früher kaiserl. Marinesäbel ??
14.05.10, 22:27:45
navy-jack
Hallo Freunde,
nach mehreren Anläufen hat es geklappt.
Ich habe meinen Marinesäbel.
Laut Verkäufer soll es sich um einen "früheren" Säbel halten.
Hersteller Carl Eickhorn
Marinesäbel mit Doppel-charnier
Klingenätzung nur noch schwach erkennbar
Drahtwickelung + Griff leicht beschädigt
Griff Messing nicht vergoldet
Scheide mit Restportepee möglicherweise nicht original oder zumindest nicht zu diesem Säbel passend
Länge über alles 97 cm
Klinge 79 cm
Klingenbreite 16 mm
Stempelung am griff : Ges. Gesch. ???
Falls mir jemand näheres zum wahrscheinlichen Alter oder zu diesem Säbel sagen kann wäre ich sehr dankbar.
Freue mich schon auf die Antworten
so long
navy-jack
15.05.10, 09:28:16
KiBuch
geändert von: KiBuch - 15.05.10, 09:33:56
Hallo navy-jack,
ich halte deinen Säbel eher für ein "späteres" Stück,evtl. Kriegsfertigung.
"Durch den Stempelabdruck Ges.Gesch. wird auf den Schutz aufmerksam gemacht."
Die Reste des Portepèes ist dazugehörig.Stahlscheiden wurden gelegendlich von Angehörigen der Marine-Infanterie getragen, denke aber, deine ist nicht "passend".
Sende doch bitte ein Bild von der Scheide, neben der Klinge liegend.
Grüße, Michael
15.05.10, 10:05:31
Zietenhusar
...nach mehreren Anläufen hat es geklappt.
Das kann ich nachvollziehen. An einen Marinesäbel heranzukommen, der preislich auch noch erschwinglich ist, ist sehr schwierig. Meinen Glückwunsch, daß es geklappt hat.
Ausführung und Herstellerzeichen (Eichhörnchen für Carl Eickhorn, Solingen) lassen, wie Michael erwähnt, eine späte Fertigung annehmen. Über "ges. gesch." haben wir
>auf dieser Seite< etwas geschrieben.
Gesamtaufnahmen von Säbel und Scheide würden auch mich interessieren. So eine Scheide an einen Marinesäbel habe ich noch nicht gesehen, allerdings bin ich dafür der falsche Ansprechpartner.
Gruß,
Thomas
15.05.10, 16:30:29
navy-jack
Hallo Freunde,
danke mal wieder für diese schnellen Antworten.
Auch ich bin froh dieses Stück in meinem Besitz zu wissen.
Selbst hier in den USA läuft so manche Versteigerung in etwas schwindeligen Höhen ab, wenn es um deutschen Marine Blankwaffen geht.
Ist die Verwendung von Messing nicht Hinweis auf eine Produktion vor dem Krieg ?
Der Verkäufer weist auf die Herstellermarkierung hin. Der fehlende Kreis soll auf frühere Jahre hinweisen.
Ich habe einen M 52 mit Abnahmestempel von 1914. Hier ist aber nur der Schriftzug Carl Eickhorn Solingen zu sehen.
Also bis demnächst
Navy-Jack
17.05.10, 19:38:24
Schwertfeger
Dieser Marinesäbel ist in den Beginn des 20. Jahrhundert zu datieren. Säbel mit Messinggefäß wurden bis 1915 gebaut.
Die Scheide ist später dazu gefügt worden.
Gruß
Schwertfeger
20.05.10, 10:28:22
gardehusar
Tombak und nicht Messing !!
20.05.10, 12:21:46
Schwertfeger
Tombak und nicht Messing !!
Ich bitte um eine Zuordnung dieser Feststellung bzw. um eine Ergänzung, da ich die Anmerkung nicht einordnen kann.
Gruß
Schwertfeger
20.05.10, 16:07:02
le Hussard
Tombak und nicht Messing !!
Messingsorten mit mehr als ca. 70 Prozent Kupfer werden auch als Tafelmessing, Goldmessing oder
Tombak bezeichnet. Man kann davon ausgehen, dass fast alle Gefäße Offz.Säbel mehr als 70% Kupferanteil haben, sonst sind sie sehr schwer zu verarbeiten. Die Mann. Waffen sind aber ehe aus Gelbguss ( 56 bis 80 Prozent Kupferanteil! also auch teilweise aus Tombak :D ) weil sie im Gußverfahren einfacher hergestellt werden könnten. Aber beides ist und bleibt
Messing :) Wenn man nicht genau weiss, wie viele % Kupfer in der Legierung ist, ist man auf dem festem Boden, wenn man von Messing spricht ;)
Aber das haben wir schon vor Jahren geklärt, hast Du alles vergessen?
20.05.10, 16:39:07
Schwertfeger
Hallo "le Hussard"
jau - so ist es, damit ist alles gesagt.
Im Anhang für alle Leser noch eine Erläuterung aus "Kaisers Zeiten" zur Illustration.
Gruß
Schwertfeger
20.05.10, 17:40:27
le Hussard
Wobei Rotguß (nach moderne Terminologie) ist eigentlich Bronze (Kupfer-Zinn-Zink-Blei-Legierung) und gehört zu den Messing-Arten nicht (Messing ist Kupfer-Zink Legierung)