16.02.19, 17:45:53
Pauker
geändert von: joehau - 16.02.19, 19:22:04
Ist aufgrund der Länge der Fehlschärfe die Datierung einer Klinge möglich?
Die Firma
Hermann Wilhelm Lang (bis 1866) übernahm die Firma
E. H. Neuhaus, ab 1898
Clemen u. Jung.
Alle Firmen punzten ihre Klingen mit einer Wolfsangel zwischen zwei Punkten im Schild,
darüber eine stilisierte Krone.
Für
Neuhaus ist diese Punze bereits für 1855 nachweisbar.
Die Wolfsangel der Punze von
Clemen und Jung gleicht unserem Buchstaben „Z",
also eine „gerade gestellte" Wolfsangel und daher scheinbar leicht von den Vorgängern zu unterscheiden.
Lang soll seine Punze jährlich verändert haben (Quelle unbekannt). Das macht die Sache wiederum nicht leichter.
Kann man davon ausgehen, dass die
Fehlschärfe von ca. 4 cm (bei einem Hirschfänger z.B.)
auf Clemens u. Jung verweist, auch wenn die
Gesamtlänge 62 cm beträgt?
Von der Klingenlänge könnte man von einem Stück um 1860 ausgehen, aber nicht bei dieser
Länge der Fehlschärfe von 4 cm. Oder? Bitte Meinung.
Viele Grüße
Pauker
16.02.19, 19:06:49
fritz1888
Um diese These/Vermutung zu bestaetigen, hilft doch eigentlich nur nachmessen und das bei so vielen Realstuecken wie moeglich. SOnst ist es doch nur Spekulation bzw. Wunschdenken. Leider kann ich kein Realstueck von dieser Firma zur Datenerhebung beisteuern - sorry.
16.02.19, 19:27:19
joehau
geändert von: joehau - 17.02.19, 01:07:52
Ist aufgrund der Länge der Fehlschärfe die Datierung einer Klinge möglich?
Das ist ja eine wilde Theorie. Und dazu noch ohne jedes praktische Beispiel.
Hier mal das
Wolfsangel-Firmenzeichen, um das es geht.
Einen Rückenstempel, der eine zeitliche Einordnung ermöglichen würde,
hat dieses Inf.-Seitengewehr U/M leider nicht, weil hessisch.
16.02.19, 21:49:08
Pauker
Zitat:
Einen Rückenstempel, der eine zeitliche Einordnung ermöglichen würde,
hat dieses Inf.-Seitengewehr U/M leider nicht.
Es handelt sich um die Punze von
E. & H. Neuhaus, zu finden auf einem
KS 52, siehe Internetseite von Zietenhusar.
Und wer verbirgt sich hinter der Punze mit waagerecht gestellter Wolfsangel
wie Buchstabe „Z" und einem Kreuz in der Krone?
Gruß Pauker
17.02.19, 00:34:34
ulfberth
geändert von: ulfberth - 19.02.19, 09:15:46
Der Säbel auf der Website von "Zietenhusar" ist kein KS52, sondern ein K.O.S. für die berittenen Portepeeunteroffiziere der preußischen Landgendarmerie. Wird dort auch so als solcher beschrieben!
Nach Fiebig in "Blankenstein; Die preußische Landjägerei im Wandel der Zeiten" trugen die Offiziere und die Wachtmeister seit 1857 den 1852er K.O.S. Der auf der oben genannten Website gezeigte Säbel ist eine der frühesten bestimmbaren Waffen für Portepee-Unteroffiziere. Wie zu diesen Zeiten üblich ohne Abnahme, wenngleich aber mit dem Stempel "L.G." der preußischen Landgendarmerie.
... Lang soll seine Punze jährlich verändert haben (Quelle unbekannt). ... Pauker
Daß die Marke nicht immer völlig gleich war, sich im Laufe der Jahre auch verändert hat und auch abgenutzte Stempel ersetzt wurden, dürfte normal sein. Aber ein jährlicher Wechsel? Hier würde mich einmal die Quelle interessieren.
Gruß
ulfberth
17.02.19, 20:40:26
Pauker
Das Logo war je nach Herstellungsjahr leicht anders... (Vermutlich bezieht sich die Äußerung auf
Lange)
Siehe www.Co2air.de > Unbekannt Marke auf Degenklinge > Zitat von
Sgt_Elias, 21.Sept.2013
– Vermutlich missverständlich ausgedrückt.
Andererseits sind genügend Gestaltungselemente an der Punze, die man jährlich ändern könnte, abgesehen vom Arbeitsaufwand für die Herstellung des Werkzeuges. Für einen Metallarbeiter jedoch kein Problem, wenn er einen
Sinn darin sieht.
3 Varianten sind mir bekannt:
– Krone mit Kreuz
– Krone mit „Rune" statt Kreuz
– Wolfsangel schräg (Neuhaus) / Wolfsangel gerade (Clemen u. Jung)
Bei der Krone wären etliche Spielarten denkbar.
In welchem Zeitraum war
Lange tätig? Wie sah seine Punze aus?
Viele Grüße
Pauker