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unter dem Dach der
Deutschen Gesellschaft für Heereskunde e.V.
 
 

Abzeichen der Chargen => Deutschland: Landheer, Marine, Beamte, Schutztruppe & Sonstige

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23.07.08, 20:20:26

Zietenhusar

Stand 1895
Quelle: Handbuch für die Einjährig-Freiwilligen sowie für die Reserve- und Landwehr-Offiziere der Feldartillerie (Verlag Mittler & Sohn)

Landheer


A. Allgemeines
Nur die Offiziere haben Schärpen.1) – Offiziere, Sanitätsoffiziere und die oberen beamten haben silberne bezw. Goldene Kokarden, Epaulettes2) und Achselstücke, Offizier-Seitengewehr; Offiziere und Sanitätsoffiziere silberne Portepees;3) die oberen Beamten tragen das Offizier-Portepee, wenn sie ehemalige aktive Offiziere oder Offiziere des Beurlaubtenstandes sind, sonst ein besonderes Portepee. – Die Offiziere der Kavallerie, Feldartillerie und des Trains tragen silberne bezw. Goldene Kartusche.
Reserveoffiziere der Feldartillerie tragen die Uniform ihres Regimentes mit Landwehrkreuz von weißem Metall auf der Helmzier – diese ohne Devise – unterhalb des Ordenssterns oder des Namenszuges, und an der Mütze eine Kokarde mit Landwehrkreuz.
Landwehroffiziere der Feldartillerie tragen die Uniform der Feldartillerie mit der Nummer des Armeekorps in den Epaulettes. Helmzier ohne Devise, Landwehrkreuz auf der Brust des Adlers ec., sonst wie Reserveoffiziere.
Unteroffiziere haben Tressen an Kragen und Aermelaufschlägen des Waffenrocks, an den Außenseiten des Mantelkragens je einen Knopf, an den anderen Seiten je eine Bandborte in den Landesfarben; Offizier-Portepee oder Säbeltroddel bezw. Faustriemen in den Landesfarben (bei den Jägern und Schützen von grüner Seide mit Gold oder Silber durchwirkt); der etatsmäßige Feldwebel, Wachtmeister, Stabshoboist und Stabstrompeter hat an jedem Aermelaufschlag des Waffenrocks neben der breiten noch eine schmale Tresse.

B. Besonderes.
1. Generale: Epaulettes mit festen silbernen Raupen; Achselstücke aus goldenen und silbernen Schnüren; breite rothe Streifen in den Beinkleidern; Paletot im Brusttheil roth gefüttert. Zur Parade: Rock mit goldbesticktem Kragen, Aufschlägen und Schößen, sowie von der rechten Schulter herabhängende goldene Achselschnüre. Zum Helm Federbusch.
In den Epaulettes und auf den Achselstücken tragen: General-Feldmarschall zwei gekreuzte Kommandostäbe, Generaloberst und General-Feldzeugmeister drei, General der Infanterie, der Kavallerie oder der Artillerie zwei, Generallieutenant einen, Generalmajor keinen Stern.
2. Stabsoffiziere: Epaulettes4) mit losen silbernen Frangen, Achselstücke aus silbernen, schwarz5) durchwirkten Schnüren. An Sternen tragen: Oberst zwei, Oberstlieutenant einen, Major keinen.
3. Hauptleute ec. und Subalternoffiziere: Epaulettes4) ohne Frangen, Achselstücke aus nebeneinander gelegten silbernen, schwarz durchwirkten5) Schnurbreiten. An Sternen tragen: Hauptmann zwei, Premierlieutenant einen, Sekondelieutenant keinen.
4. Zeug- und Feuerwerksoffiziere: Waffenrock der Feldartillerie-Offiziere, keine Sporen, Infanterie-Offizierdegen alter Art, Felder in den Epaulettes und Unterlage der Achselstücke schwarzer Sammet. Die Feuerwerksoffiziere in den Epaulettes und auf den Achselstücken ein F.
5. Feldwebellieutenants tragen die Uniform der Feldwebel bezw. Wachtmeister des Truppentheils; statt der Achselklappen Achselstücke der Sekondelieutenants, Offizierskopfbedeckung und den Artilleriesäbel am Offizierkoppel.
6. Offizierstellvertreter: Offizier-Portepee und –Seitengewehr; Schulterklappen an Waffenrock und Mantel mit goldener (silberner) Tresse eingefaßt.
7. Feldwebel, Vizefeldwebel, Wachtmeister, Vizewachtmeister, Oberfeuerwerker: Offizier-Säbel mit Offizier-Portepee und an jeder Seite des Kragens des Waffenrocks und Mantels große Wappenknöpfe, silberne bezw. goldene (Baden) Kokarden. Der Oberfeuerwerker auf den Achselklappen ein F.
8. Portepeefähnriche: Offizier-Portepee und silberne bezw. goldene Kokarden, aber keinen Wappenknopf am Kragen des Waffenrocks.
9. Sergeanten, Feuerwerker: große Wappenknöpfe am Kragen; die Feuerwerker ein F wie die Oberfeuerwerker.
10. Oberfahnenschmiede, Fahnenschmiede und zu letzteren geeignete Beschlagschmiede: die beiden ersteren auf dem linken Unterärmel des Waffenrocks hufeisenförmige Abzeichen in Gold bezw. Silber, der letztere in gelber bezw. weißer Wolle.
11. Obergefreite (nur bei der Fußartillerie vorhanden): große Wappenknöpfe am Kragen des Waffenrocks. Unteroffizier-Säbeltroddel.
12. Gefreite: Kleine Wappenknöpfe am Kragen des Waffenrocks.
13. Kapitulanten: Unteroffizier-Säbeltroddel (Faustriemen); schmale Schnur in den Landesfarben an den Achselklappen (quer angenäht).
14. Richtkanoniere: einzelne tragen wegen besonderer Leistungen die Schießauszeichnung, bestehend in einer schwarzweiß-rothen Schützenschnur mit kleiner Granate daran. Andere Richtkanoniere tragen eine gelbe Granate auf dem Ärmel des Waffenrocks.
15. Hoboist, Hornist, Trompeter: Schwalbennester auf den Schultern des Waffenrocks; Stabshoboisten, Stabshornisten, Stabstrompeter mit Kantillen; letzterer im Uebrigen wie der Feldwebel ec.
16. Einjährig-Freiwillige: Schnüre in den Landesfarben an den Achselklappen.
17. Sanitätsoffiziere: dunkelblaue tuchene Kragen und Aufschläge, beide mit goldenen Litzen; Aeskulapstab auf den Epaulettes und Achselstücken, Felder bezw. Unterlagen der letzteren blauer Sammet, gelbe Knöpfe. – Im Uebrigen die selben Abzeichen wie Offiziere, aber Frangen der Epaulettes von Gold; Generalstabsarzt sowie Generalärzte mit Generalsrang tragen die Beinkleider der generale.
18. Unterärzte: wie 17, aber ohne Litzen; statt Epaulettes und Achselstücke Achselklappen mit silberner Tresseneinfassung und Aeskulapstab; an letzteren bei einjährig-freiwilligen Aerzten noch die Freiwilligenschnur.
19. Auditeure: ähnlich wie 17, aber silberne Litzen und Knöpfe, ohne Aeskulapstab.
20. Intendantur: ähnlich wie 19, aber Kragen und Aufschläge von Sammet, Vorstöße karmoisinroth.
21. Zahlmeister: blaue, tuchene Aufschläge und Kragen, weiße Vorstöße; weiße Knöpfe.
22. Militärgeistliche: Amtstracht ist der schwarze Talar; im Felde schwarztuchener Anzug mit violetter, weißgestreifter Binde mit rothem Kreuz am linken Oberarm.
23. Korps- und Oberrossärzte, Rossärzte; schwarze, tuchene Kragen und Aufschläge mit karmoisinrothen Vorstößen; gelbe Knöpfe. Als Achselstücke goldene Tressen mit zwei blauen Streifen; zwei bezw. eine bezw. keine silberne Rosetten.

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1) Adjutanten tragen die Schärpe von der rechten Schulter zur linken Hüfte, alle anderen Offiziere um die Hüfte.
2) Husarenoffiziere nur Achselstücke.
3) Die Offiziere der Mecklenburgischen Regimenter tragen goldene Portepees und goldene Schärpen.
4) Die Felder in den Epaulettes und die Unterlage der Achselstücke entsprechen in ihrer Farbe den Achselklappen der Unteroffiziere und der Mannschaften.
5) Bezw. in anderen den Landesfarben entsprechenden Farben; Hessen z. B. roth.
23.07.08, 20:23:09

Zietenhusar

geändert von: Zietenhusar - 24.01.09, 20:22:44

Quelle: wie vor

Marine


1. Marineoffiziere: blaue Röcke mit goldenen Knöpfen; Hüte oder Mützen mit schwarzem Band mit goldener Kaiserkrone und Eichenlaubstickerei. Auf den Aermeln goldene Tressen, darüber goldene Kaiserkrone. – Epaulettes der Admirale dicke goldene Raupen, die der Stabsoffiziere ähnlich, die der Kapitänlieutenants und Lieutenants z. S. dünne goldene Frangen, die der Unterlieutenants keine Frangen. – Achselstücke wie die des Heeres.
2. Sanitätsoffiziere, Maschinen- und Torpederingenieure (denen die Ehrenbezeugungen der Sanitätsoffiziere zu erweisen sind): wie die Seeoffiziere, aber keine Aermelkronen und keine Schärpen; die Kragen und Mützenbänder von blauem bezw. schwarzem Sammet.
3. Feuerwerks-, Zeug- und Torpederoffiziere: wie Seeoffiziere, aber ohne Aermelkrone; Mützenbänder blau.
4. Deckoffiziere: wie Seeoffiziere, aber keine Hüte und Aermelkronen, Mützenband ist schmaler und ohne Stickerei; keine Schärpe; Achselklappen.
5. Seekadetten: keine Aermelkrone, keine Hüte; Mützenband mit Kaiserkrone und Stickerei. Statt Rock: Jacke. Dolch.
6. Unteroffiziere: Jacken mit Tressen an den Aufschlägen, Abzeichen am linken Oberarm.
7. Zahlmeister: blaues Mützenband mit silberner Stickerei, weiße Knöpfe.

Nachtrag (24.01.2009): Abbildung der Gradabzeichen der Marine, aus Der Dienstunterricht für den Kanonier und Fahrer der Feldartillerie von Wernigk & Trautz
26.07.08, 09:25:46

Zietenhusar

geändert von: Zietenhusar - 26.07.08, 12:09:18

Stand 1913
Quelle: Leitfaden für den Kavalleristen; Mittler und Sohn, Berlin

Einteilungen und Gradabzeichen der Vorgesetzten des Heeres


Es gibt zwei Hauptklassen von Vorgesetzten:
a) die Unteroffiziere, b) die Offiziere

1. Die Unteroffiziere.
Diese teilen sich in Unteroffiziere ohne das Portepee: Unteroffizier, Sergeant, und in Unteroffiziere mit dem Offizier-Portepee: Fähnrich, Vizewachtmeister, Wachtmeister bzw. Vizefeldwebel und Feldwebel bei den Fußtruppen.
a) Der Unteroffizier. Allen Unteroffizieren gemeinsame Gradabzeichen sind: Goldene oder silberne Tresse am Kragen und Ärmelaufschlag des Waffenrocks, Feldrocks und am Kragen der Litewka, am Kragen des Drillichrockes und des Mantels schwarz-weiße Borte, 1) an jeder Seite des Mantelkragens einen Knopf, am Säbel die Troddel in schwarz und weißer Farbe. Bei den Husaren und Ulanen der Haarbusch, die Schieber, Knebel, Spiegel und Quasten an den Fangschnüren schwarz und weiß.
Bei den Jägern nennt man die Unteroffiziere Oberjäger. Diese tragen an den Hirschfängern eine Troddel aus grüner Seide, mit Silber durchwirkt.2) Die Trompeter tragen außer jenen Abzeichen auf den Schultern sogenannte Schwalbennester und zur Parade rote Haarbüsche.3)

Besondere Abzeichen:
b) Der Sergeant. An jeder Seite des Kragens ein großer Knopf mit Adler.
c) Der Fähnrich. Am Seitengewehr ein silbernes Portepee und die Offizierskokarde sowie nach Empfang des Offizierzeugnisses der Offiziersäbel.
d) Der Vizewachtmeister. Am Kragen der Auszeichnungsknopf wie die Sergeanten sowie der Offiziersäbel mit Portepee und die Offizierkokarde.
e) Der Wachtmeister wie der Vizewachtmeister, doch außerdem am Unterärmel noch eine zweite schmale Tresse und eine zweite Borte am Mantelkragen.
f) Der Musikmeister, Obermusikmeister – Stabstrompeter – ist im Dienstrange höher als der Wachtmeister. Er trägt an dem Waffenrock usw. Schwalbennester mit goldenen oder silbernen Troddeln, außerdem den Überrock, Interimsattila und Paletot der Offiziere und eine mit Tressen besetzte Leibbinde. Auf den Schultern trägt er rote Schulterstücke mit Tresse, darauf eine Lyra.
g) Der Offizierstellvertreter, nur im mobilen Verhältnis in Offizierstellen verwendeter Unteroffizier, ist Vorgesetzter aller Unteroffiziere, trägt den Offiziersäbel mit Portepee und auf den Schulterklappen, bei den Ulanen auf den Epaulettenschiebern, goldene bzw. silberne Tresseneinfassung.
Es zählen ferner zu den Unteroffizieren und tragen deren Abzeichen die Sanitätsunteroffiziere, Sanitätssergeanten und Sanitätsfeldwebel, die einjährig-freiwilligen Ärzte und einjährig-freiwilligen Unterveterinäre; die Unterärzte, Unterapotheker und einjährig-freiwilligen Apotheker, die zu den Unteroffizieren mit Portepee zählen, ferner der Unterveterinär, der zu den Wachtmeistern, und der Unterzahlmeister, der zu den Feldwebeln gehört. (Vgl. die bunte Tafel III.)
h) Die Sanitätsmannschaften tragen die Uniform ihres Truppenteils jedoch ohne Bandolier und Kartusche. Auf dem rechten Oberärmel des Waffenrocks tragen sie den Äskulapstab, ein Stab, um den sich eine Schlange windet.

2. Die Offiziere
Gemeinsame Abzeichen aller Offiziere: Achselstücke an Stelle der Achselklappen oder Achselschnüre bei den Mannschaften, zu besonderen Gelegenheiten Epauletten mit silberner, schwarz durchwirkter Tresse und ebensolchen Epaulettenhaltern, die silberne Feldbinde oder die Schärpe, der zweireihige Paletot mit runden Knöpfen, außerdem Mantel oder Umhang. Die Husarenoffiziere tragen silberne Achselschnüre, keine Epauletten, keine Feldbinde, dagegen die silberne Husarenschärpe. Neben dem Waffenrock usw. tragen die Offiziere, mit Ausnahme der Husaren noch einen langen zweireihigen Überrock. Bei allen Übungen bei einen nicht nur markierten Gegner wird der Feldrock angelegt. Zum kleinen Dienst den Feldrock angelegt. Bei kleinen Dienst den Feldrock oder eine zweireihige feldgraue Litewa.4)
Die einzelnen Hauptklassen unterscheiden sich durch die Form der Achselstücke bzw. Epauletten, auf denen Sterne das Unterscheidungszeichen für die einzelnen Grade in den Hauptklassen bilden.
Wir unterscheiden vier Hauptklassen. (Vgl. bunte Tafel IV.)
a) Die Subalternoffiziere. Die Achselstücke dieser Hauptklasse bestehen aus silbernen Schnüren mit schmalen schwarzen Streifen, die außer bei den Husaren auf Tuch von der Kragenfarbe des Regiments befestigt sind. Leutnant keinen Stern, Oberleutnant einen Stern in den Achselstücken.5)
Der Feldwebelleutnant im mobilen Verhältnis bei den Ersatz-Eskadrons, hat die Auszeichnung wie der Leutnant, dazu aber Tressen am Kragen und Ärmelaufschlägen sowie große Auszeichnungsknöpfe am Mantelkragen.
b) Die Hauptleute, bei den Fußtruppen und der Artillerie, und Rittmeister, bei der Kavallerie und dem Train. Achselstücke wie die Leutnants mit zwei Sternen.
c) Die Stabsoffiziere. Die Achselstücke sind breit, geflochten aus silbernen, schwarz durchwirkten Schnüren, an den Epauletten befinden sich silberne lose Fransen. Der Major trägt keinen, der Oberstleutnant einen, der Oberst zwei Sterne. Die Stabsoffiziere der Husaren tragen außerdem am Kragen und Ärmelaufschlag des Attilas eine nach dem Rang als Stabsoffizier, Regimentskommandeur oder Regimentschef verschiedenen breiten Borte.
d) Die Generale. Die Achselstücke sind ähnlich denen der Stabsoffiziere, doch läuft eine goldene Schnur durch das Geflecht. Die Epauletten sind mit steifen silbernen Raupen versehen. Der Generalmajor trägt keinen, der Generalleutnant einen, der General der Infanterie, Kavallerie oder Artillerie zwei, der Generaloberst drei, der Generaloberst im Range General-Feldmarschalls vier Sterne, der General-Feldmarschall zwei kreuzweis übereinanderliegende Kommandostäbe.6) Der Anzug der Generale zeigt ferner folgende wesentliche Abweichungen von dem der übrigen Offiziere: Auf dem Helm der Gardestern und der fliegende Adler, am Kragen des Waffenrocks Goldstickerei, an den Beinkleidern breite rote Streifen, an den vorderen Klappen des Paletots rotes Tuchfutter. Die Ärmelaufschläge, die Taschen, Taschenklappen und der Taillengurt sind rot eingefaßt. Zu Paraden tragen die Generale am Waffenrock goldene Achselschnüre und auf dem Helm einen schwarz-weißen Federbusch.7)

3. Sanitätsoffiziere
Das gemeinsame Abzeichen aller Militärärzte bildet ein auf den Achselstücken (Epauletten) angebrachter goldener Stab, um den sich eine Schlange windet (Äskulapstab). Sie tragen dunkelblaue Röcke mit ponceauroten Vorstößen, Goldstickerei am Kragen und Ärmelaufschlägen. Epauletten mit goldenen Fransen. (Vgl. die bunte Tafel III.)
Die Gradabzeichen gleichen denen der Offiziere des Heeres.
Man unterscheidet:
Assistenzarzt = Rang des Leutnants
Oberarzt = Rang des Oberleutnants
Stabsarzt = Rang des Hauptmanns (Rittmeisters)
Oberstabsarzt = Rang des Majors
Generaloberarzt = Rang des Oberleutnants
Generalarzt = Rang des Obersten
Obergeneralarzt = Rang des Generalmajors
Generalstabsarzt der Armee = Rang des Generalmajors oder Generalleutnants

4. Die Veterinäroffiziere.
Das gemeinsame Abzeichen aller Veterinäroffiziere ist auf den Achselstücken (Epauletten) eine Schlange aus vergoldetem Metall. Sie tragen dunkelblaue Röcke mit karmesinroten Vorstößen, am Kragen und Ärmelaufschlägen Goldstickerei wie die Sanitätsoffiziere, Epauletten mit silbernen Fransen. (Vgl. bunte Tafel III.)
Die Dienstgradeinteilung ist folgende:
Veterinär = Rang des Leutnants
Oberveterinär = Rang des Oberleutnants
Stabsveterinär = Rang des Hauptmanns (Rittmeisters)
Oberstabsveterinär und Korpsstabsveterinär = Rang des Majors
Generalveterinär = Rang des Obersten

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1) Die in der preußischen Armee in Schwarz und Weiß getragenen Abzeichen erscheinen bei den nichtpreußischen Truppen in den Landesfarben.
2) In Bayern weiß-blau.
3) In Bayern keine roten Büsche.
4) Die bayerischen Offiziere tragen eine Litewka ohne sichtbare Knöpfe von der Farbe des Waffenrocks (Jäger grau).
5) Das hier und nachstehend von den Achselstücken Gesagte gilt auch allgemein für die Epauletten.
6) Bei Paraden trägt der General-Feldmarschall den Feldmarschallstab in der linken Hand, bei sonstigem Dienst einen Interims-Feldmarschallstab.
7) Bayerische Generale tragen auf dem Helm einen blau-weißen Federbusch und das Mittelstück des Helmwappens in Emaille.
26.07.08, 09:30:28

Zietenhusar

geändert von: limone - 27.07.08, 00:23:36

Quelle: wie vor

Obere Militärbeamte

tragen dunkelblaue Röcke, zwischen den Kokarden an der Mütze einen silbernen Adler, auf den Achselstücken ein Wappenschild.1)
Zahlmeister: dunkelblauer Kragen, weiße Vorstöße und Knöpfe. (Vgl. die bunte Tafel III. [vorheriger Beitrag])
Intendanturbeamte: dunkelblauer Samtkragen, karmesinrote Vorstöße, silberne Stickerei am Kragen und Aufschlägen, silberne Knöpfe.
Militärjustizbeamte:
hellblauer Samtkragen, ponceaurote Vorstöße, silberne Stickerei am Kragen und Aufschlägen, silberne Knöpfe.
Festungsbauwarte: schwarzer Samtkragen mit ponceaurotem Vorstoß, silberne Knöpfe.
Militärapotheker: Kragen und Aufschläge aus karmesinrotem Samt, weiße Knöpfe.
Armeemusikinspizient: karmesinroter Kragen und Aufschläge mit goldener Notenstickerei.
Militärgeistliche tragen nur bei gottesdienstlichen Handlungen den schwarzen Talar, sonst einen schwarzen einreihigen Rock mit kleinem Stehkragen und im Felde auf dem linken Oberarm eine violette Feldbinde.

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1) In Bayern nur Kokarden ohne Wappentier

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Foto ergänzt von Limone:

Zahlmeister
(G. Arnould 1899)
26.07.08, 12:04:45

Zietenhusar

geändert von: limone - 26.07.08, 23:01:30

Quelle: wie vor

Die Vorgesetzten der Marine

Die Vorgesetzten der Marine werden in dieselben Hauptklassen eingeteilt wie diejenigen des Heeres.

Das Seeoffizierskorps besteht aus:
a) Subalternoffizieren, mit den Rangstufen:
Oberleutnant zur See = Rang als Oberleutnant
Leutnant zur See = Rang als Leutnant
b) Kapitänleutnants, mit der Rangstufe:
Kapitänleutnant = Rang als Hauptmann
c) Stabsoffizieren, mit den Rangstufen:
Kapitän zur See = Rang als Oberst
Fregattenkapitän = Rang als Oberstleutnant
Korvettenkapitän = Rang als Major
d) Admiralen oder Flaggoffizieren, mit den Rangstufen:
Großadmiral = Rang als General-Feldmarschall
Admiral = Rang als General der Infanterie usw.
Vize-Admiral = Rang als Generalleutnant
Kontre-Admiral = Rang als Generalmajor
Neben dem Seeoffizierskorps stehen in entsprechenden Rangverhältnissen:
Die Feuerwerks-, Zeug- und Torpedooffiziere, das Marine- und das Torpedo-Ingeneurkorps.

Die Offiziere tragen einen dunkelblauen Rock mit Abzeichen auf den Ärmeln, dunkelblaue Beinkleider, schwarze zweieckige Hüte oder Mützen mit goldener Eichenlaubstickerei um die Kokarde und der Kaiserkrone darüber. Achselstücke ähnlich den gleichen Dienstgraden in der Armee oder Epauletten und einen Schleppsäbel in lederner Scheide bzw. den Dolch. Bei Admiralen besteht das Futter des Überziehers aus blauem Tuch.


Die Gradabzeichen (siehe Bild)

Finden sich auf den Ärmeln durch die Zahl der goldenen Tressen sowie in der gleichen Weise wie beim Landheer durch die Zahl der Sterne auf Epauletten und Achselstücken ausgedrückt.1)
Die Unteroffiziere der Marine zerfallen wie in der Armee in:
a) Unteroffiziere mit Portepee:
Oberdeckoffizier, Deckoffizier, Rangstellung zwischen Offizier und Wachtmeister, diese mit Offizierswaffen, und Fähnrich zur See.
b) Unteroffiziere ohne Portepee:
Obermaat: Rang als Sergeant, Maat: Rang als Unteroffizier.
Die Oberdeck- und die Deckoffiziere tragen den Rock wie die Seeoffiziere, dazu Achselklappen von blauem Tuch mit Abzeichen, die ihre Verwendung ausdrücken.
Die übrigen Unteroffiziere tragen die Matrosenjacke aus dunkelblauem Tuch. Als Rangabzeichen tragen sie wie die Unteroffiziere der Landarmee Tressen an den Unterärmeln, außerdem Abzeichen am Oberärmel, meist Anker aus gelbem oder weißem Metall.

Die Marineinfanterie bildet die Besatzung der Kriegsschiffe, die Uniform ähnelt derjenigen der Heeresinfanterie, sie trägt weiße Kragen und Aufschläge mit gelben Gardelitzen, an Stelle des Helmes den Tschako. Die Gradabzeichen sind die gleichen wie bei dem Landheer.

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1) In den Epauletten trägt bereits der Oberleutnant zur See goldene Fransen.

__________________________
2. Foto ergänzt von Limone:

Sitzend im Boot: Kapitän zur See in Gala
Stehend im Boot: Admiral im Galarock
Am Kai grüßend: Assistenzarzt 2. Klasse
Am Kai stehend: Seekadett in kleiner Uniform
(G. Arnould 1891)
26.07.08, 13:28:46

Zietenhusar

geändert von: limone - 27.07.08, 15:16:07

Quelle: wie vor

Die Vorgesetzten der kaiserlichen Schutztruppe

Die Einteilung der einzelnen Grade ist dieselbe wie im Landheere, auch die Gradabzeichen sind entsprechende. Die Uniform ist aber, wie Abbild. S. 63 ersehen lässt eine sehr abweichende. Für Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften ist die Farbe des Rockes, der Beinkleider und der Kopfbedeckung - Mütze oder aufgeschlagener Filzhut – sandgrau. Die Kragen, Ärmelaufschläge und Vorstöße sind für Ostafrika weiß, Südwestafrika blau, Kamerun-Togo ponceaurot.

___________________________
2. Foto ergänzt von Limone:

Von links nach rechts :
Drei Reiter (Südwest-Afrika - blau) im sandgrauen Kordfeldanzug
Offizier (Südwest-Afrika - blau) im hellgrauen Heimatanzug
Offizier (Ost-Afrika - weiß) im hellgrauen Heimatanzug
Sudanesischer Askari (Ost-Afrika) im Khakirock - am Tarbusch fehlt noch der Reichsadler
Offizier (Kamerun - rot) im hellgrauen Heimatanzug
Unteroffizier (Kamerun - rot) im Khakidrellanzug
Unteroffizier (Kamerun) im weißen Anzug
(R. Knötel 1899)

___________________________
3. Foto ergänzt von Limone:

Sudanesischer Ombascha (Gefreiter / Ost-Afrika) im Khakirock mit rotem Gefreiten-Winkel auf dem linken Oberarm - Tarbusch mit Reichsadler
(Kuntze: Das Volksbuch unserer Kolonien, Leipzig 1938)

26.07.08, 21:16:04

Zietenhusar

Quelle: wie vor

Sonstige Uniformabzeichen im deutschen Heere

Unter den zahlreichen sonstigen Uniformabzeichen des Heeres sind nachstehend diejenigen aufgeführt, deren Kenntnis dem Kavalleristen erforderlich ist.

1. Offiziere.
a) Die Generalstabsoffiziere am Kragen und an den Aufschlägen des Waffenrocks Silberstickerei, silberne Knöpfe, karmesinfarbenen Besatz und an den Hosen ebensolche breite Streifen. (Vgl. die bunte Tafel I.)
b) Die Offiziere des Kriegsministeriums dieselbe Uniform, aber goldene Stickerei, goldene Knöpfe.
c) Die Adjutanten sind kenntlich durch eine breite, silberne Schärpe quer über der Brust von der rechten Schulter zur linken Hüfte. – Jedes Kavallerie-Regiment hat einen Adjutanten – Leutnant oder Oberleutnant -, die Infanterie von Bataillon, die Artillerie von der Abteilung ab aufwärts.
d) Die Adjutanten Seiner Majestät des Kaisers und Königs, der königlichen Prinzen und der deutschen Fürsten sind kenntlich durch silberne Fangschnüre (ähnlich wie die goldenen bei den Paradeanzug der Generale) , von der linken Schulter über die Brust reichend, und breite rote Streifen an den Beinkleidern. Die zu seiner Majestät dem Kaiser gehörigen heißen General-Adjutanten, Generale à la suite und Flügeladjutanten.

2. Unteroffiziere und Mannschaften.
a) Die Gefreiten an den Seiten des Kragens Auszeichnungsknöpfe, ähnlich den von den Sergeanten getragen, doch kleiner. Um den Kragen der Drillichjacke eine schwarze Schnur.
b) Die Oberfahnenschmiede, Fahnenschmiede und Beschlagschmiede. Die erstgenannten, die Sergeanten sind, ein doppeltes Hufeisen aus Silber- oder Goldtresse am linken Unterärmel des Tuchrockes, die Fahnenschmiede – Unteroffiziere – ein ebensolches einfaches, die zu Fahnenschmieden geeigneten Beschlagschmiede ein Hufeisen aus wollener Borte. Auf den Drillichröcken und Litewken ist das Hufeisen aus schwarz-weißer Borte gebildet. (Vgl. die Bunte Tafel III.)
c) Die Kapitulanten, Soldaten, die nach Ablauf der Dienstzeit im stehenden Heere sich zum Weiterdienen verpflichten, sofern sie nicht Unteroffiziere sind: an der Schulternaht (auf dem Epaulettenhalter) eine schwarz und weiße Borte (Schnur) und eine Säbel-Ehrentroddel von schwarz und weißer Farbe mit farbigem, die Nummer der Eskadron bezeichnenden Schieber.
d) Der Standartenträger: Abzeichen auf dem rechten Oberarm, zwei gekreuzte Fahnen, metallener Ringkragen (Vgl. die bunte Tafel III.)
e) Die Stabsordonnanzen der Generale: Uniform der Jäger zu Pferde, doch auf den Achselklappen die römische Nummer ihres Armeekorps.1)
f) Die Leibgendarmerie Seiner Majestät des Kaisers: Kürassierhelm, grüne Röcke, blaue Kragen und Achselklappen mit WR und Krone, Gardelitzen, weiße Achselschnüre, auf dem Helm einen Paradeadler aus Metall. – Die Leibwache Ihrer Majestät der Kaiserin hat blaue Röcke, karmesinrote Kragen und zu Paraden weiße Röcke, Hüte und Busch.
g) Die Landgendarmen, beritten oder zu Fuß: dunkelgrüne Röcke, blaue Kragen, gelbe Gardelitzen, Lederhelm.2)
h) Die Kavallerie- und Infanteriestabswache, die im Kriege hohen Generalen zugeteilt ist: ähnlich den Landgendarmen, doch die Kavallerie: Stahlhelme. Als Dienstabzeichen ein metallener Ringkragen.3)
i) Die Einjährig-Freiwilligen tragen als Abzeichen um Schulterklappe bzw. Achselschnur und Epaulettenschieber eine schwarz und weiße, die der nicht preußischen Truppen eine Schnur in den Landesfarben.
k) Die Fechterabzeichen auf dem rechten Oberarm bestehen aus schwarz-weißer Bandborte, bei den Husaren aus weißer oder gelber Plattschnur bzw. aus silberner oder goldener Tresse. (Vgl. die bunte Tafel III.)
l) Die Schießauszeichnungen bestehen aus schwarz-weiß-roten Schnüren, sie sind in 8 Stufen verschieden ausgestattet und werden von der linken, bei den Ulanen von der rechten Schulter nach der Brust getragen.4)
m) Die Abzeichen für Abkommandierungen zum Militär-Reitinstitut bestehen aus farbigen Schnüren oder Borten am unteren Rande der Schulterklappen oder auf den Epauletthaltern. Husaren haben besondere Achselschnüre. (Vgl. die bunte Tafel III.)
n) Die auf der Kavallerie-Telegrafenschule ausgebildeten Unteroffiziere und Mannschaften tragen eine schwarz-weiße Borte auf den Schulterklappen bzw. Epauletten oder Achselschnüren.
o) Die im Gebrauch der Winkerflaggen ausgebildeten und geprüften Mannschaften tragen auf dem Oberärmel zwei sich kreuzende weiße und rote Flaggen.
p) Diejenigen Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften, die das Befähigungszeugnis als Militär-Flugzeugführer erworben haben, tragen, solange sie in der Liste der Militär-Flugzeugführer geführt werden, ein silbernes Abzeichen auf der linken Brustseite.

---------------------------
1) In Bayern dunkelgrüner Waffenrock mit blauen Aufschlägen, schwarze Reithosen, weißes Lederzeug, Lederhelm, zur Parade schwarzer Busch.
2) In Bayern rote Kragen.
3) Die Kavalleriestabswache trägt in Bayern ihre bisherige Uniform mit Ringkragen.
4) In Bayern weiß-blaue Schnüre, die bei der ganzen Kavallerie von links nach rechts getragen werden.
24.01.09, 20:36:34

Zietenhusar

Gradabzeichen:
1. Schutztruppen (Heimatuniformen), wie weiter oben, nur in Farbe.
2. Offiziere der Feldartillerie

Ergänzung weiter oben, bei Marine. Farbige Abbildung der Gradabzeichen eingefügt.
25.01.09, 17:23:28

Zietenhusar

geändert von: Zietenhusar - 05.02.09, 19:04:06

Schwalbennester

Die sogenannten Schwalbennester an den Schultern des Waffenrocks bezeichnen den "Trompeter", der Stabstrompeter hat noch goldene Fransen daran.

Bild unten:
oben links - Hornisten und Tamboure
oben rechts - Hoboisten
unten mitte - Bataillons-Tamboure
09.06.09, 07:31:12

Zietenhusar

Die Namenszüge der deutschen Armee.
N.B. Die Namenszüge auf den Schulterstücken der Offiziere sind meist mehr verziert geprägt, als solche von den Mannschaften getragen.

(Text und Bild: Die Uniformen der Deutschen Armee, Verlag von Moritz Ruhl. 1886.)
 
 
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