Löwenkopfsäbel
30.01.10, 19:39:42
Königsberg
Hallo zusammen,
hab mir wieder was gekauft und gleich kommt die Fragen über Fragen :confused:
ist die Auflage Zeitgenössisch? oder später gebracht?
unten sieht wie 2 Kanonen aus ...
hat jemend schon so was gesehen
Artillerie oder Kavallerie? Preussen?
Hersteller - Alcoso
danke im voraus
Grüß
Alex
30.01.10, 19:40:32
Königsberg
noch paar Bilder
31.01.10, 01:07:53
ulfberth
geändert von: ulfberth - 31.01.10, 01:59:59
...
unten sieht wie 2 Kanonen aus ...
...
Grüß
Alex
Moin Alex,
hilf mir bitte auf die Sprünge. Ich sehe hier keine Kanonen. Nur zwei Nieten, die vermutlich Bohrungen verschließen.
Egal! Vermutlich ist dieser Säbel weder mein Thema noch meine Zeit.
Die Waffe dürfte aus den 30er Jahren stammen. Wobei
Alexander
Coppel
Solingen das Modell in dieser Form bereits vorher in seinen Musterbüchern abbildete.
Das Modell taucht in dieser Form sowohl bei der Artillerie, Kavallerie oder auch beim Bergbau auf. Leider läßt sich aus den Abbildungen nicht ersehen, ob das Parierstangenlappenemblem - was für eine Wortschöpfung - mit gegossen oder aufgesetzt ist.
Vermutlich wurden denn aus Gründen der Kostenersparnis später diese Embleme der jeweiligen Kundenbestellung angepaßt und aufgesetzt.
Durch die Versilberung beim Gefäß würde ich von einer nichtmilitärischen Verwendung ausgehen. Evtl. Zoll, Justiz, Feuerwehr oder auch Polizei.
Gruß
ulfberth
31.01.10, 07:52:40
Zietenhusar
Auf dem letztem Bild des zweiten Beitrages erahne ich auf der Rückseite des Parierstangenlappens einen umgebogenen Splint. Unter den gekreuzten Säbel, siehe letztes Bild des ersten Beitrages, lugen länglichrunde Formen vor. Das könnten Kanonenrohre sein.
Ich habe sowas in dieser Ausführung noch nicht gesehen, wohl aber derart angebrachte Gardesterne; einfach über das darunterliegende Relief. An eine Vortäuschung falscher Tatsachen glaube ich nicht. Vielleicht hatte der Händler, aufgrund kriegsbedingtem Mangel, Gefäße mit Säbeln auf dem Parierstangenlappen nicht vorrätig und behalf sich mit diesen Auflagen?
Wie ulfberth schon anmerkt, ist das Gefäßdesign älter als das Datum seines Verkaufs und eigentlich nicht mehr "zeitgemäß" gewesen. Eventuell wurden hier ältere Lagerbestände verbaut. Das würde auch Sinn ergeben, falls die Zusammenstellung der Waffe (Griff und Klinge) in die Zeit fiel, als Messing wieder kriegswichtig wurde.
Thomas
31.01.10, 11:37:50
limone
Es sieht so aus, als wäre ein "Säbelemblem" auf original mit Artillerie-Rohren reliefierten Parierstangenlappen angebracht worden.
Grüße
Carsten
31.01.10, 12:00:44
Königsberg
Moin Alex,
hilf mir bitte auf die Sprünge. Ich sehe hier keine Kanonen. Nur zwei Nieten, die vermutlich Bohrungen verschließen.
Moin, Moin
vielleicht ist das wirklich keine Kanonen :confused:
Zitat:
Nur zwei Nieten, die vermutlich Bohrungen verschließen.
wozu waren die Bohrungen ursprünglich angedacht?
Zitat:
Wobei Alexander Coppel Solingen das Modell in dieser Form bereits vorher in seinen Musterbüchern abbildete.
hab vielleicht falsch ausgedruckt
Logo ist Waage mit
ACS
Zitat:
Leider läßt sich aus den Abbildungen nicht ersehen, ob das Parierstangenlappenemblem - was für eine Wortschöpfung - mit gegossen oder aufgesetzt ist.
ist tatsächlich aufgesetz
zu welchem Zietraum kann die einzuordnen?
31.01.10, 12:50:35
Schiavona13
[quote="ulfberth"]
Zitat:
Wobei Alexander Coppel Solingen das Modell in dieser Form bereits vorher in seinen Musterbüchern abbildete.
hab vielleicht falsch ausgedruckt
Logo ist Waage mit
ACS
Mit Wagge ist auch Alexander Coppel Solingen
31.01.10, 13:01:15
Königsberg
Mit Wagge ist auch Alexander Coppel Solingen
ja, ich weiss
aber die Logo (ACS) stamm bestimmt früher als mit ALCOSO (wort)
01.02.10, 00:36:32
ulfberth
geändert von: ulfberth - 01.02.10, 00:52:52
Das Modell taucht in dieser Form sowohl bei der Artillerie, Kavallerie oder auch beim Bergbau auf. Leider läßt sich aus den Abbildungen nicht ersehen, ob das Parierstangenlappenemblem - was für eine Wortschöpfung - mit gegossen oder aufgesetzt ist.
Gruß
ulfberth
Die Aussage bezieht sich auf die Herstellerkataloge, nicht auf Deinen Säbel.
Ohne näher auf den doch sehr saloppen Umgang mit der Herstellerbezeichnung einzugehen, kann ich hier noch immer keine Kanonenrohre erkennen. Normalerweise liegen die plastischen Darstellungen von Säbel, Kanonenrohren und Lanzen unter der Parierstange.
Wenn man die beiden Aussparungen auf Höhe der Parierstange (1 und 2) in einer Linie mit den beiden
Blindnieten 3 und 4 setzt, würden m. E. die Kanonenrohre auf dieser Höhe eher deplatziert wirken.
Ob hier ein
aufgesetztes Emblem gewechselt wurde, oder der Parierstangenlappen als "Wechselrahmen" diente, dürfte schwere zu beweisen sein. Aus Gründen der Produktionstechnik und der vereinfachten Lagerhaltung mit Anpassung bei den Händlern neige ich aber zu letztere Deutung.
Ansonsten sollten wir der Frage nach dem Griffemblem eine eher untergeordnete Bedeutung beimessen. Ungewöhnlich und auch wichtiger ist die Versilberung des Gefäßes. Was den Säbel m. E. interessanter und seltener macht.
Siehe auch: Rolf Selzer; Die Blankwaffen der königlich sächsischen Exekutivbeamten, Deutsches Waffen-Journal (DWJ) Heft 12, 1992.
Gruß
ulfberth
01.02.10, 13:39:07
limone
Auf diesem Foto ist das hellere aufgesetzte Kavallerie-Emblem an den heruntergebogenen Säbelklingen und -griffen und die darunter hervorschauende Mündung des Kanonenrohres (Pfeil) sehr schön zu erkennen. Den Verlauf der Rohre erkennt man auch in der Draufsicht unter den Säbeln.
Grüße
Carsten