - 06.07.23, 22:35:24
Die Zuordnung überlasse ich gerne corrado26.
Falls das Gewehr aus Bayern stammt, wäre der Truppenstempel als Stab des Infanterie-Leibregiments, Waffe Nr. 9, zu lesen.
Gruß
ulfberth
07.07.23, 12:09:54
ral6014
Die Zuordnung überlasse ich gerne corrado26. Falls das Gewehr aus Bayern stammt, wäre der Truppenstempel als Stab des Infanterie-Leibregiments, Waffe Nr. 9, zu lesen.
Gruß
ulfberth
Interessant. Danke. Ja.... "falls" das ein bayer. Gewehr ist. Es hat schon viele bayer. Merkmale. Die Kimme, der zylindrische Ladestock, der flache Vorderschaft, die typische Wangenauflage und ja... die Beschläge natürlich. Untypisch ist eher das Schloss bzw. die Schlossplatte sowie der Mittelring ohne Haltefeder. Auch dass die Kolbenplatte mit 3 anstelle 2 Schrauben gehalten wird ist ungewöhnlich und gezogen sollte das Rohr eigentlich auch nicht sein.... :confused: Ja, bayer. Waffen sind schon kein ganz einfaches Thema.
07.07.23, 15:30:10
corrado26
Da der Fragesteller keine Angaben zu etwaigen Herstellermarkierungen oder staatlichen Abnahme-und Kontrollstempel macht, gehe ich davon aus, dass Derartiges nicht vorhanden ist. Damit aber ist ausgeschlossen, dass es sich um ein deutsches Ordonnanzgewehr egal welchen Staates handelt. Die Verbindung von bayerisch anmutendem Schloss mit so in Bayern unbekanntem, gezogenem Lauf und eckiger, nach Norddeutschland weisender Backe lässt mich vermuten, dass es sich hier um ein professionell aus unterschiedlichsten Teilen gefertigtes Stück handelt. Die ominöse Laufstempelung wäre damit einer außermilitärischen Vereinigung zuzuschreiben. Im Übrigen waren Truppenteilstempelungen am Lauf in Bayern, aber auch in allen deutschen Staaten zur fraglichen Zeit absolut unbekannt
07.07.23, 15:44:48
ral6014
geändert von: ral6014 - 07.07.23, 15:52:22
Da der Fragesteller keine Angaben zu etwaigen Herstellermarkierungen oder staatlichen Abnahme-und Kontrollstempel macht, gehe ich davon aus, dass Derartiges nicht vorhanden ist. Damit aber ist ausgeschlossen, dass es sich um ein deutsches Ordonnanzgewehr egal welchen Staates handelt. Die Verbindung von bayerisch anmutendem Schloss mit so in Bayern unbekanntem, gezogenem Lauf und eckiger, nach Norddeutschland weisender Backe lässt mich vermuten, dass es sich hier um ein professionell aus unterschiedlichsten Teilen gefertigtes Stück handelt. Die ominöse Laufstempelung wäre damit einer außermilitärischen Vereinigung zuzuschreiben. Im Übrigen waren Truppenteilstempelungen am Lauf in Bayern, aber auch in allen deutschen Staaten zur fraglichen Zeit absolut unbekannt
Mag sein, dass Du Recht hast - zumal tatsächlich kaum Stempel vorhanden sind bzw. offenbar irgendwann mal weggehobelt wurden.Aber: Mit Stempeln müsste ich die Waffe kaum hier zur Bestimmungn einstellen ;) . Widersprechen muss ich Dir aber hinsichtlich der "Backe". DIE ist ansich bei bayer. Gewehren um 1840 rum schon relativ üblich in dieser Form und die Schlossplatte entspricht eigentlich dem Muster, wie es beim Podewils-Gewehr Verwendung fand. Und ob alle Infanteriewaffen jener Zeit extrem üppig gestempelt waren lass ich mal außen vor. Militärwaffen mit offenbar blanken Schlosspatten und Läufen kamen durchaus vor - und müssen nicht unbedingt zusammengebastelt gewesen sein. Es waren nicht alle so stempelversessen wie die Preußen. Aber ja, das allein reicht natürlich nicht für eine klare Bestimmung. Leider mal wieder kein typisches Stück das sich kaum wird sicher zuordnen lassen.