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Deutschen Gesellschaft für Heereskunde e.V.
 
 

Der badische Kavallerie-Säbel 1831 bzw. 1835

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24.01.08, 00:17:30

ulfberth

geändert von: ulfberth - 24.01.08, 11:38:28

Der Säbel entspricht dem französischem "sabre de la cavalerie légère Mle 1822". Maier zitiert Gohlke und benennt das Modell als "Kavallerie-Säbel M 1831".

Demgegenüber publiziert Schiers eine Ordre vom 28. Mai 1835: „Die Bewaffnung der Offiziere besteht in einem Kavallerie-Säbel mit gelbem Beschlag, desgleichen halbem Korb, hohler Klinge und stählerne Scheide. Gleiche Säbel erhält auch die Mannschaft."

Bei Beginn des Weltkrieges werden die alten Kavallerie-Säbel wieder bei der badischen Feldartillerie ausgegeben. Die Scheiden sind nunmehr geschwärzt sowie der untere Ring zusammen mit dem Ringband entfernt.

Die Ausgabe von Beutewaffen ist sicherlich auch möglich, wenngleich durch die früheren badischen Waffen aber weniger wahrscheinlich.

Gruß

ulfberth
24.01.08, 00:36:32

ulfberth

geändert von: ulfberth - 24.01.08, 08:28:09

Literatur:

Die blanken Waffen und die Schutzwaffen
W. Gohlke
2. erweiterte Auflage, Krefeld 1972.

Badische Blankwaffen
Gerd Maier
Eigenverlag, Biberach 1976.

Unter dem Greifen - Altbadisches Militär von der Vereinigung der Markgrafschaften bis zur Reichsgründung 1771-1871
[Hg] Sabina Hermes & Joachim Niemeyer.
dabei Ulrich Schiers: Blankwaffen.
Vereinigung Freunde WGM Rastatt, Rastatt 1984.
24.01.08, 11:28:05

thüringer

geändert von: limone - 15.08.08, 02:12:16

Hallo Ulfberth,

wenn ich mir den Müller "Europ.Hieb-u.Stichwaffen" (Seite 336/337) hernehme und die Nummer 487 (Badischer M1831) mit der Nummer 488 (franz.M1822) vergleiche, fallen mir 3 Unterschiede auf: Anzahl der Wicklungen -Baden 19 - Frankreich 20 : dann die Form der Griffkappe und die Form des Parrierstangenendes (weiß nicht ob so korrekt geschrieben) beim Baden gerade- beim Franzosen abwärts gebogen.
Da ich die Maier-Bände "Badische Blankwaffen" nicht habe, weiß ich nicht, ob dies ein sicheres Unterscheidungsmerkmal ist. In einem meiner ersten Internetkontakte mit einem Sammler habe ich seinen Säbel fälschlicherweise als badischen M1831 bezeichnet, da ich nur Wicklungen und Gefäßform verglichen hatte. Es stellte sich etwas später heraus, daß es aufgrund des Stempel "Krone über AA" ein Schweizer war.
Könnte ein Sammler hier mir die Unterschiede erklären?
Tschüß
Roland
24.01.08, 13:34:13

ulfberth

geändert von: limone - 15.08.08, 02:14:49

Hallo Roland,

ich gehe von einer deutschen Fertigung im Stil des franz. "sabre de la cavalerie légère Mle 1822" aus. Geringfügige fertigungstechnische oder herstellerbedingte Unterschiede sind durchaus denkbar.

Maier erwähnt auch die Solinger Hersteller Knecht und Weyersberg, ordnet sie aber keinem der von ihm beschriebenen Säbel zu. So bleibt auch die Herstellermarkierung „P. Knecht in Solingen 1832“ ohne weiteren Anhaltspunkt und läßt leider keine Überprüfung des beiden oben erwähnten Jahreszahlen zu.

In wie weit noch französische Waffen 1870/71 oder auch 1914-15 den Weg nach Baden gefunden haben, entzieht sich meiner Kenntnis. Deshalb lassen sich auch m. E. solche Waffen bei den oben abgebildeten badischen Artilleristen nicht ganz ausschließen.

Zumindest den von Maier beschriebenen Säbel mit dem Truppenstempel „109.R.9.6.“ würde ich aber keinem Portepeeträger im Badischen Leib-Grenadier-Regiment Nr. 109 zuordnen, sondern eher einem Soldaten vom Regiments-Train.

Gruß

ulfberth
22.06.08, 00:12:55

limone

geändert von: Zietenhusar - 23.06.08, 22:05:22

Großherzogtum Baden: 1. Dragoner-Regiment um 1835
(Monten, um 1840)

Grüße

Carsten
 
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