16.10.18, 00:23:31
ulfberth
geändert von: ulfberth - 16.10.18, 09:09:10
Die wunderschön gelegene Höhenburg hat sich im Laufe der letzten Jahrzehnte zu einem Touristenmagnet entwickelt. Warum ich Touristenmagnet schreibe und nicht Besuchermagnet, ist einfach erklärt:
Hätte ich Punkte (Burgen) zu vergeben, erhielt die Wehranlage 9 von 10 möglichen Burgen. Die Waffenkammer würde bis auf die Ausgrabungsobjekte auf 1 Burg kommen.
Bei den Preisklassen im Selbstbedienungsrestaurant (3 PET-Flaschen Wasser / Cola und 2 Pommes = 18€) erkennt man erst wirklich die Preiswürdigkeit von McDonald und Consorten. Hier kann ich nur empfehlen, die Vesper mitzubringen und auf der oberen Terrasse zu verzehren. Also, dafür 1 Burg. Die Familienkarte war mit 16 € noch im akzeptablen Bereich, die lieblos dahingeratterte Führung brachte auch keine wirklichen Erkenntnisse über die
Angaben auf der Website hinaus. Folglich 2 Burgen. 500 Jahre Burgengeschichte im Zeitraffer – die nassauische Garnison, der Gefangene Marschall v. Bieberstein, welcher 1866 auf Ehrenwort zu den Truppen entlassen wurde – waren bis auf „Gefängnis und invaliden“ keine Erwähnung wert. Das war Touristenführung im unteren Bereich. Beim Burgenverein als Träger der Anlage hätte ich hier erheblich mehr erwartet.
Bewachter Parkplatz 2 € will heißen, es gab keinen Wächter, sondern einen der kassierte und die Plätze zuwies. Na gut, der Typ war originell und hat vermutlich auch Mopped gefahren. 4 Burgen.
Wenn ich meine Kindheitserinnerungen – zwei, drei Mal ging es in jeden Sommer Sonntags an die Mosel oder an den Rhein – Revue passieren lasse, dann war dort damals erheblich mehr los. Nur eine sehenswerte Landschaft und überzogene Preis locken auf Dauer vielleicht ausländische Gäste (Deutschland in 4 Tagen), für Inländer ist es aber eine Tortur, das Preisgefüge so auf den Kopf gestellt erleben zu müssen.
Na gut, mein letzter Besuch lag 20 Jahre zurück. Vielleicht habe ich es in 20 Jahren wieder vergeben und vergessen und fahre nochmals dahin.
Website mit Preisen, Öffnungszeiten und Details.
16.10.18, 00:42:12
ulfberth
geändert von: ulfberth - 16.10.18, 00:42:47
II. Batterie
16.10.18, 00:44:10
ulfberth
III. Zumindest originale "Waffen" in der Küche.
16.10.18, 00:49:24
ulfberth
geändert von: ulfberth - 16.10.18, 00:54:45
IV. Die sogenannte Waffenstube. Bis auf die Ausgrabungsobjekte ein ungewöhnliches Sammelsurium aus original Stücken, Historismus und schlechter Schmiedearbeit.
16.10.18, 00:59:00
ulfberth
geändert von: ulfberth - 16.10.18, 11:35:22
V. Die ausdrucksstarke „Gimbelsche Sammlung“; eine Zusammenstellung von 14 lebensgroßen Figurinen aus unterschiedlichen Ländern und Epochen aus dem Jahr 1880, welche in ihrer Anschaulichkeit manch negatives an diesem Tag wieder wett gemacht hat. Die Texte zu den Figuren befinden sich im oberen Wandbereich und und sind auf den Fotos fast nicht zu sehen.
Hierzu erreichte mich auch eine e-Mail von unserem Mitglied "Korseke", welche ich den Lesern nicht vorenthalten möchte.
"Hallo Rolf,
danke für deinen aktuellen Beitrag über die Marksburg, die ich selbst nur dem Namen nach kenne.
Dafür sagt mir jedoch die Gimbelsche Waffensammlung etwas, da ich das betreffende Werk über „Die Rekonstructionen der G.W.“* besitze. Und so konnte ich nicht anders und habe einmal die entsprechenden Bildunterschriften "erarbeiitet“. Allerdings möchte ich es dir überlassen, sie deinem Beitrag anzufügen oder auch nicht. Verkehrt kann es bestimmt nicht sein, denn die übergroße Mehrheit der Forumsteilnehmer dürfte mit den abgebildeten Figurinen vermutlich wenig anzufangen wissen ……
Bild 1 – Gallischer Krieger von ca. 400-200 vor Chr.; röm. Legionär; Merowingisch-fränkischer Krieger
Bild 2 – Griechischer Krieger (Hoplit), ca. 600 vor Chr.
Bild 3 - von links nach rechts:
Gallischer Krieger von ca. 400-200 vor Chr.;
röm. Legionär; Merowingisch-fränkischer Krieger; Karolingisch-fränkischer Krieger;
Schild eines Ritters aus der zweiten Hälfte des XI. Jahrhunderts;
Ritter aus dem XII. Jahrhundert
Bild 4 – Römischer Legionär, 2. Jahrhundert
Bild 5 – Merowingisch-fränkischer Krieger, ca. 600 nach Chr.
Bild 6 – Karolingisch-fränkischer Krieger, ca. 9. – 10. Jahrhundert
Bild 7 – Ritter aus dem XII. Jahrhundert
Bild 8 - Ritter aus dem XIII. Jahrhundert in den Farben eines Grafen von Württemberg
Bild 9 – Ritter, ca. um 1300, in den Farben eines Grafen von Eberstein
Bild 10 – links, Ritter aus der zweiten Hälfte des XIV. Jahrhunderts
Bild 10 - rechts, Ritter, ca. 1400, in den Farben eines Markgrafen von Baden
Bild 11 – Schütze aus der zweiten Hälfte des XVII. Jahrhunderts [nächste Seite]
* Die Rekonstructionen der G.W.. Entworfen und zusammengestellt von Karl Gimbel, Königlich Württemb. Leutnant a. D. Baden-Baden. Berlin 1902.
Allerdings handelt es sich nach dem Buch um insgesamt 20 Figurinen
Ich wünsche noch eine gute Woche und verbleibe
mit besten Grüßen,
Ingolf"
16.10.18, 01:02:58
ulfberth
geändert von: ulfberth - 16.10.18, 01:11:25
VI. Ausklang
Hier hätte eine Arkebuse oder Muskete besser als ein Steinschloßgewehr zur Figur gepaßt. Auch, da der Gabelstock dem Manne beigegeben war. Aber als Anschauungsobjekte ohne Anspruch auf jedes richtig kleine Detail waren die Figuren durchaus sehenswert.
16.10.18, 22:08:18
fritz1888
Super, danke fuer's zeigen!
16.10.18, 23:23:50
joehau
Dank auch an 'Korseke' für das Betiteln der Figuren.