IOD a/A, Waffe für das Augusta-Regiment
    
    
    
        
    
    
    
        09.01.08, 17:34:05
        
Schwertfeger
    
    
    Zu den meines Erachtens besonders schönen Ausführungen des Infanterie-Offizierdegen a/A gehören die Waffen, die durch die  Königin Augusta im Jahre 1886 an die Offiziere "ihres" Regiments verschenkt wurden.
Hintergrund war das 25jährige Regierungsjubiläum des preußischen Königspaares (1861-1886), anläßlich dessen die Offiziere des Augusta-Regiemnts für tapferes Verhalten in den Einigungskriegen ausgezeichnet werden sollten.
Dieser Degen war auch nach Versetzung der geehrten Offiziere in andere Verbände weiter zu tragen.
Mit Einführung des IOD n/M durften die Augustaner den Degen, allerdings in Stahlscheide, weiter tragen. Reserveoffiziere und Portepeeunteroffiziere durften dagegen die Waffe nicht führen.
Gruß
Schwertfeger
    
 
    
        09.01.08, 18:49:55
        
fritz1888
    
    
        
    
    Hallo Schwertfeger.
Wunderschön! Ein ganz toller und seltener Degen. Ich glaube, dass es davon auch verschieden Varianten oder Abweichungen gab. Hast Du da eventuell Informationen zu den Unterschiedsmerkmalen?
Viele Grüsse aus London!
    
 
    
        09.01.08, 19:22:15
        
Zietenhusar
    
    
        
    
    Sehr seltenes Stück. 
Vor einigen Jahren wurde einmal ein solcher (nach meiner Erinnerung in etwas verzierterer Ausführung) in einem Online-Auktionshaus angeboten und ging für wenig Geld über den virtuellen Ladentisch. In meinem Hinterkopf hatte ich damals die irgendwo aufgeschnappte Aussage, daß diese Degen nachgemacht werden. 
Bisher hatte ich nicht das Vergnügen einen Augusta-Degen, weder ein Original, noch eine Kopie, von Nahem betrachten zu dürfen. 
Gruß,
Thomas
    
 
    
        09.01.08, 23:38:02
        
fritz1888
    
    
        
    
    In Kassel 2007 hing einer an der Wand eines Berliner Haendlers, zumindest am ersten Tag. Von Nachbauten habe ich noch nichts gehoert oder gesehen.
    
 
    
        10.01.08, 13:30:59
        
Schwertfeger
    
    
    
    
    In meinem Hinterkopf hatte ich damals die irgendwo aufgeschnappte Aussage, daß diese Degen nachgemacht werden.
 
Wertvolle Dinge werden meist nachgemacht. Ich verweise auf die "Rolex von fliegenden Händlern am Strand von Mallorca" oder Gemälde von Caspar David Friedrich in deutschen Museen. So kann man das bei diesen Objekten (leider) auch nicht grundsätzlich ausschließen.
Gruß
Schwertfeger
 
    
 
    
        10.01.08, 14:26:56
        
Schwertfeger
    
    
        
    
    
    
    Ich glaube, dass es davon auch verschieden Varianten oder Abweichungen gab. Hast Du da eventuell Informationen zu den Unterschiedsmerkmalen?
 
Die ersten Waffen, die die Königin Augusta verschenkt hatte, waren sicherlich identisch. Spätere Nachkäufe  sind - nicht zuletzt wegen der diversen Hersteller - unterschiedlich. Da gibt es eine Reihe von Varianten.
Allein von den Jahreszahlen (1861-1888) auf dem Stichblatt kenne ich mindestens drei verschiedene Ausführungen:
- auf einer Ebene
- parallel zum äußeren Stichblattrand angeordnet (also gebogen) in großen Ziffern
- parallel zum äußeren Stichblattrand angeordnet in kleinen Ziffern.
Gruß
Schwertfeger
    
 
    
        10.01.08, 18:43:13
        
infanterieoffizier
    
    
        
    
    Hallo allerseits,
ich kenne diese Degen auch noch mit einfachen oder doppeltem Stichblatt. Und natürlich verschiedenen Klingen.
Im Übrigen: Soweit ich weiß, hatten diese Degen immer dieselben Symbole wie am Gefäß (A unter Krone, Jahreszahlen) auch auf der Klinge.
Viele Grüße,
Infanterieoffizier
    
 
    
        11.01.08, 08:31:11
        
ulfberth
    
    
        
    
    Königin Augusta Garde-Grenadier-Regiment Nr. 4, Spandau. 1890 erfolgte die Umbenennung von "4. Garde-Grenadier-Regiment Königin" in "Königin Augusta Garde-Grenadier-Regiment Nr. 4", 1893 die Verlegung von Coblenz nach Spandau. Erst 1897 wurde Berlin zum Standort der "Augustaner". Foto des Leutnants Carl von Groote aus Godesberg. Der "Augustaner-Degen" wie in den frühen Jahren üblich ohne Gardestern in der nach 1889 verwendeten Stahlscheide mit dem neuen Portepee.
    
 
    
        16.01.08, 19:20:31
        
ulfberth
    
    
        geändert von: ulfberth - 07.04.11, 17:37:38
     
    Teilweise wurden die Degen auch mit Gardestern geführt 
und geduldet.
Die Abbildung soll nur als Vergleich dienen! Der Degen an sich weist einige problematische Unrichtigkeiten auf. So ist der z. b. der gravierte Trägername abweichend zu der in den Ranglisten und der Regimentsgeschichte wiedergegebenen Schreibweise ausgeführt. Auch obskure Lötstellen, eine skandinavische Scheide und ein unrichtiges Portepee tragen nicht zu einem positiven Gesamteindruck bei. 
Gruß
ulfberth
    
 
    
        17.01.08, 15:33:54
        
Schwertfeger
    
    
    Unten das Bild des GenLt v. Braumüller, eines ehemaligen Angehörigen des Augusta-Regiments. (U. a. Verfasser der Regimentsgeschichte)
Hier in der Regimentsuniform, Generale trugen ansonsten regelmäßig ihre Generalsuniform, und mit dem "Augusta-Degen". Wie man unschwer erkennen kann mit geschwärzter Stahlscheide und am Griff einem Gardestern.
Zu diesem Degen war regelmäßig das alte Portepee für die Infanterieoffiziere (mit Band) anzulegen, auch wenn Bilder von Augustanern mit dem Portepee mit Lederriemen existieren.
Gruß
Schwertfeger