07.12.07, 18:20:45
hatto3641
Stichdegen zur Interimsuniform der Ritter des Hausritterordens vom Hlg.Georg um 1910,fein geätzte zweischneidige Klinge von Eickhorn mit silbergestickten Portepee,L-93 cm.Da die Portepeebindung bestimmt nicht i.O. ist,bitte ich um eine Anweisung,wie es sein soll.
Herzlichen Dank im voraus für eine fachliche Auskunft.
07.12.07, 19:44:57
Schwertfeger
Eine Vorschrift zur Bindung des Portepees ist mit bis heute nicht bekannt geworden.
Empfehle daher auf Fotos von "St. Georgs-Rittern" - in Büchern, auf Postkarten o. ä. - zu achten und die Bindung dann nachzuvollziehen.
Gruß
Schwertfeger
07.12.07, 20:25:48
ulfberth
geändert von: ulfberth - 08.12.07, 14:54:54
Hallo hatto3641,
ich wäre froh, wenn ich mit einer fachlichen Auskunft weiterhelfen könnte. Doch leider ist dem nicht so.
Es sind die Momente, in denen mir die von Peter Wacker hinterlassene Lücke schmerzlich bewußt wird. Hier fehlt einfach sein Wissen und sein Archiv. Evtl. kann aber auch eine Anfrage beim Auktionshaus Jan K. Kube weiterhelfen.
Es müßte für diesen Orden ein Bekleidungsreglement geben. Ob dies natürlich die exakte Bindung des Portepees vorschreibt entzieht sich meiner Kenntnis.
Eine Möglichkeit wäre sowohl eine Anfrage an des Bayerische Armeemuseum (BAM) in Ingolstadt, sowie an das Bayerische Staatsarchiv in München und auch an die Neue Pinakothek, ebenfalls in München.
Das BAM könnte über Exponate und möglicherweise auch Trägerfotos verfügen. Bei den Bildern von meinem dortigen letzten Besuch ist leider kein geeignetes Anschauungsmaterial dabei.
Im Staatsarchiv könnte es Bekleidungsvorschriften darüber geben, während ich mir in der Pinakothek Gemälde von Trägern einer solchen Uniform mit Degen durchaus vorstellen kann.
Eine weitere Anlaufstelle dürfte die Lipperheidesche Kostümbibliothek in Berlin sein. Auch hier könnte sich eine Anfrage lohnen.
Meine Schneider und Zuschneider-Bücher bringen bei dieser speziellen Frage leider auch kein Ergebnis. Zumindest aber von vergleichbaren preussischen Degenformen würde ich die Vermutung äußern, daß das Band - ähnlich wie beim IOD a/A - oben am Bügel eingeschlauft wurde und dann ein oder zweimal, je nach Länge, um den Griff gewunden wurde, um vorne zwischen Griff und Bügel nach außen geführt zu werden.
Gruß
ulfberth
07.12.07, 20:37:51
hatto3641
Herzlichen Dank für Eure Mühe,ich werde mich in München umhören und auch noch Herrn Kube kotaktieren.
Gruß hatto3641
08.12.07, 12:41:54
Schwertfeger
Es wäre schön, wenn wir bei erfolgreichem Verlauf der Recherchen etwas über das Ergebnis hier erfahren würden.
Gruß
Schwertfeger
08.12.07, 13:59:21
hatto3641
Selbstverständlich werde ich nach erfolgreichen Nachforschungen das Ergebnis über die korrekte Portepee Bindung mitteilen.
28.12.07, 20:56:09
ulfberth
geändert von: ulfberth - 28.12.07, 20:58:28
Hallo hatto3641,
um das Thema nochmals aufzugreifen - anbei 2 Bilder aus den Jahren 1900 und 1903 auf denen die Bildung des Portepees bei einem
ähnlichen bayerischen Zivil-Beamten Degen zu sehen ist.
Gruß
ulfberth
30.12.07, 18:25:24
hatto3641
Lieber Ulfberth,
herzlichen Dank für Deine aussagefähigen Bilder.Als Anlage siehst Du die Bindung,die ich aufgrund der Portepee Länge gewählt habe!
hatto3641
11.01.08, 14:00:06
ulfberth
Beim stöbern bin ich heute noch auf ein Fotos gestoßen, auf welchem die Bindung des fraglichen Portepees im Bayerischen Armee-Museum zu sehen ist.
Hier hat man sich bei der Befestigung des Portepees vermutlich am bayerischen Infanterie-Offizier-Säbel orientiert.
Schwierig, die Frage ohne eindeutige Vorschrift zu beantworten. Ich halte eine Befestigung wie im BAM bei einem Offizier für denkbar. Für realistischer halte ich aber trotzdem die auf den beiden oberen Fotos gezeigte Einschlaufung des Portepees.
Gruß
ulfberth
12.01.08, 22:25:00
hatto3641
Herzlichen Dank für Dein Foto des St.Georgs Hausritter Degen mit Portepee.Der Stichdegen ist ohne Krone auf der Griffschale,also laut Statuten § 7 nicht von einen königlichen Prinzen.Mit Krone für einen königlichen Prinzen.
Hatto3641