Kgr. Westphalen: Infanteriegewehr M 1777 corr. an 9
08.10.16, 15:35:42
Murat
geändert von: joehau - 09.10.16, 19:09:54
Eines der wenigen erhaltenen Gewehre der westfälischen Truppen. Der Hersteller war Crause/Herzberg.
Der Lauf trägt allerdings die Marken von St. Etienne.
Entweder hat Crause wegen mangelnder eigener Kapazitäten zusätzliche Läufe aus Frankreich bezogen,
oder der Lauf wurde während der Feldzüge anlässlich einer Instandsetzung gewechselt.
Gruß
Murat
08.10.16, 15:46:06
Murat
geändert von: Murat - 08.10.16, 18:32:25
Markierung auf der rechten Kolbenseite dieser Waffe.
Vermutlich eine Regimentskennzeichnung.
Gruß
Murat
08.10.16, 18:40:41
limone
Hallo Murat (und herzlichen Dank für's Zeigen dieser schönen Stücke),
man kann es auf dem Foto nicht erkennen: Ist der Abzugsbügel Messing oder Eisen?
Grüße
Carsten
08.10.16, 18:49:12
Murat
Hallo Carsten,
die gesamte Garnitur incl. Abzugbügel ist in Messing ausgeführt.
Gruß
Murat
08.10.16, 19:52:23
limone
geändert von: limone - 09.10.16, 13:53:27
Danke.
Als zeitgenössische Ergänzung ein Auszug in Bild und Text aus dem französischen Infanteriereglement vom 1.8.1791, übersetzt für die "Königlich-Westfälischen Regimenter":
"Die verschiedenen Stellungen der Chargirung in zwölf Tempos".
Grüße
Carstn
09.10.16, 19:19:40
Murat
geändert von: limone - 09.10.16, 19:24:37
Es gibt in dem im Hirmer Verlag erschienenen, Buch KÖNIG LUSTIK auf Seite 494 und 495 Abbildungen von zwei bei Pistor gefertigten westfälischen Gewehren, wobei interessanterweise eines mit einem Charleville-Schloss aus französischer Produktion ausgestattet ist. Hier stellt sich also auch wieder die Frage nach dem Bezug französischer Bauteile durch den Hersteller, oder einem späterem Reparaturtausch.
Gruß
Murat
09.10.16, 22:16:32
limone
geändert von: limone - 09.10.16, 22:25:05
Ich denke, diese Frage wird sich, bei der kurzen, aber sehr turbulenten Geschichte der westphälischen Armee bei jedem Stück stellen.
Zum einen wurde damals an Waffen und Teilen aufgekauft, was zu kriegen war, denn der Bedarf war enorm, zum anderen musste auf langen Feldzug-Wegen immer wieder feldmäßig repariert und ergänzt werden, mit dem, was da war oder mit Teilen, derer man irgendwie habhaft werden konnte. Letztlich war der Zustand der noch übriggebliebenen Waffen zum größten Teil so schlecht, dass auch im Nachhinein nicht nur Liebhaber, sondern auch Folgestaaten, die diese Waffen noch weiter verwendet haben, Reparatur- und Ergänzungsbedarf sahen. Wer weiß, was diese Stücke in der vergangenen 200 Jahren erlebt haben...
...wir werden's wohl in den seltensten Fällen ergründen können. Das soll unsere Freude über die verblibenen Stücke nicht mindern.
Grüße
Carsten
09.10.16, 22:37:57
limone
geändert von: limone - 09.10.16, 22:44:19
Interessant in diesem Zusammenhang auch
dieses Brustbild von einem, der offensichtlich turbulent dabei war.
Grüße
Carsten
10.10.16, 00:18:15
limone
@ulfberth:
Im Museum Friedrichstein gibt es doch eine Vitrine mit Fahne in der Mitte, davor mehrere westphälische
weiß-blaue Infanterieuniformen. Links vorne steht eine Jägerbüchse, rechts vorne steht ein messingmontiertes
Gewehr. Auf der Rückseite mehrere eisenmontierte Infanteriegewehre mit Bajonetten waagerecht übereinander
in einem Ständer.
Wenn Du jetzt glaubst, ich hätte keine Fotos von den Gewehren und den Beschriftungstafeln, liegst Du genau richtig... :(
:idee:
Dir passiert doch so etwas nicht, und hier würden die Fotos gut hin passen, oder?
Grüße vom verschusselten Carsten
10.10.16, 00:39:34
ulfberth
geändert von: ulfberth - 10.10.16, 00:40:04
Moin Carsten,
meine Bilder sind alle hier eingestellt. Aber, das nächste Wochenende kommt bestimmt, Cassel 12 - 14 Grad C, und das ist für einen Moppedfahrer doch warm ...
Ab nach Bad Wildungen.
Gruß
ulfberth