Artillerie-Säbel n/A ==> Abnahme W16, 1920 Stempel
22.06.14, 18:06:23
Mutz
Hallo,
habe hier einen Artilleriesäbel n/A (denke ich mal)
Kann mir jemand etwas zu der Stemplung und ggf. Wert des Säbels sagen?
Parierstange 1920 / andere Seite K.S.177. Klingenrücken W15
Scheide J.S.66. dieses durchgestrichen Ersetzt durch:Ü.PI.G.9.
(siehe Bilder)
Zustand 1- würde ich sagen
22.06.14, 19:57:49
Zietenhusar
geändert von: joehau - 30.10.21, 21:28:54
Artillerie-Säbel ist korrekt. Der Klingenrückenstempel lautet "W16".
Die Bedeutung des Stempels auf der Scheide ist mir leider nicht bekannt.
Die Wertfrage kann nicht beantwortet werden.
Gruß,
Thomas
23.06.14, 11:55:47
Gottscho1914
Hallo ,
schön gestempeltes Reichswehr-Stück (1920 Stempel).
Truppenstempel:
K.S.177.
Kavallerie-Schule, Waffe Nr.177
Kavallerieschule Hannover
Kommandeur: Oberst Preußer
J.S.66. (gestrichen)
Jnfanterie-Schule, Waffe Nr.66
Jnfanterieschule Dresden
Kommandeur: Gen.Lt. von Falkenhausen
I.Lehrgang Leiter: Oberstlt. Schaller
II.Lehrgang Leiter: Oberstlt. Bauer
Ü.Pl.G.9.
Truppenübungsplatz-Kommandantur Grafenwöhr , Waffe Nr.9
Truppenübungsplatz Grafenwöhr
Kommandant: Oberstlt. Hoffmann
Quellenangabe:
- Gliederung und Standorte des Reichsheeres und der Reichsmarine, Nach dem Stand vom Herbst 1929
- H.Dv. 464 Teil 1
Vorschrift über die Stempelung und die Bezeichnung von Waffen und Gerät bei der Truppe ,
Teil 1 Infanteriewaffen und Infanteriewaffengerät , Berlin 1924
Gruß Jens
23.06.14, 22:17:21
Mutz
geändert von: joehau - 26.06.14, 18:50:15
danke für die ausführliche Antwort. Nur passt da was nicht!!
Ich habe diesen Säbel zusammen mit einem Seitengewehr 98 kurz
Kriegsausführung mit Sägerücken (sehr sonderliche Trageweise
ähnl. wie bei späteren SA SS Dolchen) ebenso Gestempelt K.S.
(aber ohne 1920) von einer Freundin meiner Oma gekauft (vor etwa 25 Jahren!!),
die mir anhand von sehr alten Fotos belegen konnte, das ihr Vater in
Kamerun und Ost-Afrika war. Selbst das Seitengewehr (mit der seltsamen
Trageform) war darauf abgebildet. Daher stand eigentlich für mich
ausser Frage, das K.S. Kaiserliche Schutztruppe heisst.
Nur der Rest ist halt ungeklärt, bzw. war ungeklärt... iwie irretiert
mich das jetzt ein wenig. :confused:
Werde mal morgen schauen, ob ich noch ein Foto von dem Seitengewehr
habe. Hatte glaube auch noch ne Fotokopie des Bildes, wo alles
drauf zu erkennen war/ist
23.06.14, 23:04:50
Gottscho1914
Laut Verfügung vom 22.6.1920 wurde bei der Kavallerie als Einheitswaffe der Artilleriesäbel eingeführt.
Mit der Vefügung vom 2.4.1921 änderte sich die offizielle Bezeichnung zu Mannschaftssäbel.
Zu diesem Mannschaftssäbel passt alles bei der Antwort !
Dein Mannschaftssäbel wurde 1920 durch die alliierte Abrüstungskommission erfasst und an die Reichswehr ausgegeben. Somit ist der Truppenstempel "K.S.177." auch mit der Stempelvorschrift der Reichswehr aufzulösen.
Ein kurzes Seitengewehr 98 (k.S.98.) mit Truppenstempel der Kaiserlichen Schutztruppe ist etwas anderes und gehörte nicht zur Fragestellung.
Über eine Vorstellung des k.S.98 würde ich mich freuen.
Quellenangabe: Adolf Schlicht - Jürgen Kraus "Die Uniformierung und Ausrüstung des deutschen Reichsheeres 1919-1932", S. 238-239
Gruß Jens
24.06.14, 13:29:35
Mutz
geändert von: joehau - 26.06.14, 18:49:07
so, bin einige 100 Fotos durchgegangen und konnte nur eines finden.
Leider sieht man darauf nicht die Stemplung. Die Stemplung der Scheide
wurde durch den Tragering verdeckt.
Kopie der alten Fotos ist nicht mehr zu finden..oder irgendwo
zwischengerutscht.
Habe das Teil vor etwa 12 Jahren für 900 Euro an einen französischen
Sammler verkauft. Für den Säbel hätte er die selbe Summe gezahlt,
wenn ich verkauft hätte.
24.06.14, 14:38:44
Gottscho1914
Danke für die Vorstellung Deines k.S.98 .
Es ist die Ausführung mit Holzgriffschalen, Einführung laut preußischem KM vom 8.Dezember 1913.
Interessant ist die Scheide mit Tragering.
Sie erinnert mich an die Scheidenvarianten des Versuchs-Seitengewehr für Kavallerie vom Typ k.S.98.
Wenn Du die alten Trägerfotos noch findest , bitte einstellen .
Gruß Jens
25.06.14, 19:08:08
Clouseau
geändert von: joehau - 26.06.14, 18:47:36
Hallo Mutz,
der Zweck Deiner Fragen ist mir nicht ganz klar. Zunächst werden
in den verschiedenen Blankwaffenforen Fragen nach dem Wert von
Waffen gar nicht, oder zumindest zurückhaltend beantwortet.
Die Gründe dafür kannst Du in den Forenregeln nachlesen.
Mich verwundert dann Deine Aussage in einem anderen Forum, dass
die Auflösung der Stempelung in anderen Foren „schwerer als gedacht
scheint“. M. M. nach wurden dort und hier die Fragen zu den Truppenstempeln
umfassend, zutreffend und innerhalb kürzester Zeit beantwortet.
Auch wenn für Dich selbst „außer Frage“ steht, dass „K. S.“ für
Kaiserliche Schutztruppe steht, wurde auch auf die Problematik
„W 16“ und die sich zeitlich daran anschließende Verwendung in den
deutschen Schutzgebieten (egal welchen) eingegangen und die Unwahrscheinlichkeit,
besser Unmöglichkeit Deiner Auflösung in der Gesamtbetrachtung
aufgezeigt.
Ich vermute, aus merkantilen Gesichtspunkten (dass Du den Säbel
verkaufen willst, hast Du ja mehrfach erwähnt) erscheint es preislich
lukrativer, einen Säbel der Schutztruppe anzubieten, als einen
„stinknormalen“ Artilleriesäbel, dazu noch mit einer bei Sammlern
wenig geliebten, dazu nicht nummerngleichen, späteren RW-Stempelung.
Die Fakten sprechen aber nun einmal gegen Deine Auflösung und du
hättest damals den Säbel für den Dir angeblich gebotenen Preis
verkaufen oder zumindest verhindern sollen, dass das Bild, auf dem
„alles zusammen zu sehen“ ist, irgendwo zwischen rutschen konnte.
Sollte es dennoch einmal wieder auftauchen, würde es mich natürlich
auch sehr interessieren.
Gruß
Clouseau
26.06.14, 19:04:31
joehau
... die mir anhand von sehr alten Fotos belegen konnte, dass ihr Vater in
Kamerun und Ost-Afrika war.
Ihr Vater kann ja in Kamerun oder DOA gewesen sein, aber der Artillerie
Säbel nicht, da er erst 1916 in Dienst gestellt wurde. Februar 1916
endeten bereits die letzten Kämpfe in Kamerun. Nachschub aus Deutschland
gelangte nicht nach DOA.
Also kann der Vater ihn bestenfalls aus der Reichswehr mitgenommen
haben, falls er denn, wie dieser Säbel, in die Reichswehr ubernommen wurde.
26.06.14, 21:04:29
Mutz
Hallo,
Zitat: Im Oktober 1920 wurde die Auflösung der Schutztruppen verfüg....
demnach kann das ganze passen.
Wie geschrieben, ich hatte einen französischen Sammler an der Hand der es als Kaiserliche Schutztruppen identiffiziert hatte.
Aber kein Thema. Ein Bekannter von mir kennt einen angesehenen Millitäryexperten. Werde ihn mal bitten, sobald er wieder aus Asien zurück ist, diesen zu Fragen.
Zustand ist Top. Nur mal am Rande... Haiger Waffenbörse nie einen in solch einen Zustand gesehen und das was da angeboten wurde, (Rost, Scharten, Dellen usw..) lag immer um die 500 Euro.
Also brauche ich keine Angebote die 250 euro hoch sind..
Und nein, verkaufen will ich den zur Zeit nicht! Und wenn hätte ich genug Leute die deutlich mehr, als die Angebotenen 250 Euro zahlen würden.