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Deutschen Gesellschaft für Heereskunde e.V.
 
 

Blücher Säbel

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28.07.09, 18:52:55

limone

geändert von: limone - 28.07.09, 18:54:51

22.A.A.2 (Säbel) und 22.R.A.A.2 (Scheide):
Abteilungsstab des 2. Westfälischen (Reserve-)Feld-Artillerie-Regiments Nr. 22 (Münster), Säbel Nr. 2
Warum sich auf der Scheide das "R." findet und auf der Parierstange nicht, kann ich nicht sagen.

Hersteller von Säbel und Scheide sind "Schnitzler& Kirschbaum" (S&K), die wohl ab 1811 diesen Säbeltyp gefertigt haben.

Der Stempel "1833" auf dem Klingenrücken gibt das Jahr der Vereinnahmung an, ab ca. 1838 wurde 2-ziffrig mit vorangestelltem Herrschermonogramm gestempelt (z.B. FW 48).

Sollte sich auf der vorderen Unterseite der Parierstange der gleiche Abnahmestempel wie auf dem Angelnietkopf finden, spricht das für eine Neumontage des Säbels.

Grüße

Carsten

28.07.09, 19:47:38

Schwertfeger

geändert von: Schwertfeger - 28.07.09, 19:48:56

Zitat:
Hersteller von Säbel und Scheide sind "Schnitzler& Kirschbaum" (S&K), die wohl ab 1811 diesen Säbeltyp gefertigt haben.


Um 1811 war Solingen in "Feindeshand". Nach dem Wiener Kongress (Juni 1815) fiel Berg dann Preußen zu. Danach wurde dann für Preußen produziert.
Die Preußen hatten um 1811 ihre Waffenproduktion/-reparatur z. B. nach Schlesien verlegt.

Übrigens, der älteste Stempel auf der Scheide scheint mit der mittlere, durchgestrichene zu sein: 7.4.6.U.1.

@ Klaus der Waldbursche
Welche Zahl steht denn auf dem Klingenrücken vor der 1 von 1833?

Gruß

Schwertfeger
28.07.09, 20:23:48

Waldbursche

Hallo,
erst einmal vielen Dank an alle für die großartige Fachunterstützung. Also Ulfberth, in der oberen Löschung mit der Lupe eine 7 und ewdl dahinter eine 4, mittlere Löschung ?, die dritte ewdl I ?,letzte Löschung deutlich eine 3.. Danke Limone und Corrado, vordere Unterseite der Parrierstange gleiche Abhanme wie auf Angelvernietkopf. Und für Schwertfeger, vor der 1833 stehen zwei mal 1,1, wie auch auf dem Gefäß Innenseite.(ist auch auf einem Bild zu sehen).
Wie kann nun dieser Säbel zusammenfassend beurteilt bzw. eingeschätzt werden.Vielen Dank an alle, eine solche Unterstützung hätte ich nicht erwartet.
Viele Grüße
Klaus der Waldbursche
28.07.09, 22:57:08

ulfberth

geändert von: ulfberth - 28.07.09, 23:21:25

7. Artillerie-Regiment, 4. Sechspfünder-Batterie, Waffe Nr. 63. Bezüglich Angaben zur Formation: Hier klicken.

22. R.A.A. 2. = Abteilungsstäbe des Reserve-Feldartillerie-Regiment Nr. 22, Waffe 2.

22. A.A. 2. = Abteilungsstäbe des Feldartillerie-Regiment Nr. 22, Waffe 2.

Anmerkung: Die Nummern der Stäbe wurden nicht extra angegeben, sowie alle Waffenmodelle für sich fortlaufend numeriert.

Das bedeutet dann, daß die Kavallerie-Säbel a/A innerhalb der Teileinheit separat numeriert und nicht in der Nummernfolge mit den Artillerie-Säbeln n/A vermischt wurden. Daher auch die relativ niedrigen Waffen-Nummern bei dem vorliegenden Stück.

Natürlich stellt sich jetzt die Frage, was macht der „Blücher“ bei der Artillerie und dann auch noch speziell bei den Abteilungs-Stäben? Passender wäre die Waffe doch eher bei den verschiedenen Munitions-Colonnen. Des Rätsels Lösung liegt bei den der Artillerie zugeteilten Train-Soldaten.

Zur Verdeutlichung einmal ein Stärkenachweis von 1874.

Gruß

ulfberth
28.07.09, 23:26:31

ulfberth

geändert von: ulfberth - 29.07.09, 09:41:50

Hallo Waldbursche,

ich würde gerne eines Deiner Bilder in meine (oben verlinkte) PDF-Datei einfügen. Dafür hätte ich gerne Deine Erlaubnis.

Gruß

ulfberth
29.07.09, 08:34:02

Schwertfeger

geändert von: Schwertfeger - 29.07.09, 08:36:06

Zitat von Waldbursche:
Ich kann auf der Scheide zB. auf dem oberen Band die Zahl 355 nicht deuten.



Hallo "Waldbursche",

Bei der Zahl "355" auf der Scheide handelt es sich um eine Depotnummer. Der Buchstabe "M" deutet dabei auf das Depot in Minden.
Dem abweichend gegenüber steht die "11" auf der Innenseite der Parierstange bzw. auf dem Klingenrücken.
Daraus läßt sich schließen, daß Waffe und Scheide zu einer späteren Zeit (vielleicht im 1. Weltkrieg?) zusammen gesteckt wurden. Im Normalfall, d.h. wenn Waffe und Scheide schon immer zusammen gehörten, sind alle drei Nummern gleich.

Wenn Du Dich weitergehend mit der Geschichte des Säbels befassen möchtest, schau hier.

Gruß

Schwertfeger
29.07.09, 13:02:28

Waldbursche

geändert von: ulfberth - 29.07.09, 16:46:51

Hallo Ulfberth,
natürlich stimme ich Deinem Anliegen zu und erteile die Erlaubnis. Vielen Dank auch an alle anderen für die Beiträge. Hier nun auch noch drei Anhänge zu dem Thema über diesen Säbel entnommen aus dem Buch "Das kleine Buch vom Deutschen Heere" und aus der "Vorschrift über das Bezeichnen und Numeriren ........" siehe Bild. Damit kann ich nun davon ausgehen,alle Fragen sind geklärt. Danke
Mit Gruß
Klaus der Waldbursche :D
29.07.09, 16:50:39

ulfberth

geändert von: ulfberth - 30.07.09, 09:22:20

Hallo Waldbursche,

erst einmal besten Dank für die Erlaubnis.

Als kleine Ergänzung zu Deinem Hinweis über die Reserve Artillerie Abteilung hier nun die Stempelweise der angesprochenen Reserve-Artillerie-Regimenter und deren Abteilungsstäbe.

Gruß

ulfberth
30.07.09, 00:11:38

ulfberth

PDF-Datei aktualisiert: Hier

Gruß

ulfberth
19.12.10, 13:52:47

leila100

geändert von: leila100 - 19.12.10, 16:26:37

Hallo Schwertfeger,

Du schreibst, der Buchstabe "M" deutet auf das Depot in Minden hin. Könnte das nicht genauso gut auch Münster sein?
Oder gibt es noch einen besonderen Hinweis auf Minden?
Lt. Limone deutet der Truppenstempel auf Münster.
Soweit mir bekannt ist, waren in Minden schon immer Pioniere
stationiert.

Gruß
Ingo
 
 
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