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Deutschen Gesellschaft für Heereskunde e.V.
 
 

Säbel mit viel ??? => Infanteriesäbel M 1816

original Thema anzeigen

 
18.05.09, 20:05:03

thüringer

Hallo!

Wieder habe ich ein Problem mit einem Säbel.
Meine erste Vermutung, es handelt sich um einen preussischen Infanteriesäbel M1715, habe ich fast aufgegeben, nachdem ich das Teil in den Händen hielt.
Erst einmal die Maße:
Gesamtlänge: 795mm
Klingenlänge: 645mm
Klingenbreite: 33mm
Klingenstärke: 7,8mm
Pfeilhöhe: 26,6mm
Aufgrund des Zustandes sehe ich auf der Klinge weder Stempel noch Ätzungen. Die Klinge ist im Gefäß verkeilt (sieht aus wie Holz) und relativ alt vernietet.
Quartseitig ist auf der Unterseite einem Truppenstempel ähnliche Stempel zu sehen:
10.(T)FC.NO.77. Das T steht oberhalb des Punktes zwischen der 10 und dem FC.

Auffallende Merkmale, die dem M1715 widersprechen: Die Klinge hat am Rücken keinen Zug, sondern eher eine flache Kehle (oder Bahn), die erst 150mm vom Gefäß aus anfängt und ebenso rund 150mm vor der Klingenspitze aufhört.
Dazu kommt der Griff: terzseitig hat der Griff flache Rillen, die von Links-Oben nach Rechts-Unten verlaufen, quartseitig ist er rund. Auch hier entspricht er nicht dem Griffmerkmal beim 1715, sondern er erinnert mich eher an preuss. Faschinenmesser M52.

Tja, warum bin ich mir noch unschlüssig: hier im Link wird als Nr.6247 ein M1715 mit ähnlicher Klinge, als Nr.6248 ein M1715 mit der bekannten (in der Literatur beschriebenen) Klinge angeboten. http://www.hermann-historica.de/auktion/hhm50.pl?f=KAPITEL&c=PREUSSEN+INFANTERIE&t=temgroup50_M_GB&start=21&dif=20&db=M-50.txt

Ich hoffe, Ihr könnt mir mehr sagen und wenn es geht den Truppenstempel auflösen. Da vermute ich 10.Infanterie Regiment, 6.Kompanie Waffe Nr. 77.

Tschüß
Roland
18.05.09, 20:06:12

thüringer

weitere Bilder:

Tschüß
Roland
18.05.09, 20:27:54

Gottscho1914


Hallo Roland ,

für mich sieht das Stück wie ein Infanteriesäbel M 1816
Preußen aus.

Gruß Jens
18.05.09, 20:45:02

thüringer

Hallo Jens !

Du hattest den Finger auf der richtigen Stelle !
Ich weiß gar nicht, wie ich im Maier das Kapitel über den M1816 übersehen konnte. Jetzt passen alle "Merkwürdigkeiten" :D
Nun fehlt nur noch die Bestimmung des Truppenstempels und ich bin auch weiterhin auf Eure Meinungen gespannt !
Zum Beispiel: Sollte man das Gefäß putzen, d.h. von der dicken Patina befreien? Die Klinge ist stark angegriffen und ein glänzendes Gefäß passt wohl dann nicht.

Tschüß
Roland

Heute vor dem Schlafengehen :lesen: :lesen: :lesen:
18.05.09, 20:53:56

Gottscho1914

geändert von: Gottscho1914 - 18.05.09, 21:06:52

Hallo Roland ,

ich würde den Säbel nicht aufarbeiten. Er ist ein schönes Belegstück mit dem Truppenstempel.
Meine Deutung für den Truppenstempel:
Hannoversches Train-Bataillon Nr.10 , Fuhrpark-Colonne ,Infanterie-Säbel M1816 Nr. 77

Gruß Jens
25.10.10, 23:06:21

mario

geändert von: mario - 26.10.10, 08:40:18

Hallo Sammlerfreunde,
ich habe ein ähnliches Stück aufgetrieben. Es gibt ja am laufenden Band bei e-g gutaussehende Stücke mit Scheide und den "guten" Landwehrstempel. Bei diesem hier gehe ich aber von einem Original aus.
Angeboten bei einer Auktion wurde er so:
"biete hier im auftrag eines erben einen orginalen säbel,wohl der russischen grenadiere 1783, klinge geätzt,aber nur noch zu erahnen,könnte aber durchaus das logo von zarin katharina II sein ..." KÖNNTE NICHT
Ich sehe die Reste eines Chiffre "FWR" (Friedrich Wilhelm Rex). Einen weiteres Indiz ist die Jahreszahl "1831" auf dem Klingenrücken (bekannt auf "Blücher-Säbel"). Bei dem Truppenstempel bin ich mir noch nicht über die Bedeutung im klaren: "P.B.1.9." (Pionier-Bataillon Nr.1,Waffe Nr.9 ?)
Gruß Mario
26.10.10, 16:05:01

Gottscho1914

geändert von: Gottscho1914 - 28.10.10, 12:34:22

Hallo Mario ,

zum Vergleich habe ich meinen preuß. Infanterie-Säbel M 1816 rausgesucht. Leider fehlen bei der Scheide der Tragehaken (abgebrochen) und das verdeckte Ortblech.

Auf der Quart- und Terzseite der Klinge die Chiffre FWR unter Krone (König Friedrich Wilhelm III. 1797 - 1840)

Truppenstempel: 5.C.9.

5.Compagnie ,Infanterie-Säbel M 1816 Nr. 9

Gruß Jens
26.10.10, 16:08:12

Gottscho1914


FOTO - ZUSATZ


Gruß Jens
28.10.10, 12:46:45

Gottscho1914

geändert von: limone - 28.10.10, 15:56:08

Ergänzung zum Beitrag :

Erkennungsmerkmale von Kopien sind nicht nur der "gute" Landwehrtruppenstempel , sondern auch die "identischen" Herrschermonogramme auf der Terz - und Quartseite der Klinge (Schablonenätzung).
Die indischen Kopien mit welliger Klinge und porigem Messinggefäß sind dagegen leicht zu erkennen.

Gruß Jens
28.10.10, 14:59:27

Gottscho1914


Hallo Mario ,

Originalstücke dieses Säbels erkennt man z.B. an den abweichenden Herrschermonogrammen auf der Terz - und Quartseite der Klinge.
Damit Du nicht nur die Zeichnung des Herrschermonogramms zum Vergleich für Deinen vorgestellten Säbel hast , habe ich meinen originalen Infanterie-Säbel M1816 (Infanterie-Seitengewehr mit Stichblatt) rausgesucht und vorgestellt.

Gruß Jens
 
 
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