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Deutschen Gesellschaft für Heereskunde e.V.
 
 

Degen für Postbeamte / Postbeamtendegen

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04.01.08, 18:11:26

limone

geändert von: limone - 04.01.08, 18:41:18

Hier zwei Postbeamtendegen, die sich in einigen Details unterscheiden:

Der hellere (dessen Adler der Schweif fehlt), hat ein wuchtigeres, gröberes Gefäß, Länge: 94 cm, Klinge: 81,4 cm, Klingenbreite: 1,6 cm, vernickelt, florale Ätzungen, kein Hersteller, unterm Stichblatt gestempelt "15".

Der dunklere insgesamt zierlicher, aber länger: 96,8 cm, Klinge: 84,4 cm, Klingenbreite: 1,5 cm.
Gefäß mit Absätzen am Übergang Stichblatt-Parierstange, Griffbügel und -hilze schlanker, aufgelegter Adler breiter. Hersteller auf Fehlschärfe: "Z" in gekröntem Wappen, E. SACHS, HOFLIEFERANT BERLIN. Klinge patiniert und narbig, Reste von floralen Ätzungen erkennbar.

Grüße

Carsten
04.01.08, 23:22:17

ulfberth

Als kleine Ergänzung im Nachfolgenden einige Bilder zur Feldpost
04.01.08, 23:29:37

limone

Hallo Ulfberth,

waren das jetzt Soldaten oder Postbeamte?

Gruß

Carsten
04.01.08, 23:34:15

ulfberth

2 Postkarten eines Feldpostillion des Feldpostamtes beim Stab des 38. Reserve Armee-Korps. Aufnahmen aus Frankfurt a/M Februar 1915, vor dem Transport nach Galizien.
04.01.08, 23:37:07

ulfberth

geändert von: ulfberth - 05.01.08, 00:05:27

Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, 6. Band. Leipzig 1890.
05.01.08, 00:12:30

ulfberth

Für die Feldpost gab es keine "Reserveformationen", sie wurde erst bei Kriegsbeginn aufgestellt. Es würde hier zu weit führen, näher auf die Organisation im Weltkrieg einzugehen.

Ihre Angehörige waren Postbeamte. Diese waren nicht "wehrpflichtig", sondern wurden bei der Mobilmachung Militärbeamte. Eine Unterstellung bestand teilweise gegenüber der Post-, sowie der Heeresverwaltung.

Die oben gezeigten Degen sind trotzdem Blankwaffen von Zivilbeamten.

Gruß

ulfberth
05.01.08, 00:25:08

limone

geändert von: limone - 05.01.08, 00:26:06

Hallo Ulfbert,

das dachte ich doch! Alle Feldpostler auf Deinen Fotos tragen andere Seitenwaffen, denn die zierlichen Postbeamtendegen sind im Feldeinsatz doch sicher eher hinderlich (und würden selbst im zivilen Einsatz höchstens dazu dienen können, Hunde in Vorgärten in Schach zu halten! ;) )

Vielen Dank für die schnellen Antworten

Carsten
05.01.08, 00:50:18

ulfberth

geändert von: ulfberth - 04.08.10, 17:45:44

Leider nein. Die Briefträger waren Post-Unterbeamte und trugen keine Seitenwaffe. Allein Postschaffner im Begleitungsdienst bei Posten auf Landwegen trugen eine kurzes Seitengewehr mit blau-gelber Troddel. Ab Mai 1911 statt dem Seitengewehr einen Revolver.

Gruß

ulfberth
05.01.08, 00:55:33

limone

Also doch reine Repräsentationsstücke (daher der schöne auf nach unten gebogenem Stichblatt plazierte Adler!)

Grüße

Carsten
05.01.08, 15:39:03

Schwertfeger

Zitat von limone:
Also doch reine Repräsentationsstücke (daher der schöne auf nach unten gebogenem Stichblatt plazierte Adler!)


Hallo Carsten,

Du meinst wahrscheinlich schon das Richtige, doch das obige könnte hier mißverstanden werden.
Die Degen gehörten zur (Zivil-)Beamtenuniform genau so, wie z. B. der Rock und waren regelmäßig zu tragen. Im Büro (Dienst am Schreibtisch) konnte dann der Degen abgelegt werden. Sie waren natürlich nicht zum Kämpfen gedacht sondern Zeichen des (gehobenen) Standes.

Gruß

Schwertfeger
 
 
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