16.02.16, 11:39:07
Kalash
geändert von: Kalash - 16.02.16, 11:46:26
Der IOD a/A hat keine Herstellermarken, aber vielleicht kann ihn jemand anhand der Ätzungen und Gefäßmachart einem Hersteller und einem Fertigungszeitraum zuordnen.
Gesamtlänge mit Scheide: 911 mm
Gesamtlänge ohne Scheide: 900 mm
Klingenlänge: 760 mm
Klingenbreite 16,1 mm
Klingenstärke: 5,2 mm
Fehlschärfenlänge: 23 mm
Die Lederscheide ist an einer Stelle im Leder etwas gestaucht und scheint geschrumpft. Insgesamt ist die Scheide 12mm zu kurz.
Das Ort- und Mundblech sind aus Messing und könnten vergoldet oder poliert sein.
Das Gefäß hat ein einseitige Klappstichblatt, besteht aus feuervergoldeten Messing ( Innenseite Stichblatt beidseitig nicht vergoldet ).
Die Wicklung könnte schon mal erneuert worden sein und besteht aus zwei versilberten ineinander gezwirbelten Drähten ( nicht magnetisch ).
Die Klinge ist vernickelt und dreiseitig geätzt: beide Seiten auf 320 mm Länge und der ganz leicht gerundete Klingenrücken auf 300mm.
Die Ätzung auf dem Rücken ist eine einfache zweiblättrige Ranke.
Die Ätzungen an den Seiten sind floral, Beginn und Ende jeweils in ein spitz auslaufendes Kartuschenende gesetzt.
Die Quartseite hat in der Mitte der Ätzung ein geschwungendes Banner mit dem Sinnspruch SUUM CUIQUE ( Jedem das Seine ).
Die Hohlbahn geht bis in die Spitze. Die Schneide ist stumpf und verjüngt sich von kurz hinter Fehlschärfe 1,8 mm auf 1,2 mm ca. 50 mm vor der Spitze.Von der Spitze her ist die Klinge auf 80 mm "zweischneidig".
Wenn ich noch Bilder machen soll, dann gebt mir bitte Bescheid.
16.02.16, 13:42:30
blacky21
Aufschrauben u.auf die Angel sehen,vielleicht sieht man dort was.
16.02.16, 17:46:44
corrado26
Nach Maier, Preußische Blankwaffen war es ab 1881 erlaubt, beim IOD alter Art das quartseitige Stichblatt durch ein Scharnier hochgeklappt zu tragen.
corrado26
16.02.16, 20:33:14
Kalash
Ich habe den Griff mal geöffnet, was recht leichtgängig war.
Auf der Quartseite der Angel kommt von links das genietete Federblech für das einklappbare Stichblatt, dann tief eingschlagen: W.D //
Das // findet sich wieder auf unteren Verbindung zwischen den beiden Stichblättern (wenn montiert unsichtbar ).
Die Terzseite der Angel ist unbeschriftet und man sieht nur die Gegenseite vom Federblechniet.
16.02.16, 23:18:32
ulfberth
geändert von: ulfberth - 17.02.16, 09:25:17
Das "G.W" (nicht WD)
kann für
Gebrüder Weyersberg stehen, wobei auch andere Klingenschmiede denkbar sind.
Die beiden Striche sind Montagezeichen. Diese wurden - wie auch Zahlen - verwendet, um die Zusammengehörigkeit der bearbeiteten Teile (Paßgenauigkeit) bei der Montage zu kennzeichnen: Feinanpassung - Politur und/oder Vergoldung - Montage.
Gruß
ulfberth
16.02.16, 23:48:27
Kalash
Natürlich G.W! Keine Ahnung, weshalb ich W.D. geschrieben habe.
Danke für die mögliche Einordnung.
Abgesehen von einen weiteren IOD a/A, welchen raro32 am 13.01.14 im Forum vorgestellt hat, habe ich das "G.W" bisher nur auf der Fehlschärfe eines bayrischen Degen M 1818/25 für Offiziere aus der Regierungszeit König Ludwig I. von Bayern gesehen.