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unter dem Dach der
Deutschen Gesellschaft für Heereskunde e.V.
 
 

Zeitreise ins Jahr 1855

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14.01.10, 01:42:57

limone

geändert von: limone - 14.01.10, 02:50:32

RBB zeigt gerade, immer gegen Mitternacht, eine interessante Reportage ("Doku-Soap" sagt man wohl heute):

"Eine Zeitreise ins Jahr 1855: 45 Frauen und Männer folgen den Spuren der Auswanderer, segeln unter harten Bedingungen auf einem Dreimaster von Bremerhaven nach New York."

Ein auf den Standard um 1850 zurückgebauter, ca. 50 m langer Dreimaster, die "Bremen" (Kein Strom, keine Heizung, keine Nahrungskühlung, kein WC, Navigation mit Sextant und Kompass, kein Motor, Kombüse ca. 1,5 x 1,5 m mit holzbeheiztem zweiflammigen Herd... eben alles wie vor ~150 Jahren) befördert 45 Personen unterschiedlichsten Backgrounds, die bei der "Einschleusung" alles "Heutige" abgegeben haben und mit Bekleidung und Ausrüstung aus der Mitte des 19. Jahrhunderts ausgestattet wurden, auf der historischen Südroute, den Passatwinden in Äquatornähe folgend, von Bremerhaven ins Land der Träume nach New York.

Das Geschilderte und die Äußerungen der Beteiligten zeigen sehr schön, wie sehr sich unser Leben seit dieser Zeit verändert hat - ein interessantes Projekt, besonders für diejenigen, die nicht nur "harte" Erkenntnisse schätzen, sondern ergänzend auch gerne "weich" in die Vergangenheit spüren. Das Ganze ist regietechnisch gekonnt in schöne Bilder umgesetzt - also auch was für's Auge des maritim begeisterten Ästheten.

Sendetermine:
Hier klicken und "Windstärke 8" suchen.

Nächste Folge:
Auf RBB in der Nacht von Do auf Fr., den 15.01.2010, 00.05 Uhr (also heute Nacht):

Windstärke 8 - Das Auswandererschiff 1855

Grüße

Carsten

15.01.10, 09:16:00

kürassier

geändert von: kürassier - 15.01.10, 09:18:03

Hab ich bei der Erstaustrahlung auch mit Interesse verfolgt.
Mir fiel dazu sofort dieser Liedtext aus der Zeit ein:

Ein stolzes Schiff streicht einsam durch die Wellen
und führt uns unsere deutschen Brüder fort
Die Fahne weht, die weißen Segel schwellen
Amerika ist ihr Bestimmungsort
Seht, auf dem Verdeck sie stehen
sich noch einmal umzusehen
in's Vaterland, in's heimatliche Grün,
seht, wie sie übers große Weltmeer ziehn.

Sie ziehn dahin auf blauen Meereswogen
Warum verlassen sie ihr Heimatland?
Man hat sie um ihr Leben schwer betrogen,
die Armut trieb sie aus dem Vaterland.
Schauet auf, ihr Unterdrücker,
schauet auf, ihr Volksbetrüger!
Seht eure besten Arbeitskräfte fliehn,
seht wie sie übers große Weltmeer ziehn.

Sie ziehn dahin, wer wagt sie noch zu fragen?
Warum verlassen sie ihr Heimatland?
O armes Deutschland, wie kannst du es ertragen
daß deine Bruder werden so verbannt:
Was sie hofften hier zu gründen,
suchen sie dort drüben zu finden.
Drum ziehen sie von deutschem Boden ab
und finden in Amerika ihr Grab

Gruß Olaf
15.01.10, 13:08:15

Michael04

Hallo Forum,
wenn nicht der Schlaganfall meine bewegungsfreiheit eingeschränkt hätte würde ich die Laute dazu schlagen!
Darf ich fragen woher Du das Lied kennst?
Grüße Michael
15.01.10, 14:54:30

kürassier

Zitat von Michael04:

Darf ich fragen woher Du das Lied kennst?
Grüße Michael


Von diesen drei Herren aus meiner Gegend:
http://www.bergfolk.de/cms/index.php?id=17
15.01.10, 17:29:21

Michael04

geändert von: Michael04 - 15.01.10, 17:32:40

Hallo Forum,
ich kenne das Lied aus dem Wandervogel,mit Denen ich lange Zeit die Welt erkundete.
Gerne und Oft wurden Text und Melodien aus Dieser Zeit gesungen.
Auf dem Ludwigsstein (Archiv der Deutschen Jugendbewegung)war ich oft zu Gast.
Grüße Michael
15.01.10, 23:46:11

limone

geändert von: limone - 15.01.10, 23:47:04

Zitat von Michael04:
Auf dem Ludwigsstein (Archiv der Deutschen Jugendbewegung)war ich oft zu Gast.
Da war ich als "Kurzer" im Pfadfinderbund Großer Jäger auch des Öfteren - aus dieser Zeit ist mir neben der Demut vor der Natur (manche nennen es auch "Schöpfung") und prägenden Erinnerungen an in "fremden Ländern" erwanderte schönen Erfahrungen mit Land und Leuten die Liebe zur Musik und die Gitarre. Der Ludwigstein war damals "unsere Burg".

Grüße

Carsten
15.01.10, 23:57:19

Michael04

geändert von: Michael04 - 15.01.10, 23:58:01

Hallo Carsten
ich war bei der Deutschen Waldjugend und später mitgründer bei den Wildgänsen, später Bufü.
Auf dem Hohen Meisner war meine Truppe die mit den Pferden bei den R(H)einbünden.
Unsre Burg war der "Vorläufer" der Waldeck,das Rauschenschloß der Ehrbachklamm.
Über "Bünde in Gemeinschaft" gerieten wir in den frühen 80er auf die Ludwigstein,damals wurde das "Kirschenfest"ins Leben gerufen.
Grüße Michael
(Zensi)
16.01.10, 00:15:05

limone

geändert von: limone - 16.01.10, 00:21:35

Schau mal - so klein ist ist die Welt!

Ich habe es damals als 12-bis 16-Jähriger sehr genossen, Dinge selbstbestimmt nur mit Gleichaltrigen fernab der elterlichen Obhut zu unternehmen:

Das tägliche Leben auf Fahrten z.B. nach Finnland zu meistern, auf fremde Menschen zugehen zu müssen, ihre Gastfreundschaft zu erleben, ihre Lebensweise und Gedanken kennenzulernen, zu erkennen, dass vieles nur gemeinsam bewältigt werden kann; dies alles sind Lebenserfahrungen, die ich nicht missen möchte - ganz zu Schweigen von den "Singetreffen" mit andern Bünden :) .

Grüße

Carsten
16.01.10, 00:21:38

Michael04

Ja klar,
große Fahrt und wilde Lieder,auch dies prägte meine Jugend bis zum Bufü bis 30 und dann bin ich abgetreten.
Weil Jugend sollte von Jugend geführt werden.
Das war wohl auch entscheident für mein weiteres Leben und meine Tätigkeit im Außenhandel das erleben mit anderen Kulturen.
Grüße Michael
16.01.10, 00:27:17

limone

geändert von: limone - 16.01.10, 02:56:04

Bis 30 ist lang - ich habe mit dem Abi den Absprung gefunden - alles hat seine Zeit. Mein Jüngster leitet seit einigen Jahren eine Pfadfindergruppe, da trinke ich dann, wenn die Eltern mal eingeladen werden, als sentimentaler (Ich habe auch jedes Jahr bei der x-ten Wiederholung der alten Sissi-Filme an den entsprechenden Stellen unvermeidlich Tränen in den Augen) Gast meinen Tschai aus der alten Kokusnuss-Bombilla :D

Grüße

Carsten
 
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