25.05.12, 19:00:47
Jan Klein
geändert von: joehau - 23.10.21, 01:10:13
Hallo liebe Freunde,
ich habe als Kind von meinem Großvater ein Bajonett geschenkt bekommen. Leider ist
er früh gestorben, so dass er für Fragen nichtmehr zur Verfügung steht. Ich meine
mich zu erinnern, dass er sagte, es handele sich um ein Familienerbstück. Neuere
Nachforschungen ergaben jedoch, dass kein Familienmitglied jemals in der fraglichen
Region gedient hat. Es könnte sich höchstens um Kriegsbeute o.Ä handeln.
So, nun die Daten zu dem guten Stück:
Länge mit Scheide: 66cm
Länge ohne Scheide: 64,5cm
Der Griff besteht aus Holz und Messing.
Auf dem Rücken der Klinge steht der Schriftzug "Paris-Oudry 1881".
Es weißt deutliche Gebrauchsspuren auf.
Die Scheide hat jemand mit einer schwarzen teerartigen Substanz überzogen,
wahrscheinlich um es vor Korrosion zu schützen.
Meine Fragen hierzu sind:
1. Was kann ich tun, um das Stück schonend zu reinigen und die schwarze Substanz
loszuwerden, ohne es zu beschädigen? Ich denke, sonst übliche "Mittelchen" könnten u.U. zu agressiv sein.
2. Handelt es sich hierbei um eine Rarität oder simple "Stangenware"?
Da ich absoluter Laie bin, würde ich mich über eine idiotensichere Antwort freuen. :)
Vielen Dank im Voraus und ein schönes Wochenende!
Jan
25.05.12, 20:45:32
Schiavona13
Ist es dieses model ?

So ja dan ist es ein mle1874 Gras bajonet fur frankreich
25.05.12, 21:15:08
Zietenhusar
Hallo,
leg uns das Bajonett bei Gelegenheit auch "optisch" vor, dann können wir gezielter reagieren. ;)
Willkommen im Forum!
Gruß,
Thomas
26.05.12, 14:39:52
Jan Klein
Moin!
Danke für die prompten Antworten!
Das Foto von Shiavona13 zeigt exakt mein Model. Warum es allerdings von 1874 sein soll ist mir schleierhaft. Der Schriftzug sagt 1881... Am Ende des unteren Drittels der Scheide, meine ich auch einen Kratzer zu entdecken, der ebenfalls auf eine Beschichtung hinweist. Diese Substanz lässt sich mit dem Fingernagel abkratzen und wird bei wärmeren Temperaturen sogar klebrig. Ein Teil davon scheint auch ins Innere gelangt zu sein. Die Spitze der Klinge war ebenfalls mit dieser Substanz verdreckt. Nachdem ich sie mühevoll gereinigt hatte, war sie beim nächsten Herausziehen wieder voll von dem Zeug. War das damals gängige Praxis seine Waffen zu versauen? Was dem Indianer sein Baumfrosch, ist dem Franzosen sein Teer, oder was? :confused:
Bei soviel französischem werd ich jetzt wohl einen Pastis in der Sonne trinken...
MFG
26.05.12, 15:08:36
Zietenhusar
Warum es allerdings von 1874 sein soll ist mir schleierhaft. Der Schriftzug sagt 1881...
Das ist schnell geklärt. Die Jahreszahl auf der Klinge nennt das Herstelldatum. Das Modelljahr ist häufig ein anderes.
Manchmal finden sich auf französische Klingen auch zwei oder drei Daten, vor allem auf die Klingen längerer Blankwaffen. Dann ist die erste Zahl das Jahr der Modellherausgabe, die zweite Zahl das Jahr der Herstellung, und wenn sich eine dritte Zahl darauf befindet, so gibt diese das Jahr der Modellmodifizierung (z.B. eine Klingenkürzung) an.
Was die klebrige Substanz anbetrifft, so müßte man diese mal sehen und eventuell auch mal riechen. Nicht selten wurden Metallgegenstände mit rostschützenden Substanzen beschmiert, die eigentlich in der Autoindustrie Verwendung fanden. Im Volksmund seinerzeit, vor allem östlich der Elbe, auch
>Bärendreck< genannt.
Bei soviel französischem werd ich jetzt wohl einen Pastis in der Sonne trinken...
Santé! :D
26.05.12, 16:04:57
Michael04
geändert von: joehau - 23.10.21, 01:07:00
Das mit dem reinigen ist so eine Sache, man könnte es
mit Waschbenzin und einem Lappen versuchen.
Grüße Michael
26.05.12, 21:21:35
Jan Klein
geändert von: joehau - 23.10.21, 01:05:43
Danke für die Antworten!
Also ist mein Großvater kein Unwissender gewesen, der seine Beute versaut hat...
Ist ja schonmal schön zu wissen. ;) Ich versuche es mal mit Waschbenzin.
Aber nochmal die Frage: ist dieses Model was Besonderes, oder gibt es davon genug?
Ich danke euch und wünsche ein schönes Wochenende
Jan