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Deutschen Gesellschaft für Heereskunde e.V.
 
 

Einheits-Offz. Säbel 1922 oder ??

original Thema anzeigen

16.05.10, 12:50:28

Pauker

Liebe Fachleute,

ist dieser Säbel als sogenannter "Preuß. Offz. Säbel m. Füsilier-Montur"
anzusprechen?
oder handelt es sich um einen Einheits-Offz Säbel nach 1922?

Der Griff hat einen schwarzen "Plastik-Überzug"
Glaube nicht, dass es Leder ist.
11 Wicklungen mit je 3 Messingdrähten
Die Klinge ist vernickelt.

Zur Geschichte:
Angeblich Kellerfund, 1945 in Frankfurt/M als Kind aus dem Feuer geholt.
(Keine Brandspuren)...
Danach hat er im Schirmständer die Zeit überdauert. DIe mittlerweile betagte Dame
meinte, dass die Lederscheide, mit angeblich 2 Trageringen, unter ihren Händen zerfallen sei. Leider wurde sie entsorgt.
Das Gefäß war stark verkrustet von den nassen Schirmen...

Die Herstellermarke ist unter dem Rost verschwunden.
Klingenbreite ca. 23 mm
Aus welcher Zeit stammt der Säbel? Reichswehr? Früher?

Danke für Eure Bemühungen im Voraus.

Gruß Pauker


16.05.10, 15:13:06

Pauker

Noch ein paar Daten...

Länge: Gesamt: 95 cm
Klinge 83 cm
Klingen Breite 23 mm
Fehlschärfe 8 cm
Scheide fehlt
16.05.10, 17:15:25

limone

geändert von: limone - 16.05.10, 17:15:59

Zur zeitlichen Einordnung solcher Säbel wurde in >diesem Beitrag< etwas gesagt.

Hilfreich zur Zeitbestimmung ist der Herstellerstempel. Die Lederscheide mit 2 Ringen - wenn sie denn dazugehörte - spricht für eine Nutzung außerhalb des Militärs.

Grüße

Carsten
17.05.10, 15:04:09

Pauker

Ja, danke,
folglich könnte es sich auch um ein Stück aus dem III. Reich handeln....

Mich wundert es nur, dass die zeitlich naheliegenden und eigentlich
uninteressanten Stücke nicht mehr zeitlich genau eingeordnet werden können.

Ein "Einheits-Offz.-Säbel ab 1922" ist mir bildlich leider auch unbekannt.
(Vortrag).

Viele Grüße Pauker
17.05.10, 19:06:43

limone

Zitat von Pauker:
Ein "Einheits-Offz.-Säbel ab 1922" ist mir bildlich leider auch unbekannt.


Hier klicken. :deal:

Grüße

Carsten
17.05.10, 19:21:48

Pauker

vielen Dank, sehr interessant,
aber die Einheitssäbel der Reichswehr, so entnehme ich den Ansichten,
haben keinen angedeuteten Niet an den Grifflappen.
Folglich könnte dieses Stück auch älter sein.
Also I. Wk.
Oder handelt es sich, da völlig ohne Stempel, um eine Eigenart des Herstellers
und es ist doch ein Einheits Offz-Säbel?

17.05.10, 19:27:49

limone

geändert von: joehau - 19.02.15, 22:05:34

Die "M1922" erkennt man, neben der etwas klobig wirkenden Form der Griffhilze u.a. am
abgerundeten Übergang von den Griffkappanlappen zur Griffkappe (Den Dein Säbel nicht hat).

Um von vorn zu beginnen:

- wie sieht das Herstellerlogo Deines Säbels aus?
- Gibt es auf Deinem Stück Abnahmestempel?

Grüße

Carsten

17.05.10, 19:32:10

Pauker

nein, leider ist der Hersteller unter den Rostnarben verschwunden,
keine Punzen – nichts...
nur Fingerschlaufenleder-Rest unter dem Griffring – also Militär
17.05.10, 20:15:15

limone

geändert von: joehau - 19.02.15, 22:05:05

Ohne Herstellerlogo kann ich Dir leider nicht weiterhelfen - diese Griffbügelform in
Messing/Tombak hat eine lange Verwendungszeit bei Militär, Polizei, Vereinen...
beginnend noch vor dem Füsilier-Offiziersäbel M 1826. Kavalleristen trugen den
Bügelsäbel nicht mit Tragehaken, sondern mit zwei Trageringen.

Die Art des Klingenschliffs, die Form und die Kunststoffummantelung der Griffhilze
sprechen für eine "jüngere" Fertigung (ganz vage: Um 1900 -...). Die Lederscheide
spricht eher für außermilitärische Verwendung, wenn militärisch, wohl eher in der
Kaiserzeit - alles sehr unscharf eher tendenziell meinend argumentiert, um eine grobe
Richtung zu zeigen - genauer ist es mit Deinen Angaben nicht möglich.

Sicher ist: Es handelt sich um ein privat beschafftes Stück, und da galt damals wie heute:

"Was nachgefragt wird, wird auch produziert."

Weitere Erkenntnisse zu diesem Thema:

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Grüße

Carsten
18.05.10, 14:45:04

Pauker

Danke für die Info.
Mit Fischhautüberzug wäre die zeitliche Zuordnung wesentlich leichter...

1900 dachte ich auch bis ca 1933 oder noch später?

Vielen Dank nochmals.
Gruß Pauker

 
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