16.06.09, 22:27:14
limone
geändert von: limone - 06.09.09, 16:31:13
Lüneschloss-Säbel mit Füsiliergriff
Eigentlich nichts Besonderes, das vernickelte Gefäß und der Griff haben schon etwas gelitten - aber die Lüneschloss Klinge: feinster Stahl (nicht vernickelt) mit schönen Ätz-Motiven in durchaus zeigenswertem Zustand!
Maße:
Gesamtlänge: 99,8 cm
Säbellänge: 97,0 cm
Klingenlänge: 84,2 cm
Klingenbreite: 25 mm
Klingenstärke: 7 mm
Fotografiert wie "gefunden", daher noch etwas staubig und flugrostig und...
Ich wusste nicht so recht, in welche Rubrik ich ihn einsortieren sollte, deshalb erstmal hier (Der Admin wird's schon richten!)
Grüße
Carsten
16.06.09, 22:28:44
limone
Die Klinge :) :
17.06.09, 21:36:51
Zietenhusar
(Der Admin wird's schon richten!)
Hallo Carsten,
einen Füsilier(säbel)griff erkenne ich nicht. Dazu sollte das Gefäß gelb sein und die (normalerweise) typische Eckverstärkung zwischen Parierstange und Griffbügel fehlt auch.
Meines Erachtens handelt es sich um eine Art Extrasäbel, wenn es sich nicht gar um einen Vereinssäbel handelt.
Zum "richten" bin ich in diesem Fall nicht kompetent, kann nach Einordnung der Waffe höchstens verschieben ;) .
Gruß,
Thomas
Im Bild: Reiter (Ulan) Arthur Runge, A (?) Eskadron Reiterregiment 3, 1925. Scheide höchstwahrscheinlich, und im Gegensatz zum hier vorgestellten Säbel, mit feststehendem Tragering.
17.06.09, 22:34:26
limone
geändert von: limone - 17.06.09, 22:36:06
Gut - nennen wir ihn erstmal "Bügel-Säbel" (ich meine nicht die hauswirtschaftliche Tätigkeit :D ).
Scheide höchstwahrscheinlich, und im Gegensatz zum hier vorgestellten Säbel, mit feststehendem Tragering.
Da hätte ich noch eine Frage: Warum wurden eigentlich zu gleicher Zeit Scheiden mit beweglichem (z. B. I.O.D., Kür.D., K.O.S., S.f.U. und A.O.S.) und mit festem Tragering (z. B. K.D. und A.ExtraS.) geführt? Sollte man irgendwann erkannt haben, dass Scheiden mit feststehendem Ring nicht so klappern, hätte man diese ja für alle einführen können - war das eine reine Mode, Tradition, oder gab es einen praktischen Grund für diese Unterscheidung?
Grüße
Carsten
21.06.09, 11:12:38
Schwertfeger
Da hätte ich noch eine Frage: Warum wurden eigentlich zu gleicher Zeit Scheiden mit beweglichem (z. B. I.O.D., Kür.D., K.O.S., S.f.U. und A.O.S.) und mit festem Tragering (z. B. K.D. und A.ExtraS.) geführt? Sollte man irgendwann erkannt haben, dass Scheiden mit feststehendem Ring nicht so klappern, hätte man diese ja für alle einführen können - war das eine reine Mode, Tradition, oder gab es einen praktischen Grund für diese Unterscheidung?
Hallo Carsten,
ja es gab einen Grund.
Offiziere trugen ihre Seitenwaffen am Leibriemen oder (Unter-)Koppel
untergeschnallt. Ausnahme sind hier die Kürassieroffiziere, die auch (zusätzlich) ein Oberkoppel besaßen.
Zog man den Mantel oder Paletot an, konnte sich die Waffe, bedingt durch die beweglichen Ringe, besser an die Seite schmiegen. Wie vorstehend angedeutet, konnten die Kürassieroffiziere ihren Degen auch
übergeschnallt tragen.
Unteroffiziere und Mannschaften trugen ihre Waffe
übergeschnallt, Feldwebel-Dienstgrade am Überschnallkoppel, die anderen am Säbelkoppel.
Anmerkung dazu, der von Dir angesprochenen KD 89 und der ArtS n/M sind Entwicklungen, die ab 1889 neuere Forderungen an die Seitenwaffe (Reduzierung des Klapperns) berücksichtigen. Der KürD, mit weiterhin beweglichen Ringen bzw. Ring getragen wurde, ist bekanntlich älterer Konstruktion. Eine Abänderung wäre wohl zu kostspielig (Aufwand und Nutzen) geworden.
Viele Grüße
Schwertfeger
21.06.09, 21:48:32
limone
Danke für die Erläuterung, Schwertfeger!