Säbel mit Ring und unbekanntem Portepee => Füsilieroffz.säbel
08.02.13, 12:55:24
Preussen
Guten Tag,
mit Interesse habe ich die Beiträge zu dem „Bügelsäbel (mit Reitöse)“ verfolgt. Die von Schwertfeger aufgezeigte Frage
Zitat:
Ob wir uns nun bei der gezeigten Waffe auf "Kavallerie-Offiziersäbel" festlegen wollen oder sollten, möge gut bedacht sein. Könnte es nicht auch ein Füsiliersäbel (mit der ab 1889 vorgeschriebenen Stahlscheide) sein?
sollten weiter behandelt werden.
Bisher ging ich davon aus, dass nicht nur für die Füsilieroffiziere der „Augustaner“ sondern für
alle Fusstruppen-Offiziere, mit AKO vom 22. März 1889, der Infanterieoffizier Degen n/M reglementiert wurde (Pietsch Band I S 130 ff).
Der Reitring (wofür war der bei einer Interimswaffe überhaupt notwendig?) würde dann für einen berittenen Füsilieroffizier sprechen. Wenn diese Möglichkeit bejaht wird, welche Seitenwaffe wurde dann von den anderen Infanterieoffizieren geführt wenn sie beritten waren?
Gruss
Preussen
08.02.13, 13:16:12
Preussen
Noch ein Nachklapp,
der oben zitierte Pietsch schreibt auch,
„Am 14.11.1881 wurde nach kriegsm. Verordn. .... der Füsiliersäbel mit Steckrücken statt Blutrille versehen.“
08.02.13, 14:25:24
ulfberth
geändert von: ulfberth - 12.02.13, 16:37:39
Vielleicht sollte man den Säbel nicht unbedingt an den Offizieren der Füsiliere respektive an einer Dienstwaffe festmachen. Daher einmal ein kurzer Erklärungsversuch, ohne in die Tiefen der D.V.E Nr. 317 (O.B.V.) näher einzudringen.
Der F.O.S. in Stahlscheide wurde beispielsweise auch gerne außerdienstlich von Jägeroffizieren angelegt. So z. B. bei Jäger 14, denen außer Dienst und zum kleinen Dienst der alte „Jägersäbel“ innerhalb der Garnison gestattet war.
Unabhängig vom Dienstgrad waren (Nicht-Kavallerie-) Offizier auch außerdienstlich gelegentlich zu Pferde unterwegs und Uniform war hierbei zumeist Pflicht. Falls Waffe, würde auch hier nichts gegen einen
leichten Offiziersäbel sprechen, der dann auch durchaus mit einem Reitring zusätzlich gesichert war.
Gruß
ulfberth
08.02.13, 19:35:47
schwekapi
Hallo Leute,
ich habe so einen Säbel noch nie gesehen. Wozu diente die Reitöse?
08.02.13, 20:09:45
mario
Hallo Thomas
Unabhängig vom Dienstgrad waren Offizier auch außerdienstlich gelegentlich zu Pferde unterwegs und Uniform war hierbei zumeist Pflicht. Falls Waffe, würde auch hier nichts gegen einen leichten Offiziersäbel sprechen, der dann auch durchaus mit einem Reitring zusätzlich gesichert war.
Gruß Mario
09.02.13, 09:00:25
olgaulan
geändert von: joehau - 25.02.21, 18:23:10
Hallo an Alle,
Ich muss mich der Frage vom alten Schweden anschließen.
Mir ist bekannt, dass es gerade bei Säbeln mit einfachem Bügelgefäß,
Varianten mit der so genannten Reitöse gab. Ich hatte selbst einmal einen
solchen Säbel wie Ziethenhusar. Die selben zierlichen Maße, auch mit
"Reitöse", jedoch mit dem Türkischen Halbmond auf dem äußeren Parierlappen.
Die Frage bleibt! Wo wurde die Reitöse denn befestigt?
Am Militärsattel, an den am Hinterzwiesel angebrachten Ösen ???
Das würde keinen Sinn machen ! Also wo und wie!
Gruß Bernd
09.02.13, 10:35:31
ulfberth
geändert von: ulfberth - 09.02.13, 10:37:28
Normalerweise wurde eine Strippe bzw. Lederriemen mit Schnalle durch den Ring gesteckt und mit dem Tragering verbunden. Der Säbel war damit fest mit der Scheide verbunden.
Sicherlich mag es auch individuelle Lösungen gegeben haben,aber diese kann man hier wohl vernachlässigen.
Gruß
ulfberth
09.02.13, 10:55:33
olgaulan
geändert von: joehau - 25.02.21, 18:25:03
Hast du das wirklich schon mal gesehen? Gibt`s es Bilder davon?
Bei selbst beschafften Eigentumssäbeln soll ein Lederriemen die
Funktion übernehmen, für die eigentlich die Stahlfederbleche im
Inneren des Mundblechs bzw. die Holzspähne im Inneren der Scheide
gedacht waren? Ich würde beim Händler reklamieren !
Gruß Bernd
12.02.13, 15:53:03
Preussen
geändert von: joehau - 25.02.21, 18:26:07
Guten Tag,
zur Frage des Reitrings hat Ulfberth freundlicher weise die Erklärung geliefert.
Was nun die Waffe anbelangt ist m.E. der Hinweis auf die Füsiliere zu verwerfen.
Das bisher hier zusammen getragene interpretiere ich so, dass es sich um einen
Interimssäbel für Kavallerie- und Artillerieoffiziere mit glatter Montur
handelt, den auch berittene Infanterieoffiziere tragen durften?!
Gruss
Preussen
12.02.13, 16:36:33
ulfberth
geändert von: ulfberth - 12.02.13, 17:21:55
Die Erklärung nach der Vorschrift hat Schwertfeger ja eingangs geliefert.
Ich würde den Säbel aber nicht nur als reines Modell für Kavallerie-Offiziere sehen, sondern ganz allgemein für berittene Offiziere.
Gruß
ulfberth