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Deutschen Gesellschaft für Heereskunde e.V.
 
 

Zwei unbekannte historische Säbel.

original Thema anzeigen

07.05.17, 13:35:45

Alex0901

geändert von: Alex0901 - 07.05.17, 13:36:17

Liebe Blankwaffenfreunde,

ein älterer Bekannter von mir besitzt zwei historische Säbel, die er vor ewigen Zeiten einmal geschenkt bekommen hat. Die Säbel hingen lange zur Dekoration in seinem Arbeitszimmer. Leider sind keine Scheiden oder dergleichen mehr vorhanden.

Ich konnte ein paar Bilder machen, die sicherlich keine Studioqualität haben, aber eventuell doch eine Bestimmung zulassen. Stempel konnte ich, soweit vorhanden nicht wirklich identifizieren lediglich fotografieren.

Interessant für meinen Bekannten wäre zu wissen, wo die Säbel historisch einzuordnen sind und ob eventuell Spuren einer Überarbeitung, etc. daran zu erkennen sind.

Für eure Hilfestellung bereits jetzt vielen Dank.

Grüße

Alex

Zunächst Säbel Nr. 1:

07.05.17, 13:47:01

Alex0901

Und hier der angekündigte Säbel Nr. 2. Er erscheint etwas größer als der erste. Auf der Klinge sind verschiedene "Ornamente" abgebildet, der Handschutz ist als preußsischer Adler (?) ausgeformt.

Die Aufschrift auf der Klinge lautet wohl G. Baus & CO Solingen
07.05.17, 13:47:32

Alex0901

geändert von: Alex0901 - 07.05.17, 13:48:47

Fortsetzung zu Säbel 2
07.05.17, 16:00:23

Clouseau

Hallo Alex,

beide Waffen sind offenbar in wesentlichen Teilen ergänzt, bzw. aus verschiedenen Waffen zusammengebaut. Ob die verwendeten Teile original sind, ist anhand der Fotos schwer zu beurteilen.

Die erste Waffe ist eine Art Husarensäbel um 1800; die Klinge ist stark gekürzt. Der komplette Griffbügel wurde scheinbar ergänzt und an ein vermutlich stark beschädigtes Gefäß angelötet. Eine konkrete Zuordnung zu einem bestimmten Modell, bzw. Staat ist mir nicht möglich. Ähnlichkeit (aber auch nur die !) mit einem französischen Husarensäbel besteht.

Waffe Nr. 2 besteht aus mindestens zwei verschiedenen Waffen. Klinge und der Griff mit Griffkappe könnten ursprünglich vielleicht zusammengehört haben. Die Klinge ist um 1820 einzuordnen, vielleicht dem Bereich Süddeutschland (Württemberg?), wo solche eisenmontierten Waffen gebräuchlich waren. Hersteller/Lieferant Gebrüder Baus aus Solingen.
Der Rest des Gefäßes stammt von einem Infanterie-Offizierdegen in der Ausführung für die Kaiserliche Schutztruppe, etwa 70 Jahre jünger. Ob es sich hierbei um einen Original-Guss handelt, möchte ich anhand der Fotos nicht entscheiden.

Für Dekorationszwecke sind die Stücke geeignet. Für Sammler nicht; vielleicht bei einer Demontage als einzelne Ersatzteile.
07.05.17, 16:49:48

Alex0901

Hallo Clouseau,

vielen Dank für deine Ausführungen, sehr interessant. Ich werde das so an meinen Kollegen weiter geben.

Beste Grüße,
Alex
08.05.17, 16:02:50

dete

geändert von: dete - 08.05.17, 16:03:10

Nr.1 ist ein K&K-Grenadiersäbel. Vermutlich mit falscher Klinge, die wäre hierbei eine glatte ohne Hohlschliff.
 
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