Artillerie-Faschinensäbel
15.06.09, 18:21:21
limone
Artillerie-Faschinensäbel
Ich wollte Euch dieses einzigartige Stück nicht vorenthalten.
(Vgl. hierzu: G. Maier, Bayerische Blankwaffen Teil I, S. 574 Abs. 2, 2. Satz sowie zur Parierstange S. 575 Abb. links - der Rest dürfte bekannt sein.)
Grüße
Carsten
15.06.09, 19:43:42
Kemira
Hallo Carsten, ein schönes interesantes Stück welches du da vorstellst. Das sind so die Stücke von denen man träumt, oder aber unverschämtes Glück hat.
Gruß
Karl-Heinz
15.06.09, 21:12:30
ulfberth
geändert von: ulfberth - 15.06.09, 21:16:09
Herzlichen Glückwunsch! Heute scheint wirklich Dein Glückstag zu sein. Erst das Bild vom Flohmarkt für 1 € - und nun dieses durchaus nicht häufig anzutreffende Seitengewehr.
Könntest Du uns auch an Ansichten der Gefäßinnenseite und der Vernietung teilhaben lassen.
Gruß
ulfberth
15.06.09, 21:33:49
limone
Sagt mal -
wollt ihr mich heute alle "auf die Schippe" nehmen?
Meine Einschätzung (Daher zunächst: "Stammtisch", und nicht: "Bayern"):
Eine Kombination edelster Komponenten: Griff preußisch, Klinge bayerisch (gekürzt), Parierstange (und nur deswegen habe ich das Teil erworben) auch bayerisch!
Ich kenne mich mit den Bayern nicht so aus und vielleicht ist das ja wirklich ein tolles Teil aber:
Nun sagt mal was Substantielles dazu! (Pardon, dass das bei der Vorstellung nicht so klar herauskam).
Ist das ein "Tolles Teil?"
Grüße
Carsten
15.06.09, 21:38:05
ulfberth
geändert von: ulfberth - 15.06.09, 21:39:00
...
Ist das ein "Tolles Teil?"
Grüße
Carsten
Ganz eindeutig: JA!
Trotzdem würde mich die Innenseite und die Vernietung interessieren.
Gruß
ulfberth
15.06.09, 21:51:26
limone
geändert von: limone - 15.06.09, 21:53:32
Eben! Sieht sehr neu aus. Ich versuche mal Fotos bei "Kerzenlicht" - Einen Moment bitte.
15.06.09, 22:17:55
limone
geändert von: limone - 17.06.09, 01:44:39
Hier das Foto (bei Kerzenlicht) von der Vernietung.
Die Vernietung scheint wenig professionell. Griff und Parierstange wackeln (Stoßleder vergangen) aber die Abdrücke auf der Parierstange deuten auf einen Griff größeren Durchmessers und eine Klinge mit 0,5-0,7 mm größerer Breite. Fotos bei Tageslicht später. Ich halte das Teil für eine frühe, nicht uninteressante Bastelarbeit.
Grüße
Carsten
15.06.09, 23:25:38
ulfberth
Hallo Carsten!
Meiner Meinung nach wurden hier 3 bayerische Teile miteinander verheiratet. Der Griff könnte durchaus von einem bayerischen Faschinenmesser stammen. Erst ab ca. 1830 wurden die Griffe beim Jägersäbel n/M zusätzlich durch Querniete fixiert. Die Anzahl der Griffrillen (Rippen) stimmt ebenfalls. Zusätzlich tragen Privatstücke nicht immer die 3 Quernieten.
Nun fanden in den 20er und 30er Jahren bei den Fußtruppen einige Versuche mit Faschinenmessern statt. Daß nun gerade dieses Stück eines davon ist, wage ich zu bezweifeln.
Eine abschließende und plausible Erklärung dürfte schwierig werden. Vermutlich wird sich der Bogen von einer vogelwilden Bastelei über Bewaffnung von Bürgerwehren und Stadtgarden bis hin zum Theaterfundus spannen.
Gruß
ulfberth
16.06.09, 20:47:47
limone
geändert von: limone - 16.06.09, 22:50:08
Fotos von der anderen (Gefäßinnen-) Seite:
16.06.09, 20:56:52
limone
Jetzt noch einmal die Vernietung und die Abdrücke unter der Parierstange, die dafür sprechen, dass da mal eine andere Klinge gesessen hat: