02.05.11, 17:54:53
corrado26
geändert von: limone - 02.05.11, 22:10:49
Dreiteiliges, gegossenes Messinggefäß bestehend aus Griff mit zwei Hakenösen, gerader Parierstange mit verdickten Enden und zum Ort hin abgebogenem Stichblatt. Auf dem Griffrücken verschraubt die Arretierfeder mit Drücker. Gerade Rückenklinge mit Sitze in der Klingenmitte.
Gesamtlänge 710mm, Klingenlänge 570mm, Klingenbreite 35mm, Gewicht 902g.
Auf dem Federarm ist ein Stempel eingeschlagen, bei dem es sich um die "Suhler Henne" handeln könnte, woraus sich ableiten ließe, dass das Stück in Suhl gefertigt worden ist.
Im Kurfürstentum hatte man bereits im 18. Jahrhundert auf gut ausgebildete Büchsenschützen äußersten Wert gelegt, deren Erfolge für sich sprachen. Der Einsatz hessischer Jäger im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg ist Legende und noch heute nicht vergessen. Daher ordnete der hessische Landgraf Wilhelm 1796 auch an, dass jeder Infanterie-Kompanie zehn Scharfschützen zugeteilt bekommen sollten, die "im richtigen Schießen mit der Büchse" besonders geübt werden sollten. (vergl hierzu H.D. Götz, Militärgewehre und Pistolen der deutschen Staaten 1800-1870, Stuttgart 1978, S. 174f). Die Besonderheit der hessischen von Pistor in Schmalkalden gelieferten Steinschlossbüchsen lag in der Art der Aufpflanzung des zugehörigen Hirschfängers mit zwei kurzen Haken an der rechten Laufseite kurz hinter der Mündung.
corrado26
02.05.11, 22:12:31
limone
geändert von: limone - 02.05.11, 22:14:12
Die Scheide.
Grüße
Carsten
02.05.11, 22:51:10
ulfberth
geändert von: ulfberth - 02.05.11, 22:54:01
... und hier. Aufnahme eines Hirschfängers aus Schloß Friedrichstein (Bad Wildungen).
Gruß
ulfberth
23.10.11, 18:55:03
limone
geändert von: limone - 23.10.11, 18:55:58
Aufnahme vom spitz zulaufenden Stichblatt des vorderen Hirschfängers (Schloss Friedrichstein, Bad Wildungen).
Grüße
Carsten
23.10.11, 21:08:58
limone
geändert von: limone - 23.10.11, 21:32:01
Hier drei Hessen-Kasseler Jäger-Büchsen mit Doppelhaken-Aufpflanzung, ebenfalls gesehen im Museum Schloss Friedrichstein.
Von oben:
- Steinschloss, um 1815
- Steinschloss, um 1825
- Perkussion mit Pistonsicherung, ca. 1840
Interessant, dass bei der mittleren Büchse der Arretierungsschlitz für den Hirschfänger am hinteren, nicht am vorderen Haken zu finden ist.
Grüße
Carsten
23.10.11, 21:51:10
limone
geändert von: limone - 26.10.11, 23:05:44
In der kurhessischen Interimszeit des
Königreich Westphalen 1807-1813 trugen die 1808 aufgestellten
Chasseurs Carabiniers, ein Elite Jäger-Carabinier-Bataillon, das der Garde zugeteilt war, Pistor'sche Jäger-Büchsen mit Hirschfänger / Doppelhaken-Aufpflanzung.
Grüße
Carsten
24.10.11, 21:53:58
limone
geändert von: limone - 26.10.11, 23:13:12
In der Revolutionszeit von ca. 1830-50 führte auch das Schützenbataillon der
kurhessischen Bürgergarde Hirschfänger mit Doppelhaken-Aufpflanzung. Diese
Hirschfänger trugen, wie auch die
Gardistensäbel, ein dreiblättriges Klee(?)blatt auf dem Stichblatt.
Im Museum Schloss Friedrichstein ist auch ein aufgepflanzter Bürgergarde-Hirschfänger zu sehen - leider habe ich kein Foto dieses Ensembles.
Grüße
Carsten
26.10.11, 23:14:48
limone
Im Museum Schloss Friedrichstein ist auch ein aufgepflanzter Bürgergarde-Hirschfänger zu sehen - leider habe ich kein Foto dieses Ensembles.
...aber der ulfberth...
Grüße
Carsten
26.10.11, 23:45:09
ulfberth
geändert von: ulfberth - 27.10.11, 00:09:03
Ungewöhnlich! Normalerweise könntest Du doch mit dem Hund einen Sonntagsspaziergang zum Schloß unternehmen - und Dich beim Förderkreis anmelden.
Gruß
ulfberth
27.10.11, 00:12:37
ulfberth
geändert von: ulfberth - 27.10.11, 00:46:56
Jäger 1866 nach einer Knötel-Tafel.
Gruß
ulfberth