Sattelbefestigung von Blankwaffen
17.01.14, 22:42:42
Pauker
es gibt sicherlich versch. Ausführungen, je nach Hersteller, bis hin zur
Fahrradbefestigung.
Kann jemand Varianten für den Sattel zeigen?
Viele Grüße
Pauker
18.01.14, 12:09:34
Preussen
Siehe auch Maier, Preussische Blankwaffen II S 344
Gruss
Preussen
18.01.14, 12:12:04
olgaulan
Hallo Pauker,
Deine Frage ist nicht so ganz einfach zu beantworten, da dies ein sehr umfangreiches Thema ist. Aber ich werde versuchen dir so kurz wie möglich einige Details zu erläutern.
Bei den Sätteln unterscheidet man im Wesentlichen zwischen dem Typ „Ungarischer Bocksattel“(Bild 3) und dem „Armeesattel neuer Art“(Bild 6), der ca. 1890 eingeführt wurde und so noch von der Wehrmacht benutzt wurde.
Die vorschriftsmäßige Trageweise des Säbels am Sattel wurde auch nicht in allen deutschen Staaten zur gleichen Zeit eingeführt. So z.B. wurde bereits ab 1849 in Württemberg der Säbel zum Dienst am Sattel befestigt. In anderen Staaten wie z.B. Preussen geschah dies vermutlich erst später. Hierzu auf Bild 1,2,3 ein Auszug aus dem „Instructionsbuch für den Cavalleristen“ von 1872. Dies war im Wesentlichen eine kurze Zusammenfassung der Dienstvorschriften, ähnlich dem heutigen „Reibert“ bei der BW. In diesem Buch wird ausführlich beschrieben, was, wie gepackt und am Sattel befestigt wird. Jedoch ist von einer Befestigung des Säbels noch keine Rede. Ich denke, dass hier eine zeitliche Zuordnung mit dem Entfernen des unteren Trageringes an der Waffe und dem weglassen zweiten Säbelschleppers in Zusammenhang gebracht werden darf.
Bild 4+5 ist ein Auszug aus dem Verkaufskatalog des „Deutschen Offizier-Verein“ vom April 1913.
Weiter ins Detail zu gehen würde den Rahmen wohl sprengen. Ich hoffe trotzdem dir etwas weitergeholfen zu haben.
Gruß olgaulan
Das Instructionsbuch gibt es übrigens als Reprint noch zu kaufen. Herausgeber ist Deutsche Gesellschaft für Heereskunde e.V.
18.01.14, 12:40:55
Pauker
Herzlichen Dank für die herrlichen Bilder.
Die Befestigungsart aus dem Instructionsbuch, nämlich am Sattelgurt,
ist mir klar. Siehe auch Abbildung bei Gerd Mayer, Bd. II.
Dieser Typ war mir bisher auch bekannt – die Bilder allerdings noch nicht.
Beim Typ 2, Abb. von Preussen, und dahin zielt meine Eingangsfrage,
ist mir nicht klar, wie und wo die Lederschlaufe nach oben,befestigt werden sollte.
Dem Riemen nach könnte er wie die Steigbügel eingehängt sein, fall dort noch
Platz war zum einhängen.??
Viele Grüße
Pauker
18.01.14, 13:06:33
olgaulan
dies in Worten zu Erklären ist für mich schwierig, deshalb habe ich eine Skizze gezeichnet. (meine Zeichenkünste halten sich allerdings in Grenzen :D )
Am Sattel waren im Bereich des "Hinterzwiesel" Ösen/Haken angebracht, in die man die senkrechten Strippen einschnallen/haken konnte. Diese Säbelhalterungen waren für Mannschaften kammermäßig immer mit Zwei Senkrechten Strippen. Bei den Offizieren durfte es manchmal auch nur eine sein. Da die meist auch Privat beschaffte Reitsättel zum Dienst verwendeten.
bei dem von dir gezeigten Stück fehlt die waagerechte Strippe, welche unter dem "Sattelblatt" hindurch mit der "Sattelgurtstrippe" verbunden wurde. Diese war
immer auch bei Privat beschafften Stücken vorhanden. Sie war gedacht, um das hin- und herschwingen des Säbels zu verhindern.
Gruß
Bernd
18.01.14, 13:15:18
Pauker
Das klärt alles. Das Schwingen wird nur durch die Befestigung am
Sattelgurt vermieden. Der waagerechte Sattelgurtriemen fehlt an so
manchem Stück... Man muss die Teile in der Hand gehabt haben –
Abbildungen allein genügen nicht– wie immer.
Vielen Dank!
Problem gelöst. Supi!