13.05.10, 11:20:05
Zietenhusar
Ein weiterer unbekannter Säbel
Die Maße
Gesamtlänge: 960 mm
Säbellänge: 920 mm
Klingenlänge: 790 mm
Klingenbreite: 30 mm
Klingenstärke: 8 mm
13.05.10, 11:22:02
Zietenhusar
Hilze - Gefäß
13.05.10, 11:32:18
Zietenhusar
Steckenrückenklinge mit Qualitätsbezeichnung
Eisenhauer und der Beschriftung mit
Damascstahl (beachtet die Schreibweise).
Damascstahl:
"Der sogenannte Damascstahl erfordert noch eine weitere Vorbereitung, wenn derselbe zu Klingen und der gleichen verarbeitet wird, die auf ihrer Oberfläche ein schönes Damascgewebe bilden sollen. Zu diesem Zwecke wird aus diesem Stahl die Klinge etwa noch einmal so dick geschmiedet, als sie nach der Vollendung seyn soll. In dieselbe werden nun auf beiden Seiten, mittelst einer runden Feile, halbrunde Rinnen bis auf ein Drittel der Dicke des Blatts eingefeilt, so daß die Zwischenräume der einen Seite sich zwischen denjenigen der andern Seite befinden, und das Blatt auf seiner Kante eine schlangenförmige Form angenommen hat. Nun wird dasselbe glühend gemacht, auf einem Ambos gerade geschlagen und vollends der Klinge ihre Form gegeben.
Der durch das Zusammenschweißen der mit Draht umwundenen Stahlblätter gebildete, und durch das Gerben verfeinerte Damascstahl, besteht aus lauter übereinander liegenden Blättern. Wenn also ein daraus geschmiedetes Stück nach der oben angegebenen Weise mit einer Feile über die Quere durchstrichen wird, so werden dadurch die Lagen der Blätter unterbrochen und bilden dadurch das Damascgewebe. Da man auf mannigfache Weise die Unterbrechung der Blätter bewirken kann, so läßt sich der Damasc auf verschiedene Weise herstellen. So kann man mit Punzen oder andern ähnlichen Instrumenten Vertiefungen oder Erhöhungen bilden , das Vorragende wieder wegfeilen, und hierauf das Blatt im glühenden Zustande wieder gleich hämmern u. s. w.
Wenn die Klinge, oder was der Gegenstand sonst ist, seine Vollendung erreicht hat, so muß dieselbe geätzt werden, um den Damasc hervorzubringen. Hierzu bedient man sich entweder einer Beitze aus 1 Theil Scheidewasser und 20 Theilen Essig gemischt, in welche man den von aller Fettigkeit befreiten Gegenstand 15 — 20 Minuten lang legt — je nachdem man den Damasc schwächer oder stärker haben will — dann herausnimmt, in Wasser abspült und abtrocknet, ohne die Klinge stark zu reiben, weil gerade das matte Grau, das dieselbe durch das Blitzen annimmt, am besten den Damasc heraushebt; oder man nimmt einen an ein Holzstäbchcn gebundenen Schwamm, taucht solchen in Scheidewasser, und reibt damit den Gegenstand so lange, bis der Damasc zum Vorschein kommt, worauf man denselben ein paar Minuten lang mit einer dünnen Lage dieser Säure bedeckt stehen läßt, damit die Oberfläche grau wird, und dann abspült und trocknet."
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Quelle: Kunst- und Gewerbe- Blatt, Band 14
13.05.10, 15:38:40
ulfberth
geändert von: ulfberth - 19.10.24, 18:08:38
Einen ähnlichen Säbel gibt es bei:
Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin - Gendarmerie. Heinrich Ambros Eckert und Dietrich Monten (Eckert/Monten); Das deutsche Bundesheer. Würzburg 1835 - 1843. Wobei die „künstlerische Freiheit“ hier auch eine Rolle gespielt haben kann.
13.05.10, 15:52:23
ulfberth
geändert von: ulfberth - 19.10.24, 18:12:28
So verwendete Keubke bei seinem kleinen Heftchen von 1995 auch ein Bild aus einer Privatsammlung, bei dem ein solcher Säbel als Mecklenburg einsortiert war. Wobei bei diesem Stück an der geschwärzten Scheide die Scheidenbänder mit Buckeln - ähnlich dem mecklenb. A.O.S. - gearbeitet sind. Griff- oder Scheidenembleme sind nicht sichtbar. Eine klare Bestimmung ist nur aufgrund des Bildes nicht möglich.
Gruß
ulfberth
24.05.10, 19:32:41
Zietenhusar
Vielen Dank, ulfberth,
für die Einordnung. Die spezielle Verzierung am Knauf ist mir, im Vergleich mit anderen mecklenburgischen Säbeln, jetzt auch aufgefallen.
Gruß,
Thomas