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DAS FORUM FÜR SAMMLER & INTERESSIERTE
unter dem Dach der
Deutschen Gesellschaft für Heereskunde e.V.
 
 

Säbel ala Mameluk ?

original Thema anzeigen

 
02.04.20, 22:21:32

M 71

geändert von: joehau - 05.12.21, 22:31:36

Hab ich heute mit ein paar Bauchschmerzen erstanden,
finde auch nichts wesentliches dazu im Netz.
Vielleicht weiß hier einer mehr.

Gesamtlänge mit Scheide: ca 92 cm
Klingenlänge: ca 76 cm
Klingenbreite an Fehlschärfe: ca 3 cm
Klingendicke an der Fehlschärfe: ca 9-10 mm

Griffmaterial Vielleicht Knochen oder Elfenbein ?
Lederscheide mit Beschlägen (Feuervergoldet ?)
03.04.20, 14:46:44

corrado26

Ich glaube zu wissen, dass das Zeichen am Klingenrücken für eine Fertigung in Solingen steht, vielleicht täusch' ich mich aber auch :D .
03.04.20, 15:30:34

M 71

geändert von: joehau - 04.04.20, 21:41:54

Es ist auch ein wenig schwierig,da sie auch nicht sehr häufig vorkommen.
Selbst ihre Trageweise, sowie die Anlässe zu dem sie getragen wurden,
ist mir nicht geläufig.

Es gibt irgendwo auch ein Bild vom letzten deutschen Kaiser, sowie von
Admiral Dömnitz mit so einem Teil.

Die Klingenätzung in der Form hatte ich auch schon oft auf vielen
anderen Blankwaffen,sowie deutsch auch französisch (Klingenthal).

Ein Sammlerkollege teilte mir eben mit, das diese Griffe oft aus Walrossbein
hergestellt wurden. Sieht auch nach Bein aus.
03.04.20, 19:02:41

fritz1888

So eine "Sammlersuende" habe ich auch :D
Allerdings muss meine mal ein bisschen restauriert werden und dann Stelle ich gerne Bilder ein.
Tatsaechlich gibt im deutschsprachigen Raum nicht viel Literatur zu dem Thema; da muss man schon bei den Franzosen suchen und ein bisschen bei den Englaendern.
03.04.20, 20:22:12

M 71

geändert von: joehau - 04.04.20, 21:41:16

Ich glaube, irgendwo schon mal gelesen zu haben, dass man so ein Teil
bei (nicht militärischen) Empfängen oder bei einer Gala so was trug,
weil es einfach nur chic war.

Mal sehen, was mein "Rundschreiben" für einen Klingenhersteller ergibt.
04.04.20, 00:48:21

ulfberth

Zitat von M 71:
Es ist auch ein wenig schwierig,da sie auch nicht sehr häufig vorkommen .Selbst ihre Trageweise,sowie die Anlässe zu dem sie getragen wurden ,ist mir nicht geläufig.
Es gibt irgendwo auch ein Bild vom letzten deutschen Kaiser ,sowie von Admiral Dömnitz mit so einem Teil...


Keine Ahnung wer, dieser Admiral Dömnitz sein soll. Wenn auch ein Vice-Admiral reicht, hätte ich "Charly" anzubieten.

Gruß

ulfberth

04.04.20, 10:19:23

korseke1950

geändert von: korseke1950 - 04.04.20, 10:25:48

Hallo,

nach Stefanski, Claus P. und Dirk Stefanski: Die langen Offizier-Seitenwaffen der Deutschen Marinen,
Hamburg, Berlin, Bonn, 2000, S. 103, wird das gleiche Bild von Konteradmiral Deinhard (S/W-Zeichnung)
gezeigt, mit der Bemerkung, es handelt sich bei dem gezeigten Mameluckensäbel, um den Geschenk-Ehrensäbel
des Sultans von Sansibar.
Die Autoren schreiben: "... Der Ehrensäbel, der Admiral Deinhard vom Sultan von Sansibar verliehen worden war, war natürlich kein deutscher Marinesäbel. Es handelte sich vielmehr um eine Waffe, wie sie in Ostafrika üblich war. ....."

BG
korseke
04.04.20, 10:40:51

M 71

Erst mal Entschuldigung für den Schreibfehler ,natürlich meinte ich Admiral Dönitz.
Dömnitz liegt bei mir um die Ecke...,daher mal die schnelle Verwechslung.
04.04.20, 21:59:58

ulfberth

Es gibt Fotos von Wilhelm II in der Uniform eines türkischen Feldmarschalls mit einem Mameluckensäbel. Der Säbel ist aber Teil der Uniform und hat hiermit nichts zu tun.

Suchbegriff google: Kaiser Wilhelm II, Uniform türkischer Feldmarschall.

Gruß

ulfberth
04.04.20, 22:10:43

joehau

geändert von: joehau - 04.04.20, 22:40:43

Bei den Briten war der Mamelukkensäbel Ende des 19. bis ins 20. Jahrhundert
auch in Mode. Es gibt Bilder von Lord Kitchener, Douglas Haig und anderen
höheren Offizieren mit diesem Säbelmodell.

Dönitz diente bei Kriegsbeginn 1914 auf der Breslau, die aus dem Mittelmeer
nach Konstantinopel entkam. Er blieb bis Mitte 1915 an der Dardanellenfront.
Möglicherweise kam er in dem Zusammenhang zu einem Mamelukkensäbel.

Die Klinge ist beim gezeigten Säbel aber wesentlich älter, als die
genannten Herren. Ich schätze mal anhand des Klingendekors so um 1800.
Dieses Blattmuster auf dem Klingenrücken hält man für eine Solinger Marke.

Klick !
 
 
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