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Tulwar ? ==> Sosun Pattah

original Thema anzeigen

02.09.17, 09:02:45

RebellGhost

geändert von: joehau - 27.12.21, 21:23:52

Hallo allerseits,

Habe vor einiger Zeit einen alten Säbel geschenkt bekommen, der einige Fragen aufwirft.

Habe ihn als Talwar\Tulwar identifizieren und zeitlich auf ca. 1800 datieren können.
Die Markierungen auf der Klinge sind identisch mit welchen, die ich in den Weiten des
www finden konnte.

Allerdings ist es sehr merkwürdig, dass ich keinen Säbel finden kann, bei dem die
Klinge so geschliffen ist, wie bei meinem...
Alle Klingen sind andersherum geformt. Aber seht selbst auf den Bildern.....

Gesamtlänge: 725 mm
Klingenlänge: 600 mm
Klingenbreite: 36 mm
Klingenstärke: 6 mm


Gruß, Christian
08.09.17, 06:02:57

Zietenhusar

geändert von: Zietenhusar - 08.09.17, 06:04:33

Hallo Christian,

schönes Teil. Ich kannte bisher nur die Ausführungen mit einer "Standardklinge" und von Fotos her mit gerader Klinge. So eine Klingenform habe ich bisher noch nicht an einem Tulwar gesehen.

Anderes Thema: Vor vielen Jahren erwarb ich mal einen Tulwar, bei dem die Klinge falsch herum montiert war, also die Schneide nach oben. Da war seinerzeit bestimmt ein Scherzkeks unter den Vorbesitzern. Aufgrund der simplen Art der Montage der Klinge mittels Vergußmasse ist das aber auch ganz einfach zu bewerkstelligen.

Gruß,
Thomas
08.09.17, 15:01:07

corrado26

Ich denke, dass hier Gefäß und Klinge nicht zusammengehören. Die halbkreisförmigen, gezackten Sichelmarken dürften eher dem Raum Balkan zuzuschreiben sein, sicherlich nicht Indien oder Pakistan. Natürlich ist die Klinge von einem Superfachmann falsch herum montiert worden . Honi soit qui mal y pense
corrado26
15.09.17, 07:52:31

RebellGhost

geändert von: joehau - 27.12.21, 21:21:11

Hi.
Habe auch neue Informationen erhalten.

Es könnte sich durchaus um ein Sosun Pattah aus dem indischen Raum handeln.

Wäre die Klinge falsch montiert, müsste sie auch falsch geschmiedet und geschliffen worden sein...
sonst würde man doch mit der stumpfen Seite schlagen, oder nicht?
15.09.17, 17:46:24

Zietenhusar

Was es nicht alles gibt. :idee:

Interessant, man lernt nie aus.

Gruß,
Thomas
15.09.17, 18:00:25

corrado26

Also wenn ich mir die Klinge anschaue, dann ist die konvexe Seite, also die, welche normalerweise scharf ist, stumpf und mit einem Rücken und die innere, konkave Seite mit einer Schneide versehen. Was das soll ist mir schleierhaft und mit Sicherheit so vielleicht gewollt,, aber nicht gekonnt. Und ob es sich nun um ein Sosun Pattah oder etwas anderes handelt, so, wie die Klinge montiert ist, ist das nach meiner Meinung unbrauchbar. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass hier etwas gründlich daneben ging.
corrado26
16.09.17, 07:45:28

RebellGhost

geändert von: joehau - 27.12.21, 20:48:47

Habe in den Tiefen des Netzes weitere Waffen gefunden, die eine ähnliche Klinge aufweisen.
Die Yatagan Klingen sind ebenfalls an den konkaven Seite geschliffen.

Aber warum sollte da etwas gründlich schiefgegangen sein?
Anscheinend gibt es einige Klingen, die so gefertigt wurden....
16.09.17, 07:54:03

Zietenhusar

Wären näher aufgenommene Fotos von der vorderen Hälfte der Klinge möglich? Vielleicht erkennt man dann etwas mehr.

Gruß,
Thomas
16.09.17, 09:26:34

corrado26

Zitat von RebellGhost:
Die Yatagan Klingen sind ebenfalls an den konkaven Seite geschliffen.


Siecher, Yataganklingen sind so geschliffen, dass die konkave Seite scharf ist.
Da sind wir aber genau da, wo ich hinwollte: Wie ich anfangs bemerkt habe, sind die sichelförmigen Marken alles andere als persisch/indisch, sondern eigentlich nur auf dem Balkan, also im Osmanischen Reich zu finden. Alleine deswegen bin ich der Überzeugung, dass das indische Tulwargefäß und die Klinge ursprünglich nicht zusammengehören.
corrado26
16.09.17, 14:17:59

RebellGhost

Hoffe, die Qualität der Bilder ist in Ordnung......
 
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