29.10.12, 18:09:53
briquet
geändert von: briquet - 29.10.12, 18:53:50
Hallo,
in meiner Sammlung ist diese Pistole von Guillaume Berleur, Länge 21 cm, Kaliber 13 mm. Sie wurde nicht nur auf Perkussion umgestellt, sondern wohl etwas später -dieses Mal leider unfachmännisch- nochmals verändert, um sie als Reisepistole verwenden zu können. Die vielen Züge sind nicht nur an der Mündung, sondern durchgehend, und ich vermute auch, dass der Lauf ursprünglich ausgehakt werden konnte (Spalt Schwanzschraube).
Könnte es sich um eine ehemalige Scheibenpistole handeln?
Gruß
Winfried
30.10.12, 09:26:34
corrado26
Das war mit Sicherheit eine Scheibenpistole.
Die Form des Schlossblechs, seine Befestigung mit einer Schraube von links und einer zweiten Schraube von rechts, die Gravur um diese Schraube und das Fehlen jeglichen Aptierungsmerkmals schließen eine ehemalige Steinschlossversion aus.
Die Pistole wurde von Guillaume Berleur (1780-1830) in der Perkussionsversion gefertigt. Guillaume Berleur hatte um 1800 in der Manufacture de Versailles unter Direktor Boutet gearbeitet, dessen Stil bei dieser Pistole sichtbar wird. G. Berleur war der Bruder des bekannteren Lütticher Waffenfabrikanten Michel Berleur.
corrado26
30.10.12, 14:44:05
briquet
geändert von: briquet - 30.10.12, 14:49:13
Vielen Dank, corrado!
Mit deinen Informationen gefällt mir jetzt die Pistole noch besser als vorher. Was meinst du zu den doch recht groben Veränderungen zur Reisepistole? Das Korn wurde ja ordentlich eingesetzt, aber die Holzarbeiten - das kann doch wohl kaum ein ausgebildeter Büchsenmacher gewesen sein.
Gruß
Winfried
30.10.12, 15:43:39
corrado26
Natürlich hätte die Kürzung und deren Ergebnis anders ausgesehen, wenn sie in der Werkstatt von Berleur durchgeführt worden wäre. So aber hat sich wohl ein Provinzbüchsenmacher ans Werk gemacht, der vermutlich sein Bestes gab. Ganz soooo schlecht hat er aber nach meiner Meinung nicht mal gearbeitet, da habe ich schon ganz andere Sachen gesehen.
corrado26