Sanitäter, Krankenträger, Blanke Waffen
05.08.11, 22:20:44
Michael04
Hallo Forum,
ich bitte um Eure Hilfe.
Z.zt.arbeite ich an einem Beitrag zum Sanitäts,Krankenträger
wesen und den "Blankwaffen" die getragen wurden.
Die Arbeit soll in erster Linie nicht über die Ärzte sondern das "einfache Personal"erstellt werden.
Ich benötige hierzu noch Bilder,Photos von Blankwaffen tragenden Sanis,Krankenträger das ich einbringen kann.
Nach möglichkeit mit Beschreibung Zeit,Land ,Einheit,wenn vorhanden.
Wenn eine Blankwaffe mit diesem Hintergrund vorhanden ist
und ich es veröffentlichen darf,bin ich über zusendung von Material Dankbar.
Vielen Dank im Voraus.
Grüße Michael
Hier noch meine mail Adresse.
michaelzens1967@googlemail.com
05.08.11, 23:18:47
ulfberth
geändert von: ulfberth - 05.08.11, 23:58:05
Ich würde das Thema auf Preussen begrenzen und die Freiwillige Krankenpflege 1870/71 mit dazu nehmen.
Hier sollten die üblichen Verdächtigen helfen:
Zeitschrift für Heereskunde,
Pietsch,
Eckert/Monten,
Krickel/Lange.
Interessant wäre auch noch eine Aufnahme aus dem WGM zur Bewaffnung der Freiwilligen.
Gruß
ulfberth
P.S. Du hast Pooscht!
06.08.11, 00:05:01
ulfberth
geändert von: ulfberth - 06.08.11, 00:07:35
Als kleine Einstiegshilfe:
Krankenträger (franz. Brancardiers), Mannschaften, die in Friedenszeiten in der ersten Hilfeleistung, Fortschaffung und Lagerung Verwundeter, Herrichtung von Nottragen etc. ausgebildet, bei Ausbruch des Krieges aber zu den Sanitätskompanien eingezogen werden. Sie haben im Felde Verwundete auf dem Schlachtfeld aufzusuchen, zu laben und nach dem Hauptverbandplatz zu transportieren. Sie sollen in Abwesenheit des Arztes die erste Hilfe leisten, auch Transporte Verwundeter und Kranker in die Feldlazarette etc. begleiten sowie in Zeiten der Ruhe Krankendienste in den Lazaretten leisten. Die K. stehen unter dem Schutze der Genfer Konvention und tragen die weiße Binde mit dem roten Kreuz, während die aus der Truppe entnommenen, nicht zum Sanitätskorps im engeren Sinne gehörenden Hilfskrankenträger nicht unter dem Schutze der Genfer Konvention stehen und eine rote Armbinde tragen.
Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Leipzig 1907.
Sanitätskompanie (früher Sanitätsdetachement), eine für den Kranken- und Verwundetendienst im Felde formierte Abteilung, bestehend aus einem Kommandeur (Rittmeister), Leutnants, leitendem Stabsarzt, Stabs- und Hilfsärzten, Feldapotheker, Zahlmeister, 160 Krankenträgern, Unteroffizieren, Sanitätsunteroffizieren, Trainsoldaten, Pferden und Fahrzeugen zum Transport der Schwerverwundeten. Jedes mobile Armeekorps hat drei Sanitätskompagnien, von denen zwei den Infanteriedivisionen zugeteilt werden, die dritte zur Verfügung des kommandierenden Generals bleibt. Jede Reservedivision hat eine S. Die S. ist in zwei Züge teilbar und folgt in der Marschkolonne den Truppen, ein Zug in der Regel bei der Avantgarde. Die Krankenträger haben die Verwundeten aufzusuchen und nach dem von der S. errichteten Wagenhalteplatz, bez. direkt nach dem weiter hinter der Gefechtslinie gelegenen Hauptverbandplatz und von hier nach Ausräumung des Gefechtsfeldes in die rückwärts gelegenen Feldlazarette zu transportieren. Vgl. Sanitätstruppen.
Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Leipzig 1909.
15.11.11, 19:22:55
limone
Z.zt.arbeite ich an einem Beitrag zum Sanitäts,Krankenträgerwesen...
Hier ein Beitrag zum Sanitäts
unwesen :D :
Auszüge aus der
Fest-Zeitung zur Abschiedsfeier der Sanitätsschüler der 22. Div.
Cassel, 1908
Am Inhalt solcher Festzeitungen hat sich offensichtlich in den letzten 100 Jahren wenig geändert.
Interessant ist, neben dem Zeitkolorit, der aus diesem aus purer Freude und Stolz geborenen Gemeinschaftswerk atmet, vor allem die letzte Seite, auf der sich die Teilnehmer mit Ihrer Regimentszugehörigkeit verewigt haben: Art + Pi 11, Hus 14, Inf 83 + 167, Drag 5 ...
Beste Grüße und viel Erfolg bei Deinem Vorhaben!
Carsten
15.11.11, 21:11:14
Michael04
Besten Dank Carsten !
Hier also Sanitäts Schüler die Gemeinsam auf Divisions Ebene
ausgebildet werden um in den Sanitätskomp.der Truppen zu Dienen.
Die Pflege in den Divisions Lazaretten des 1.WK und in rückwärtigen Lazaretten unterlag den Frw. Sanitäter unter dem roten Kreuz die Ihre ausbildungen zum großteil bei der Armee
erhielten.
Sehr schöne Dokumente.
Ich erwarte noch die Zusendung eines Bajonettes mod.71-84 mit
der Stempelung : R (kursiv)10.S. und einer Waffennummer.
Kontakte zu weiteren recherchen sind geknüpft und es kommt doch noch was zusammen.
Nochmals Danke Carsten.
Grüße Michael
15.11.11, 22:50:18
limone
geändert von: limone - 15.11.11, 22:52:38
Was man aus so'n paar ollen Zetteln alles rauslesen kann...
16.11.11, 12:57:13
corrado26
Der Vollständigkeit halber hier ein paar zugegebenermaßen nicht besonders tolle Bilder eines recht seltenen Requisits der Krankenträger Preußens:
Preußen:
Krankenträgerkarabiner, ex Kavalleriekarabiner M 1823 UM
Nussbaumvollschaft mit Kolbenbacke links und Ladestocknut im Vorderschaft. Nachträglich angebrachte Ladestockfeder im bei der Änderung neu angebrachten Vorderschaft. Messingbeschläge, diese bestehend aus doppelbündigem Laufring mit Riemenöse und Durchgang für den Ladestock, Abzugsbügel mit Handauflage, Kolbenkappe, Unterlage für die Sattelstangenschraube zweitem, rechtsseitig federarretiertem Laufring und flachem Schlossgegenblech für zwei Schrauben. Die ehemals vorhandene Sattelstange wurde offizielle abgeschnitten, ihr im Schaft verlegter Teil ist noch vorhanden. Runder, am Pulversack kantiger Lauf mit seitlich hartverlötetem Pistonsockel mit Reinigungsschraube. Das ehemals auf dem Lauf vorhandene Messingkorn wurde entfernt und durch ein Eisen-Dachkorn ersetzt, welches in den Vorderbund des ersten Laufrings eingreift. Perkussionsschloss M 1823UM mit
Herstellersignatur "
Suhl" auf dem Schlossblech außen. Darüber Abnahmestempel des die Umbauarbeiten kontrollierenden Abnahmebeamten "H" unter Krone (Oberbüchsenmacher
HEYSER, Leiter der Waffenrevision in Saarn von 1840 bis zum 18.Mai 1855 und danach in Suhl tätig). Baujahr "
1833" und Revisionsstempel "
FW" unter Krone am Pulversack links. An der Laufoberseite eine recht ungewöhnliche preußische
Adlermarke im Kreis, die Buchstabenkombination "
Tb 2" und "
4 30" (vermutlich Trainbataillon N°2, 4. Kompanie, Waffe N°30). Am Lauf links die Ferigungsnummer "863". Auf der Nase des Kolbenbelchs nochmals das Baujahr 1833 und darunter die Truppenstempelung "
9.L.H.2.8." des 9. Landwehr-Husarenregiments, 2. Eskadron, Karabiner N°8 aus der Zeit, als die Waffe noch Austrüstungsstück der Kavallerie war.
Der vorgestellte Karabiner entstand durch fabrikmäßigen Umbau aus einem Kavalleriekarabiner M 1823UM, dem man die Sattelstange mit dem darauf laufenden Ring entfernte. Gleichzeitig wurde der ehemalige Mündungsring durch einen Doppelbund mit Riemenöse ersetzt und ein zweiter Laufring mit Federarretierung angebracht. Schließlich schraubte man in die Kolbenunterseite eine Riemenöse.
Mit der Errichtung von insgesamt acht Train-Bataillonen im Jahre 1853 hatte der preußische Train zum erstenmal eine militärische Organisationsform erhalten. Während die berittenen Trainsoldaten einen Säbel besaßen, erhielten die Trainsoldaten zu Fuß einen umgeänderten Karabiner M 1823UM. 1854 bestimmte dann eine Kabinettsordre vom 21. Dezember, dass im Kriegsfall bei jedem Armeekorps aus vorher zu bestimmenden Infanteriemannschaften des Beurlaubtenstandes eine Krankenträger-Kompanie zu 45 Tragbahren zu formieren sei.
16.11.11, 13:43:40
ulfberth
Abbildung aus dem Soldatenfreund
Gruß
ulfberth
16.11.11, 14:48:48
Michael04
Besten Dank !
Corrado 26 hat post per e-mail.
Sammle immer noch Informationen zur vervollständigung.
Grüße Michael
24.11.11, 01:33:44
limone
Noch ein Truppenstempel zum Thema, gefunden auf einem
Seitengewehr U/M:
5.T.S.1.1.
Niederschlesisches Train-Bataillon Nr. 5, 1. Sanitäts-Kompanie, Seitengewehr Nr. 1 (Posen)
Grüße
Carsten