07.06.09, 16:55:37
corrado26
Hallo corrado26,
vielen Dank für Deinen Beitrag!
Beide "R" sind auch bei direkter Betrachtung mit dem gleichen Stempel gestanzt worden.
Die führende "2" aus dem Stanzzug "2.35" unter "R.K.R.6." würde also auf das 2. Eskadron hinweisen?!
Was würde dann die "35" bedeuten - einfach eine laufende Nummer innerhalb des Eskadrons?
Viele Grüsse
Jürgen
Richtig vermutet: Die "35" ist die Nummer der Waffe innerhalb der Eskadron bzw. innerhalb des Regiments.
Gruß
corrado26
08.06.09, 00:02:04
ulfberth
geändert von: ulfberth - 08.06.09, 08:27:34
Ein zweifelsohne ungewöhnlicher Stempel, bei dem auch nach einer Bestimmung Fragen weiterhin unbeantwortet bleiben.
Die Herstellung der Klinge erfolgte 1825. Die Waffe könnte also 1870/71 in deutsche Hände gefallen sein, bei Beginn des 1. Weltkrieges erbeutet oder auch in Deutschland zum Verkauf gelagert und bei Kriegsbeginn aufgekauft worden sein.
Die eingangs geäußerte Vermutung bezüglich eines Reserve-Kürassier-Regiments kann außer Acht gelassen werden, da ein solches nicht existierte. Die Reserve-Formationen der Kürassiere waren die Schweren Reserve-Reiter-Regimenter.
Sinn macht der Stempel hingegen beim Bayerischen Reserve-Kavallerie-Regiment Nr. 6. Dieses wurde im September 1914 vom stellvertretenden III. Bayerischen Armee-Korps mit Stab und 2 Eskadronen (statt der sonst üblichen 3 Eskadronen) aufgestellt. 1. Eskadron in Dillingen, die 2. in Nürnberg aus Mannschaften der Ersatz-Eskadronen diverser Chevaulegers- und Schwerer Reiter-Regimenter. Das Regiment wurde im Oktober am Sitz des Stabs in Schwabmünchen formiert.
Verwendung fand das Regiment bei der 6. Bayerischen Reserve-Division und wurde zusammen mit dieser 1916 aufgelöst.
Eine Frage, warum das R für Reserve nicht kursiv geschlagen wurde, läßt sich nicht abschließend beantworten. Vermutlich ist die Erklärung eher im Bereich der von den Friedensvorschriften abweichenden „Weltkriegsstempel“ zu suchen. Vielleicht zur Klarstellung: Nach der Vorschrift von 1910 hätte der Stempel „6.
R. K. 2.35.“ lauten müssen!
Gruß
ulfberth