22.12.13, 15:48:45
schwekapi
Vielleicht kann die schwedische Geschichte wie auch Waffengeschichte, den Preußensammlern ein wenig in der zeitlichen Zuordnung der Husarensäbel helfen.
Im siebenjährigen Krieg lernten die Schweden preußische Husaren kennen. Natürlich wurde ziemlich schnell auch in Schweden ein Husarenregiment aufgestellt. 1757 erhielten Kapitän Graf Fredrik Putbus und Leutnant Philip Julius Bernhard von Platen den Auftrag, ein schwedisches Husaren Regiment durch Anwerbung auf zu stellen. Dieses sollte 200 Mann a. 2 Schwadron haben. 1758 sollte Major Freiherr Georg Gustaf Wrangel aus diesem Stamm von 200 Mann, das schwedische Husarenregiment aufstellen, mit 1.000 Mann verteilt auf 10 Schwadron. Mitte August 1758 war die erste Schwadron einsatzbereit und ging nach Pommern zum Kriegsschauplatz. Jedoch erst 1759 wurde ein schwedisches Modell eines Husarensäbels angenommen. Die Fertigstellung der Säbel wird wohl erst 1760 oder 61 gewesen sein.
Hier ein Säbel m/1759. Man sieht die preußische Ähnlichkeit, jedoch schwedisch abgeändert.
22.12.13, 16:02:39
schwekapi
Es ist jedoch gesichert, dass schon 1757 die Truppe mit einem Husarensäbel nach preußischen Vorbild ausgerüstet war. Solch einen Säbel konnte ich jetzt erwerben. Da sieht man noch sehr stark die Ähnlichkeit. Vermutlich wurden einfach im Zeughaus Stralsund Säbel der preußischen Husaren kopiert - natürlich mit Abweichungen. Wenn man sich die Scheide ansieht, so wird die Ähnlichkeit noch deutlicher. Der Säbel m/1759 hatte schon eine Scheide, ähnlich dem Husarensäbel von Corrado. 1770 wurden diese Säbel nach Stockholm überführt. Mein Stück wurde um 1810/20 mit einer Klinge vom Dragonersäbel m/1770 versehen. Denn wenn damals gut kopiert wurde, hat man mit Sicherheit auch die Pfeilhöhe kopiert. Zu sehen auch an dem Stück im Buch. Da dieser Teil der Geschichte vom Datum her sehr gut einzugrenzen ist, kann man mit einiger Sicherheit sagen, welche Säbel bei den Preußen zu der Zeit genutzt wurden.
Die Genehmigung die Bilder zu nutzen liegt mir vor.
Der Säbel aus dem Buch stammt von "svenska Blankvapen Teil 2" von Olof P. Berg.
22.12.13, 17:08:23
olgaulan
Danke Thomas,
für die Information, sehr interessante Geschichte.
Wünsche dir noch viel Freude an dem Säbel und schöne Feiertage
Gruß Bernd
23.05.20, 11:59:17
mario
geändert von: mario - 23.05.20, 11:59:51
Wie die noch früheren Ausführungen der Husarensäbel zwischen 1722 und 1740 ausgesehen haben, hat noch niemand herausfinden können.
Ich habe auch nur eine Beschreibung der Säbel um 1741 finden können, die aber erst ca. 150 Jahre später zu Papier gebracht wurde.
"Das Husaren-Buch" Claus von Bredow
"Die Bewaffnung bestand aus kurzem, breitem und krummen Säbel, einem Steinschloß-Karabiner,welche jedoch..."
Gruß Mario
22.01.21, 13:57:37
mario
geändert von: mario - 22.01.21, 14:07:35
Auch an den Klingen kann man Unterschiede feststellen. Bei den späteren Stücken sind die Hohlbahnen kantiger.
22.01.21, 14:55:12
corrado26
Das ist nicht korrekt. Ich besitze einen nach 1770 gefertigten Husarensäbel aus Potsdamer Fertigung, dessen Hohlbahn exakt der oberen Abbildung entspricht
23.01.21, 06:13:52
Zietenhusar
Die Bewaffnung bestand aus kurzem, breitem und krummen Säbel
Aha, sie hatten also immer drei Säbel am Mann? :D
Was ich nicht verstehe ist die Aussage "kurzem" in Verbindung mit preußischen Husarensäbeln.
Gruß,
Thomas
28.01.21, 12:50:13
excalibur
Vorallem "und krummen säbel".....da stellte sich einem die frage, was ein gerader säbel sein soll ? :D