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Deutschen Gesellschaft für Heereskunde e.V.
 
 

Unidentifizierter Kürassierdegen frz. Form Grundtyp AN13

original Thema anzeigen

07.08.16, 14:48:06

Eisenhauer

Hallo in die Runde.
Vor einiger Zeit erwarb ich wegen des tadellosen Zustands einen mir unbekannten Kürassierdegen, dessen Klingenlänge und -ort grundsätzliche Fragen aufwirft.
Zuerst einmal die technischen Daten:
Gesamtlänge in Scheide versorgt: 120cm
Klingenlänge: 1000mm
Klingenbreite: 37mm
Klingenrückenstärke: 10mm
Fehlschärfe: 8mm
Es fällt auf, das die Klingenlänge um etwa ein Zoll über die der französischen und preußisch/deutschen Längen liegt.
Die Scheide ist sehr schwer gefertigt und weist ein trichterförmigen Mundblech mit einer walzenförmigen Halteschraube auf. Das Schleppblech weist deutliche Tragespuren auf.
Der Klingenort liegt im Rücken.
Die doppelt geschliffenen Hohlbahnen enden im Ort und gehen im Bereich der Fehlschärfe rundlich in einer jeweils größeren Hohlbahn bis zur Fehlschärfe.
Auf dem Stück gibt es weder einen Hersteller noch irgendwelche militärfiskalischen Stempel, die hilfreich wären :(
Die Gefäßform ist stark dem frz. Modell AN 13 angelehnt. Allerdings ist das Stichblatt an der Innenseite hochgeprägt und ca.4mm (+) stark.
Der Vernietknauf ist vom Querschnitt her oval gestaltet und nicht vasenförmig.
Hat Jemand eine Idee dazu :confused:
MfG.
PS: Ich muß erst neue Fotos fertigen, da die ausgewählte Zahl zu groß ist
07.08.16, 15:44:46

Eisenhauer

So, nun die erste Fotoserie ;)
07.08.16, 15:49:02

Eisenhauer

Nun die Zweite. Das Stoßleder ist natürlich eine Ergänzung. Das nicht mehr vorhandene Leder war auf die Angel vor der Montage aufgeschoben und nicht, wie hier, über die Fehlschärfe gezogen :rolleyes: . Mit Gruß
07.08.16, 17:34:49

ulfberth

geändert von: ulfberth - 07.08.16, 22:50:46

Bei dem Degen könnte es sich um einen spanischen "ESPADA DE MONTAR PARA CABALLERÍA DE LÍNEA, MODELLO 1815" handeln. Der niederländische "Sabel zware cavalerie m 1814 no3" taucht zwar gelegentlich auch ohne Stempel auf, ist aber nach meiner Erinnerung mit anderen Mundblechschrauben ausgestattet.

Gruß

ulfberth
09.08.16, 17:53:07

Eisenhauer

Hallo, ulfberth.
Erst einmal Danke für Deinen Hinweis.
Leider besitze ich weder Unterlagen über spanische noch über holländische Blankwaffen. Hat Jemand mal Zeit und Gelegenheit, in seiner Literatur nachzuforschen. Es gibt noch einen kleinen, fertigungstechnischen Hinweis bei dem Stück: Der Hauptbügel wurde knapp oberhalb des Parierblatts mit Schwalbenschwanz in Kupfer gelötet. Leider war dies damals aber aufgrund der Fertigungsverfahren so üblich, grenzt das Stück aber so um 1800 plus ein.
Mit Gruß
09.08.16, 18:41:28

ulfberth

geändert von: ulfberth - 09.08.16, 23:11:47

Zitat von Eisenhauer:
... Hat Jemand mal Zeit und Gelegenheit, in seiner Literatur nachzuforschen. ...


Nun, dann hoffen wir einmal auf einen verständnisvollen und langmütigen Zeitgenossen, der sich der Mühe unterzieht und für lau eine größere Recherche anzustellen.

Ansonsten empfehle ich Ihnen als geneigten Leser und Mitglied dieses Forums, einfach einmal die Suchmaschinen anzuwerfen. Sie werden erstaunt sein, was sich nicht alles zu den beiden Modellen finden läßt.

Viel Spaß wünscht

ulfberth
11.08.16, 16:07:43

Eisenhauer

Hallo, ulfberth.
Habe mir gestern und heute die empfohlene Mühe der Suchmaschine unterworfen. Der Spanier M 1815 scheidet aus (Klingenspitze mittig, 946mm x 35mm Klingenmaß, andere Griffkappenform, längeres Stichblatt, flaches Mundblech und andere Schraubenform)
Auch der Holländer ist es nicht ( kein Griffring, 975mm x 33mm Klinge, flaches Mundblech, Rundkopfschrauben.
Die Herkunft des Stücks bleibt somit weiter offen - hat noch Jemand eine passende Hinweis :confused:
Mit Gruß
11.08.16, 16:37:00

ulfberth

geändert von: ulfberth - 13.08.16, 18:19:21

Es ist doch immer wieder erfreulich, daß man mit kleinen Hilfestellungen den Sammler zu eigenen Recherchen animieren kann. :D

Ansonsten sollte Sie dabei bedenken, daß beide als Möglichkeit angegebenen Stücke in den Jahrzehnten ihrer Dienstzeit auch Änderungen unterworfen waren.

Was beide Degen verbindet ist, daß es hierbei völlig ungestempelte Stücke gibt!

Gruß

ulfberth
 
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