Preussisches FM der Füsiliere 1787
10.01.11, 14:45:22
Kemira
Preussisches Faschinenmesser Modell 1787 ?
Klingenlänge 477 mm
Klingenbreite von 35 bis 38 mm
Gesamtlänge 600 mm
Klinge gestempelt SOLINGEN und "Bienenkorn" für Samuel Hoppe.
Parierstange gestempelt 58 R 11 152
Mundblech gestempelt 6. 64.
Habe den Hersteller Hoppe für dieses FM noch nicht gesehen. Könnte das ein späteres FM sein, Hoppe hat bis 1861 gefertigt und das 3. Posensche Infanterie Regiment wurde 1860 aufgestellt. Möglich, da auf dem FM keine weiteren älteren Truppenstempel vorhanden?
Danke und Gruß
Karl-Heinz
10.01.11, 16:04:27
blacky21
Hallo,
die Scheide gehört noch zum alten M 1787.Wann Scheide u.Waffe kombiniert wurden,weiß man nicht,vielleicht hat der GI die Sachen vertauscht.Das FM ist eine spätere Fertigung.
Gruß Hans-Jochen
11.01.11, 13:56:44
ulfberth
geändert von: ulfberth - 12.01.11, 16:52:51
Hallo Karl-Heinz,
Ob bei der Aufstellung 1860 wirklich eine Neu- oder Umbewaffnung stattfand, ist nicht unbedingt gesagt. Daß hier noch das alte Faschinenmesser zur Ausgabe gelangte, könnte auch dafür sprechen, daß das "neue" Regiment die Waffen der aufstellenden Formationen mit übernahm. Immerhin war 1860 vielfach schon das Infanterie-Faschinenmesser von 1852 in der Truppe vertreten. Hinzu kommen gerade in diesen Jahren auch wieder die alten Seitengewehre o/St.
Siehe auch die beigefügte Formationsgeschichte.
Es ist richtig, daß Waffe und Scheide original nicht zusammen gehören. Bei den 58ern wäre die Nummerngleichheit sicherlich wieder hergestellt worden.
Wann diese Ergänzung vorgenommen wurde, läßt sich nicht zweifelsfrei beantworten und bleibt folglich rein spekulativ. Ich könnte mir eine solche Zusammenstellung eher nach der Außerdienststellung (Veräußerung) vorstellen. Um so mehr, als große Mengen vorhanden waren und nummerngleich bzw. Scheidenform keine Rolle mehr spielten. Egal, wichtig ist allein die Versorgung in einer originalen Scheide.
Gruß
ulfberth
11.01.11, 17:54:39
Kemira
Danke für die Antworten Hans-Jochen und Rolf.
Kann dann das FM als Modell 1787 bezeichnet werden?
Habe die Fa. Samuel Hoppe bei Faschinenmessern bisher nicht gesehen, hat jemand darüber Informationen ?
Danke und Gruß
Karl-Heinz
11.01.11, 19:31:05
limone
>Hier< ein nahezu identischer Bienenkorbstempel auf einem
>kurhessischen Stichdegen<, der vor 1866 (vermutlich im Zeitraum 1848-63) gefertigt wurde.
Grüße
Carsten
12.01.11, 17:02:03
ulfberth
geändert von: ulfberth - 14.01.11, 21:32:12
Hallo Karl-Heinz,
Zeitlich exakt läßt sich das Faschinenmesser m. E. nicht so einfach einordnen.
Einfach einmal auf die Schnelle: Hoppe übernahm 1847 das Bienenkorbzeichen von seinem Schwiegervater Köller. Das Zeichen wurde in den 1870er Jahren nochmals für seine Söhne eingetragen.
Ich halte das Faschinenmesser für kein Produkt aus den 50/60er Jahren. Denn hier wurden längst die bekannten schwarzgeschlagenen preußischen Abnahmestempel verwendet. Ohne Abnahmestempel würde ich das Faschinenmesser eher früher ansiedeln. Wobei die Frage nach der zeitlich richtigen oder falschen Scheide dann wieder offen wäre.
Die Modellbezeichnung ist etwas problematisch. Das Infanterie-Faschinenmesser 1852 taucht zwar mit dem Zusatz Infanterie-Faschinenmesser
n/M auf, aber zumindest bei einer schnellen Durchsicht kann ich in
amtlichen Texten kein "a/A" oder "a/M" für das hier gezeigte Stück finden. Unabhängig davon verwendet Gohlke aber den Begriff Infanterie-Faschinenmesser
a/A (alter Art).
Gruß
ulfberth
12.01.11, 19:23:01
Kemira
Hallo Rolf,
danke für die ausführliche Information. Auch wenn hier bei dem Stück noch einige Fragen offen bleiben wird es einen Platz in meiner Sammlung einnehmen. Vielleicht ergibt sich im laufe der Jahre doch noch eine Antwort.
Gruß
Karl-Heinz
12.01.11, 22:03:58
limone
Gerne geschehen!
13.01.11, 10:33:33
Kemira
Sorry Carsten, natürlich auch dir mein Dank.
Als Entschädigung werde ich die nächsten Tage mein neu erworbenes hessisches FM vorstellen.
Danke und Gruß
Karl-Heinz
13.01.11, 13:22:28
limone
:)