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unter dem Dach der
Deutschen Gesellschaft für Heereskunde e.V.
 
 

Tja?

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29.01.09, 19:07:50

Basilisk

Liebe Sammlergemeinde

Wünsche Euch allen ein glückliches, gesundes und erfolgreiches Jahr `09. ( nachträglich) ;)

War wider mal auf Achse, und habe ein verwarlostes und unscheinbares Stück gefunden. Stelle erst mal nur ganz minimalistische Bilder ein.
Was könnte das sein? Und ja, die Klinge ist nur 16.5 cm kurz.

GM
30.01.09, 14:41:13

corrado26

Tanto?
30.01.09, 21:40:15

Zietenhusar

Zitat von corrado26:
Tanto?
Hätte ich auch gesagt,

aber habe angesichts der gezeigten Bilder meine Bedenken.
31.01.09, 04:02:35

Basilisk

Ja Tanto?, glaube nur wenn es Kategorien gibt. Dass Thomas da mit Zweifel sich nähert, habe ich gehofft. An dieser Damen Dolch oder Tanto bin ich leider aufmerksam geworden, da ich zuerst meinte ein altertümliche Brillenbox entdeckt zu haben. Schade aber interessant,da er aus einem Nachlass eines altbürgerlichen Geschlecht stammt. Weis schon dass man mir im Moment der Faszination fast alles erzählen kann, denn am Ende steht einem oftmals nur sein eigenes Gefühl zur Seite. Und wenn falsch ist es ein nettes Märchen.

Anscheinend soll diese Anfertigung ein Geschenk eines liebenden Mannes gewesen sein. Und zur ihrer Verteidigung seiner Liebsten dienen solte.
Warscheinlich hätte er sie aufgenommen, sie geehrt, und sich öffentlich der Liebe bekennt. Währe ehr nicht in einer anderen Gesellschaftsschicht zuhause gewesen. Denn dieses Glück war immer nur für gewisse Stunden. Denn sie war anscheinend eine Konkubine (oder so), und er ein Herr.

Was mich ja am meisten interessieren würde; was ist der Sinn dieser Zeichen. Hab schon etwas nachgeforscht, sage aber mal nichts. Nehme den Zuschauer Joker. Ich habe aber den Verdacht, dass sie sich im Wald trafen.

GM

31.01.09, 04:04:38

Basilisk

:)
31.01.09, 04:15:59

limone

geändert von: limone - 31.01.09, 05:11:24

Zitat von Basilisk:
...was ist der Sinn dieser Zeichen...

Meinst Du die Zeichen auf dem letzten Bild? :p

Bei den anderen kann ich Dir leider nicht weiterhelfen (höchstens nach dem Ausschlussverfahren - aus Kurhessen, Preußen oder Schleswig-Holstein ist es höchstwahrscheinlich nicht; auch Dänemark erscheint mir auf den ersten Blick unwahrscheinlich), aber da findet sich bestimmt jemand, der mehr weiß.

Schönes Brillenetuis - auch ohne verifizierte Geschichte etwas für's Liebhaber-Herz - m.E. kommt die Griffform eher phallisch daher - dem/der geneigten Betrachter/-in fällt bestimmt eine passende Geschichte ein...(sind solche in Gebrauchsgegenständen versteckte Klingen nicht verboten?)

Alles in Allem: Meinen Glückwunsch.

P.S.:
Zitat von limone:
...höchstens nach dem Ausschlussverfahren...
Auch eine militärische Nutzung würde ich weitgehend ausschließen wollen.
31.01.09, 09:41:34

Zietenhusar

Zitat von Basilisk:
Nehme den Zuschauer Joker.
Ich versuche Hilfe zu holen.

Angesichts der hinzugekommenen Abbildungen bin ich, was die Zeitgenössigkeit angeht, mehr her als hingerissen. Aber warten wir es mal ab.

Gruß,
Thomas
31.01.09, 12:09:59

makitakeru

Hallo zusammen,

Also was die Schriftzeichen auf der Klingenzwinge (habaki)
anbelangt, so lesen sie sich Mori Akio oder Mori Tetsuo
(beide Lesungen des Vornamens sind hier möglich). Der Name
wurde aber nicht von einem Handwerker eingraviert, da es
erstens nicht üblich war, Namen auf der Klingenzwinge zu
verewigen, zudem ist die Gravur an sich laienhaft ausgeführt
(vermutlich vom Besitzer?). Das Stück entspricht jenen Teilen,
welche die Japaner um die Meiji-Zeit, also als sich Japan
1868 dem Westen öffnete, als Souveniers produzierten.
Doch da der Markt seit einigen Jahren von billigen
chinesischen Kopien regelrecht überschwemmt wird, kann man
auch letzteres rein von den Bildern nicht ausschließen.
31.01.09, 19:09:32

Zietenhusar

geändert von: Zietenhusar - 31.01.09, 19:16:00

Vielen Dank, Markus,

für Deine Einschätzung. Ich möchte noch anmerken, daß meines Erachtens Gravuren an japanischen Blankwaffen, jedenfalls was Hersteller und Zeitangaben angeht, vollkommen unüblich sein sollten. Die Zeichen wurden eingeschlagen, bzw. "gestochen". Bin da aber nicht der Kenner.

Gruß,
Thomas
01.02.09, 12:47:58

makitakeru

Wenn sich Angaben über den Schmied oder die Herstellungszeit
finden, dann sind diese stets auf der Angel angebracht, und
mit einem Meißel eingeschlagen. Aber Signaturen sind durchaus
nicht unüblich sondern kommen sehr häufig vor. Also wenn man
sich über die Authentizität eines Schwertes sicher sein will,
dann wird meist der Griff abgenommen (der bei traditionell
hergestellten Schwertern nur mit einem kleinen Bambusdübel an
der Angel gehalten wird). Findet sich eine Signatur, dann
wird mittels vorhandenen Referenzmaterialien (da gibt es
ellenlange Bücher, die nichts anderes Listen wie authentische
Signaturen der meisten Schmiede)abgeglichen.

Schöne Grüße,
Markus
 
 
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