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unter dem Dach der
Deutschen Gesellschaft für Heereskunde e.V.
 
 

Säbel wie Briquet zu bestimmen

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04.06.21, 19:40:39

SpielHans

Hallo zusammen,
ich habe hier einen Säbel bekommen.
Dazu würde ich gerne mehr wissen:
Welches Modell, Herstellungsland und Herstellungsjahrahr.
Die Klinge ist ausgewechselt worden. Sehr grob und mit Gewalt. Aber das schon vor sehr langer Zeit (siehe Angelende am Knauf) Feldmäßige Reparatur? Beutewaffe?

Klingenlänge: 53,00 cm
Klingendicke: 0,60 cm
Klingenbreite: 3,35 cm
Grifflänge: 13,00 cm
Gesamtlänge: 66,00 cm
Klinge mit Solingen K.S. & C. markiert
Griff mit „C“ markiert

Vielen Dank
04.06.21, 19:41:37

SpielHans

weitere Bilder
04.06.21, 21:11:28

joehau

geändert von: joehau - 04.06.21, 21:13:20

Schwieriger Fall.

Der Griff entspricht dem französischen Sabre d'infanterie AN IX.
Da keine verwertbaren Stempel vorhanden sind, kann der in vielen
Ländern Europas hergestellt und geführt worden sein.

Die Klinge ist in Solingen hergestellt, steht ja drauf, kann natürlich
unter französischer Besetzung an die franz. Armee geliefert worden sein.
Zu K.S.&Cie. fällt mir gerade nichts ein.
05.06.21, 15:08:29

corrado26

geändert von: corrado26 - 05.06.21, 15:09:33

Hier die Antwort: Kischbaum, Schimmelbuch & Companie, Solingen
05.06.21, 23:54:07

SpielHans

Vielen Dank euch!
06.06.21, 18:29:59

joehau

geändert von: joehau - 06.06.21, 23:47:21

K.S.&C.

Im französischen Text liegen etliche Schreibfehler vor.

Auch meine ich dem franz. Text zu entnehmen, dass die Abkürzung K.S.&C.
für Kirschbaum, Schnitzler & Cie. steht.

Die ersten beiden Zeilen mit Kirschbaum, Schimmelbusch & Cie. beziehen sich
anscheinend auf eine hier nicht vorhandene Abbildung oberhalb des Textes.


Andererseits kannte ich Schnitzler&Kirschbaum bisher nur als S&K.
Was nicht heißt, dass es die Verbindung nicht früher auch umgekehrt gab.
06.06.21, 23:40:56

joehau

Anscheinend ist hier eine längere Säbelklinge am oberen Ende gekürzt worden.
Dadurch ist das 'Manufacture de' verschwunden und nur noch 'Solingen' stehen
geblieben. Dann hat man die gekürzte Klinge in den Briquetgriff eingesetzt.
07.06.21, 05:19:00

Zietenhusar

geändert von: Zietenhusar - 07.06.21, 17:54:08

Zitat von SpielHans:
Die Klinge ist ausgewechselt worden. Sehr grob und mit Gewalt. Aber das schon vor sehr langer Zeit (siehe Angelende am Knauf)
Nicht nur grob, sondern auch unfachmännisch. Um eine neue Angel herzustellen wurde die Klinge an dieser Stelle kalt gehämmert, was man am Bruch (rote Markierung) sieht. Bei den großen Lücken zwischen neuer Angel und dem Gefäß (blaue Markierungen) frage ich mich, ob diese überhaupt fest sitzt? Bei den von mir grün markierten Bereichen vermute ich Lötzinn. Falls ja, wird dieses erst im 20. Jh. dort dran gekommen sein.

Bei den großen Lücken müsste sich die Angel im Gefäß drehen lassen. Falls ja, dreht sich die Vernietung dabei mit?

Gruß,
Thomas
07.06.21, 17:23:40

SpielHans

Hallo.
Ja, gut gesehen.

Die Klinge ist wohl kalt gehämmert. Und sehr scharf.
Am Gefäß befinden sich Blei-oder Zinnreste. Das kann ich nicht genau bestimmen.
Die Klinge ist etwas beweglich. Und damit bewegt sich die Vernietung am Ende mit. Also ein Stück.

Gruß

07.06.21, 17:56:23

Zietenhusar

Jetzt hatte ich in meinem letzten Beitrag so viele bunte Markierungen angesprochen, aber das entsprechende Bild nicht angehangen. Jetzt nachgeholt.
Zitat von SpielHans:
Die Klinge ist etwas beweglich. Und damit bewegt sich die Vernietung am Ende mit. Also ein Stück.
Sehr gut.
 
 
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