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Garde-Ulanen-Regiment

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19.04.20, 19:29:58

Gost

geändert von: Gost - 19.04.20, 19:56:51

Hallo,
kann man bestimmen, wie lange ohne "1"vor dem "G" gestempelt wurde?
Weitere Stempel, auf dem "Blücher" sind nur der Hersteller "S&K".
Gruß Gost
20.04.20, 01:53:45

ulfberth

Hier einmal die Formationsgeschichte beider Regimenter aus Bredow/Wedel und Abel.

Gruß

ulfberth
20.04.20, 15:09:29

ulfberth

geändert von: ulfberth - 24.04.20, 21:32:38

Der Stempel könnte aus den 1820er Jahren stammen. Die Garde-Ulanen-Eskadron wurde 1815 mit der Garde-Kosaken-Eskadron und zwei Eskadronen des schlesischen National-Regiments zum Garde-Ulanen-Regiment.

Dieses Garde-Ulanen-Regiment wurde 1821 zum Garde-Kürassier-Regiment umgewandelt.

Siehe Pietsch, Band II, Seite 2-5.

Gruß

ulfberth
20.04.20, 15:42:46

Spartaner545

geändert von: joehau - 20.04.20, 18:07:03

Hallo ulfberth,

ordnest du den Stempel in die Zeit von 1815-1821 und damit auch zum
"ersten" Garde-Ulanen-Regiment (danach Garde-Kürassier-Regiment) wegen
der Art wie gestempelt wurde ein, oder lässt sich auch aufgrund der
Formationsgeschichten der bisher genannten Regimenter eine Zuordnung
zum "zweiten" Garde-Ulanen-Regiment (danach 1. Garde-Ulanen-Regiment)
aus den 1850er Jahren ausschließen?

Beste Grüße

Vincent
21.04.20, 09:14:11

ulfberth

geändert von: ulfberth - 21.04.20, 16:49:18

3. ES.
G.U.R.
N.o. 150.
Der Stempel läßt sich grob den 1820er, vielleicht noch 1830 Jahren zuordnen. Eine klare zeitliche Trennungslinie ist m. E. nicht möglich.

Wenn man die Überlegung außer Acht läßt, daß das spätere 1. Garde-Ulanen-Regiment aus was für Gründen auch immer die „1“ nicht gestempelt hätte, bleibt nur diese ursprüngliche erste Formation. Aus der leicht versetzten Gründung 20. März / 30. März 1826 der beiden Regimenter läßt sich dies "Nichtstempelung" m. E. nicht wirklich ableiten.

Den Wechsel der nicht für die schwere Kavallerie geeigneten Mannschaften – bei Umformierung 1821 der Garde-Ulanen zu den Garde-Kürassieren – zum neu aufgestellten 2. Garde-Landwehr-Kavallerie-Regiment läßt sich in diesem Zusammenhang nicht beurteilen.

Ansonsten sollten wir bessere Bilder des Säbels abwarten. Vielleicht ergeben sich ja dann noch andere Lösungsansätze.

Gruß

ulfberth
24.04.20, 19:29:23

Gost

geändert von: joehau - 04.04.22, 20:21:54

Säbel ist angekommen.
Danke den DHL-Helden, dass er es schon nach nur 3 Tagen geschafft haben.

Bei den Maßen, gibt es keine Überraschungen:

Gl.m.Sch: 990mm, Kl.:820mm, Kb.:39mm,

Hersteller ist "S&K", zu sehen auf der Parierstange und auf dem Klingenrücken.

Truppenstempel

-auf auf dem Parierstangenlappen: 3.ES. G.U.R. No.150.

-auf der Scheide: 3.ES. No.150.

-Garde-Ulanen-Regiment, 3.Eskadron, Waffennummer 150

Der Säbel hat nur diese Truppen- und Herstellerstempel.

keine
- Altstempel,
- weitere Truppenstempel oder Depotstempel
- Jahreszahl auf den Klingenrücken.(wohl ab 1829)


Wenn es ein Säbel des Garde-Ulanen-Regiment ist, wäre
es wohl die älteste bekannte preuß Eigenproduktion.

Gruß Gost
24.04.20, 21:49:39

ulfberth

geändert von: ulfberth - 24.04.20, 22:01:40

Das wäre dann nach der Literaturlage (Seifert/Stefanski; Der Blücher-Säbel) ein sehr frühes Stück aus deutscher Fertigung. Die beiden Autoren vermuteten, daß deutsche Ersatzlieferungen erst nach 1823 zur Ausgabe gelangten. Siehe hierzu Seite 14 und 15.

Sollte die Theorie mit diesen ersten Garde-Ulanen-Regiment aufrecht zu halten sein, wäre da noch ein Wermutstropfen: Das Regiment war 1815 im Feldzug gegen Frankreich mit 3 Eskadronen beteiligt, nahm aber an keinen Kampfhandlungen mehr teil. Die 3. Eskadron rückte nicht mit aus!

Gruß

ulfberth
 
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