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Deutschen Gesellschaft für Heereskunde e.V.
 
 

Arbeitsthema Versuchssäbel um 1850/60

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07.08.10, 08:41:27

blacky21

hallo,
möchte hier einen Säbel vorstellen,der große Ähnlichkeit mit dem Stück hat ,nach in einem vorhergehenden Beitrag gefragt wurde(ähnlich dem Säbel der Gardehusaren).Diesen Säbel hat G.Maier als gelbmontierten Offz.säbel vorgestellt.Im Text zweifelt er selber an ,daß es sich um einen Inf.offz.säbel handelt.Alle Teile sind abgenommen.Die Klinge trägt den Stempel FW 56.Von diesem Modell existieren mehrere Exemplare.
Wahrschenlich war man mit dem M 52 noch nicht glücklich u.experimentierte weiter.Da das Stück keinen TT-stempel hat kan man es nicht genau zu ordnen.Vielleicht kennt ein Sammler
weitere Stücke bzw.Literaturangaben.
Gruß Hans-Jochen
07.08.10, 16:35:50

Zietenhusar

Hallo Hans-Jochen,

wir sollten die Maße vergleichen, um festzustellen, ob es sich hierbei um identische, oder lediglich um ähnliche Säbel handelt.

Auch die Form der Scheidenbänder und des Schleppblechs des von Dir vorgestellten Säbels wären noch interessant.

Gruß,
Thomas
09.08.10, 18:39:57

blacky21

Hallo Thomas,
der Säbel ist Messing montiert u.nicht identisch.Siehe bitte
G.Maier S.618-21.Das Stichblatt hat quartseitig einezusätzliche Spange.Gefäß u.Klinge haben die gleichen Abnahmestempel.Die Scheide ist nicht preuß.Herkunft,deswegen werde ich hierzu keine Angaben machen.
Gruß Hans-Jochen
12.08.10, 15:19:25

Schwertfeger

geändert von: Schwertfeger - 12.08.10, 15:21:06

Zu diesen Säbeln ist auszuführen:

1852 ist in Preußen die Entscheidung gefallen, den KavS M 1852 bzw. den KavOffzS M 1852 einzuführen. Die Zeit dazwischen bis 1857 (das Jahr des Beginns der allgemeinen Ausgabe der 52er) wurde genutzt, um so viele Säbel produzieren zu lassen, daß eine zeitnahe Ausstattung aller preußischen Kavallerie-Regimenter (excl. Kürassiere) erfolgen konnte. Ein Versuch mit einem nicht so fortschrittlichen Säbel, wie mit dem 52er, macht/machte keinen Sinn.

Da 1849 für die berittenen InfOffz in Preußen bereits auch ein Korbsäbel eingeführt worden war, sind auch diesbezügliche Zuordnungen nicht relevant. Außerdem ist die Ausstattung "mannschaftsmäßig" (z. B. keine Drähte um den Griff) und die Abnahmestemplung für Offizierwaffen untypisch.

Da zu dieser Zeit das spätere Deutsche Reich nicht nur aus den Königreichen Bayern, Preußen, Sachsen und Württemberg bestand und die Militärhoheit (trotz mancher Konventionen) bei den Fürsten lag, muß der Blick - insbesondere in diesem Fall - über die preußischen Grenzen hinaus gehen. Leider widmen sich zu wenige Sammler usw. den Blankwaffenfragen der übrigen Länder.

Es gibt einige Pendants zu dem oben gezeigten Säbel. Teilweise wurden die quartseitigen Spangen entfernt. Ein Stück ist mir bekannt, das keinen Jahresstempel (auch kein überkröntes FW) besitzt (aber Abnahmestempel). Insgesamt wirkt es leichter, unter allem Vorbehalt vielleicht ein Stück für einen Wachtmeister oder Feldwebel.

Gruß

Schwertfeger
13.08.10, 13:22:50

blacky21

Hallo,
vielen Dank für die Anmerkungen.Mir ist nicht bekannt ,daß 1856 Preußen für andere Staaten Blankwaffen abgenommen hat,später ja.Lasse mich aber gerne belehren.
Gruß Hans-Jochen
31.08.10, 12:36:17

blacky21

Hallo,
bei einem direkten Vergleich mit dem Kav.säbel M 52 wird man feststellen,daß die Klingen identisch sind.Anscheinend war man mit dem Gefäß nicht zu frieden.Das SG 71/84 wurde ja auch eingelagert (vorübergehend)u.man nahm wieder das SG 71,das attraktiver war.Daraus könnte man schlußfolgern,daß die Gardeeinheiten vielleicht ein optisch besseres Modell haben wollten.Dies soll nur ein Denkanstoß sein.
Gruß Hans-Jochen
 
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