19.03.13, 18:32:29
corrado26
geändert von: limone - 19.03.13, 23:22:22
Sachsen:
Kavalleriepistole M 1812, Fertigung Suhl
Nussbaum-Halbschaft mit Messingbeschlägen, diese bestehend aus an der Schaftunterseite federarretiertem Laufring, Abzugsbügel mit vorderer und hinterer Verlängerung, Kolbenkappe und Schlossgegenblech für zwei Schlossschrauben, die Schraubenköpfe sind im Gegenblech versenkt. Steinschloss nach französischem Vorbild M an 9 mit gegossener Messingpfanne; die Schlagfläche der Batterie im oberen Viertel nach vorne abgewinkelt. Steinschloss Herzhahn mit im Hahnkorpus versenkter Schraube (!!). Runder, am Pulversack seitlich abgeflachter Lauf mit aufgelötetem Messingkorn, 31mm hinter der Mündung, Kimme in das Schwanzschraubenblatt eingefeilt. Der Schwanzschraubenkeil wird durch die hintere Schlossschraube zusätzlich fixiert.
Gefertigt in Suhl, entsprechende Marken
„SUL“ und zweimal
„Henne“ an der Laufunterseite.
„AR“ unter Krone am Lauf oben. Truppenstempelung
„U.C.76“ der 3. Eskadron des sächsischen Ulanenregiments am freistehenden Laufteil unten.
Gesamtlänge 405mm, Lauflänge 244mm, Schlosslänge 133mm, Gegenblechlänge 85mm, Kaliber des glatten Laufs 17,9mm.
Für dieses neue sächsische Pistolenmodell hatte sowohl die Husarenpistole M 1796 als auch die französische Pistole M an 13 Pate gestanden. Der Grund der Entscheidung für das neue Pistolenmuster lag vor allem in der Unhandlichkeit der bisherigen Pistole M 1789. Diese wurde als zu vorderlastig empfunden und war außerdem deutlich schwerer.
Die neuen Pistolen M 1812 wie deren Pendants M 1796 bei den Husaren besaßen keine Ladestöcke mehr, da zum Laden eigentlich derjenige des Karabiners verwendet werden sollte. Da aber nur Pistolen, aber keine Karabiner geordert worden waren, mussten diese Ladestöcke extra gefertigt werden. Man trug sie an der Patronentasche. Außerdem entfiel der bisher für sächsische Pistolen typische Riemenbügel an der Kolbenkappe, weil die neuen Pistolen zum Plänkern nicht mehr verwendet wurden.