Inf.-Seitengewehr u/M - Badisches Feldartillerie-Regiment Nr. 76
03.01.20, 13:19:44
ocram
geändert von: ocram - 04.01.20, 11:57:09
Hallo zusammen,
wollte gern mal mein Infanterie-Seitengewehr u/M vorstellen.
Dienst hat es im 5. badischen Feldartillerie-Regiment Nr. 76 ( 2. Kompanie , 21. Waffe ) getan.
Standort war Freiburg.
Gesamtlänge mit Scheide : 600 mm
Gesamtlänge ohne Scheide : 567 mm
Klingenlänge : 439 mm
Klingenhöhe : 34 mm
Klingendicke : 9 mm (bei Klingenmitte 5mm)
Klinge gestempelt
C & J für Clemen und Jung sowie
G für Gussstahl
Freue mich über Reaktionen oder weitere Informationen.
Grüße
Marco
03.01.20, 17:39:01
joehau
geändert von: joehau - 03.01.20, 21:37:47
Sieht gut aus !
Auf
meinem u/M sind badische Stempel.
Kannst Du an deinem auch welche entdecken ?
Gruß Jörg
03.01.20, 19:41:00
ocram
geändert von: ocram - 03.01.20, 20:14:09
Huhu Jörg,
leider nein, hatte ich auch schon geguckt. Konnte aber leider nix finden :confused: .
Habe aber mal eines gesehen, bei einem Bekannten der auch so
eines hat, sogar die selbe Einheit. Auf dem Stück ist auch kein Badenstempel,
soweit ich es sehen konnte anhand der Bilder.
Grüße
Marco
03.01.20, 23:44:57
ulfberth
geändert von: ulfberth - 04.01.20, 08:51:54
Das 5. Badische Feldartillerie-Regiment Nr. 76 wurde 1899 errichtet.
Das Seitengewehr trägt m. E. preußische Abnahmen und ist erst ab 1899 bei dem o. g. Regiment verwendet worden. Zu diesem Datum war auch Baden ein Teil des Reichsheeres und die Waffen natürlich in der Regel preußisch. Eigenständige Modelle (Offizierseitengewehre etc.) ausgenommen.
Gruß
ulfberth
04.01.20, 02:48:54
joehau
Das Seitengewehr trägt m. E. preußische Abnahmen und ist
erst ab 1899 bei dem o. g. Regiment verwendet worden.
Die Erklärung leuchtet ein.
Mein badisch gestempeltes u/M hat in der Tat keine preussischen Stempel.
04.01.20, 08:39:24
ulfberth
geändert von: ulfberth - 04.01.20, 08:52:40
Mit Abschluß der Militär-Konvention von Baden mit Preußen vom 25. November 1870 hörte die badische Armee als selbstständiger Teil auf zu existieren. Die badischen Truppen bildeten ab da zusammen mit 2 preußischen Infanterie-Regimentern und einem Dragoner-Regiment zusammen das XIV. Armee-Korps.
Ab ca. diesem Zeitpunkt dürfte auch der badische Abnahmestempel nicht mehr geschlagen worden sein.
Gruß
ulfberth.
04.01.20, 11:49:46
ocram
geändert von: ocram - 04.01.20, 11:49:56
Dankeschön euch beiden :) . Da habe ich wieder was dazu gelernt. Höchst interessant das so akribisch auf die Bestempelung der Waffen unter Berücksichtigung bestimmter Ereignisse geachtet wurde.
Wie verhielt es sich bei den Waffen die bereits einen badischen Stempel besaßen und sich noch in Dienst befanden, wurde dieser dann entfernt, oder blieb er auf der Waffe erhalten ?
04.01.20, 12:06:10
corrado26
Der blieb natürlich erhalten, einen Grund, ihn zu entfernen gab es ja nicht, warum auch?
04.01.20, 12:49:49
ulfberth
Warum sollte man den Stempel auch löschen? Erstand ja nicht nur für das badische Staatseigentum, sondern auch für eine bestandene Güteprüfung.
Selbst bei annektierten Staaten wie Hannover wurden die alten Stempel nicht gelöscht.
Gruß
ulfberth
04.01.20, 13:47:54
joehau
geändert von: joehau - 04.01.20, 14:01:43
Mit Abschluß der Militär-Konvention von Baden mit Preußen vom 25. November 1870
hörte die badische Armee als selbstständiger Teil auf zu existieren.
Dann müßte mein rein badisch gestempeltes u/M aus der Zeit vor der Militärkonvention stammen.
Das 5. Badische Feldartillerie-Regiment Nr. 76 wurde 1899 errichtet.
Hatte die Feldartillerie 1899 noch keine Gewehre ?
Oder warum trugen die ein veraltetes, nicht aufpflanzbares Seitengewehr ?