06.04.11, 12:26:54
Gottscho1914
Hallo ,
für was steht die Nr. 599 auf der Klinge eines sächsischen Infanterie=Seitengewehr M/71 ?
1.Infanterie=Seitengewehr M/71
Klinge: 599
Hersteller: P.D.LÜNESCHLOSS SOLINGEN
Abnahme: A unter Krone 80
Truppenstempel Seitengewehr: 104.R.7.129.
Truppenstempel Scheide: 102.R(kursiv).R.12.191.
und gestrichen 46.G.B.2.239.
2.Infanterie=Seitengewehr M/71
Klinge: 599
Hersteller: SIMSON&Co SUHL
Abnahme: AR unter Krone 92
Truppenstempel Seitengewehr: 133.R.8.65.
Truppenstempel Scheide: 104.R.8.140.
(Die Genehmigung zur Verwendung der Fotos liegt schriftlich vor.)
Gruß Jens
06.04.11, 12:34:56
Gottscho1914
FOTO - Zusatz
(Die Genehmigung zur Verwendung der Fotos liegt schriftlich vor.)
Gruß Jens
06.04.11, 12:55:06
mario
geändert von: mario - 06.04.11, 17:29:17
Hallo Jens,
ich würde von einen Inventarstempel vom Theater oder Kostümverleih ausgehen.
Gruß Mario
06.04.11, 12:59:16
corrado26
Es könnte aber auch eine Nummernstempelung einer Polizeitruppe sein!
corrado26
06.04.11, 14:39:52
blacky21
Hallo Jens,
zuerst dachte ich auch an Kostümfundus,aber dann habe ich das verworfen.Die Stempel der meisten Kostümverleihe bestehen aus der Kombination von Zahlen u.Buchstaben bzw.nur Buchstaben.
Desweiteren sind sie z.T.sehr schlecht geschlagen,was hier nicht zutrifft.Polizei würde ich nicht unbedingt sagen.Vielleicht hat noch jemand einen Vorschlag.
Gruß Hans-Jochen
06.04.11, 17:18:25
Gottscho1914
Hallo Hans-Jochen , hallo Mario ,
danke für Eure Mitteilungen , Theater und Kostümfundus schließe ich aus. Hier wurden sicherlich fortlaufende Nummern laut Inventarliste verwendet.
Das besondere ist hier die gleiche Nr. "599" auf beiden sächsischen Infanterie=Seitengewehren M/71.
Gruß Jens
06.04.11, 17:42:46
Gottscho1914
Hallo corrado26,
danke für die Antwort. Erbitte Erläuterung der Variante "Nummernstempelung einer Polizeitruppe" .
Gruß Jens
06.04.11, 18:09:41
corrado26
Im Katalog von Wolfgang Kroker "
ein Säbel erobert Europa" werden auf S.63-65 mehrere Grenadiersäbel mit ähnlicher Benummerung abgebildet, die offensichtlich um 1900 in der Stadt Duisburg eingesetzt waren. Ich will damit nicht andeuten, dass das fragliche Stück ebenfalls in Duisburg verwendet oder gestempelt wurde. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass derartige Stempelungen möglicherweise polizeitypisch sein könnten.
Gruß
corrado26
07.04.11, 00:09:44
ulfberth
geändert von: ulfberth - 07.04.11, 08:22:27
Mein 2000 veröffentlichte
Beitrag über zwei Polizeiblankwaffen der Stadt Duisburg im 1. Weltkrieg bzw. in den 20er Jahren scheint sich inzwischen zu einem Wiedergänger entwickelt zu haben. :(
Wolfgang Kroker hatte das Glück, noch weitere Ausführungen dieser Duisburger Stücke seiner Sammlung hinzufügen zu können, welche er natürlich auch in dem o. g. Katalog zeigt.
Die in zwei Linien geschlagenen Stempel dürften für das Jahr der Abnahme – zumeist 1922 – und eine fortlaufende Nummer stehen.
Die Stempel auf den beiden 71er Infanterie-Seitengewehren sehen sicherlich ähnlich aus und mögen auch eine ähnliche Buchstabenhöhe besitzen. Nur sollte man hierbei zwei gravierende Unterschiede nicht außer Acht lassen: Es fehlt die in Duisburg verwendete Jahreszahl und es wird hier keine fortlaufende Numerierung durchgeführt. Wobei „599“ für die Anzahl der Polizeibeamten doch schon recht imposant wäre.
Es hat den Anschein, daß diese polizeilichen Stempel mit einem Bezug zur Behörde und/oder der Jahreszahl geschlagen wurden. Was an sich nicht weiter verwundert, da diese Maßnahmen auf Anordnung der Siegermächte durchzuführen waren und klare Rückschlüsse auf die erlaubten Waffen zulassen sollten.
Sichtungsstempel
Auch der am Wochenende bei egun versteigerte K.O.S. mit der Duisburg-Stempelung hat hiermit ebenfalls nichts zu tun. :D
Museale, polizeiliche oder sonstige Sammlungs- oder Verleihstempel arbeiten mit fortlaufenden Nummern um die Stücke registrieren und katalogisieren zu können. Dies ist m. E. bei zwei gleichen Zahlen nicht gegeben.
Als reine Eigentumsmarkierung ist die Zahl auch nur schlecht vorstellbar. Und zwar weder im zivilen noch im militärischen Dienst – beispielsweise im 1. Weltkrieg.
Der intern geäußerte Verdacht nach der Markierung einer Waffensammelstelle ergibt somit auch nur wenig Sinn. Warum drei sauber geschlagene Zahlen, wenn es eine einfache Markierung mit einem Körner ebenfalls getan hätte. Ansonsten mag bei den Schlachten des Weltkrieges durchaus eine Waffe mehrfach den Weg zu den Sammelstellen angetreten haben.
Ein Zahlendreher oder eine doppelte Stempelung ist sicherlich möglich. Daß diese zwei Waffen hier im Forum zusammentreffen - hier nähern wir uns von der Wahrscheinlichkeitsrechnung her schon den Lottozahlen. Und „doppelte Buchführung“ in Verbindung mit der Schwarzen Reichswehr erscheint bei einem 71er Seitengewehr recht weit her geholt.
Gruß
ulfberth