15.08.09, 00:32:31
ulfberth
geändert von: ulfberth - 05.11.11, 00:15:39
Das Militär der deutschen Kleinstaaten strapazierte die jeweilige Staatskasse aufs Äußerste. Die vertraglich vereinbarte Truppenstärke wurde zumeist kaum erreicht und Einsparungen bzw. Weiterverwendung waren gang und gäbe.
So ist es auch nicht weiter verwunderlich, daß nicht nur
Preussen und
Mecklenburg aus dem ehemals französischen Briquet (Infanterie-Säbel Mle an IX et XI) ein neues Seitengewehr fertigten, welches Beispielweise in Preussen die Bezeichnung U/M für "umgeändertes Modell" trugen.
Das
Seitengewehr der lippischen Füsiliere scheint eine Variante dazu zu sein.
15.08.09, 00:39:13
ulfberth
geändert von: ulfberth - 15.08.09, 00:55:06
Nachfolgend der Text aus einer weiteren Knötel-Tafel:
Füsilier-Bataillon Lippe 1861-1867
Seit 1881 wurden die Kragen und Aufschläge der Offiziere statt von Tuch, von schwarzem Sammet angefertigt, desgl. die Epaulettfelder, die von silbernen Halbmonden umgeben den Namenszug PFEL (Paul Friedrich Emil Leopold) zeigten. Der Ueberrock der Offiziere nach preussischem Schnitt, von schwarzem Tuche mit versilberten Knöpfen, mit schwarzem Sammetkragen und roten Vorstössen. An die Stelle des Helmes trat 1861 ein Käppi von wasserdichtem Filz mit Lederausstattung in der Form, wie bei den preussischen Jägern. Zur Parade schwarzer Haarbusch, auch für Spielleute von der gleichen Farbe. Die Offiziere trugen 1866 im Felde (Mainarmee) nach Ausweis gleichzeitiger Photographien meist weiche schirmlose Mützen,
Sie führten den Säbel in Stahlscheide, die nach dem Feldzuge auch eingeführt wurde. Als besonderer Ehrentag des Bataillons gilt der Tag von Kissingen (10. Juli 1866), an dem es im Abendgefechte vor Nüdlingen seinen Kommandeur, Major Rodewald, verlor. 1867 wurde die Mannschaft dem Füsilier-Batailion des 55. Inf.-Rgts. einverleibt. Die 1831 verliehene Fahne wurde 1866 auch im Felde vom Bat. Lippe geführt, 1870 / 71 vom Landwehr-Bat. Detmold. Nach diesem Feldzuge erhielt die Fahne statt der Bekrönung eine Spitze mit dem eisernen Kreuze und ist jetzt das Feldzeichen des 1. Bat. Landwehr-Rgts. 55.
Richard Knötel, Uniformenkunde. Band XVI. No. 33., Verlag von Max Babenzien in Rathenow.
15.08.09, 00:47:49
ulfberth
Eine
andere Zeichnung bei Knötel.
19.08.09, 14:02:04
le Hussard
Die o. Abgeb. Säbel wurde 1849 von S&K geliefert. 1859 wurde Säbel und die Scheide gekürzt, um den vorzeitigen Uniformabrieb an neuen Uniformen zu vermeiden :)
05.11.11, 00:19:06
ulfberth
geändert von: ulfberth - 25.12.11, 01:01:03
Mit freundlicher Genehmigung der Firma
Hermann Historica Auktionen , München.
Das Seitengewehr der lippischen Füsiliere von 1849. aus dem Katalogtext:
„
Leicht gebogene Rückenklinge mit Mittelspitze, an der Wurzel gestempelt "1849" sowie "S & K" (Schnitzler & Kirschbaum, Solingen), Korrosionsspuren. Patiniertes Messinggefäß mit S & K - Marke, gestempelt "3 C. F. B. L. " neben lippischer Rose. Dazu gut erhaltene, messingbeschlagene Lederscheide, ungestempelt. Länge 60 cm. Seltene militärische Seitenwaffe im Originalzustand.“
Siehe dazu auch
HIER
Gruß
ulfberth
15.02.14, 19:04:44
ulfberth
Hier einmal das recht seltenes Foto eines Lippischen Füsiliers