26.10.08, 18:12:01
Projekt001
Hallo,
Ich bin neu in diesem Forum und möchte mich erstmal Vorstellen. Mein Hauptinteresse gilt dem Mittelalter, genauer um das Jahr 1250 +-40j.
Nun aber zurück zu Meinem kleinem Problem. Ich habe einen Degen/Rapier von einem Bekanten geschenkt bekommen. Er fand ihn bei Waldarbeiten vollständig in einenm Baum eingewachsen. KEIN SCHERZ!!! Der Baum hatte einen Durchmesser von ca1,5 bis 2m und mußte Gefällt werden. Die Waffe steckte schräg in dem Baum und der Griff war selbst noch mit einer Art Wucherung überwachsen.
Die Gesamtlänge 106cm
Klingenlänge bis Gefäß 85cm
Fehlschärfe 10cm
Rückenseite nur 23cm von der Spitze aus geschliffen
Gefäß/Korb aus Eisenblech
Griff aus verdrilltem Draht
Klingenbreite an der Fehlschärfe 2,4cm
Klingenbreite kurz vor der Spitze ca 1,4cm
Vieleicht kann mir jemand bei der Bestimmung (Alter/Typ) behilflich sein?
Gruß
Projekt001
PS.: Mehr Bilder kann ich gern bei Interesse zukommen lassen.
26.10.08, 18:35:04
KiBuch
geändert von: KiBuch - 26.10.08, 18:37:05
Grüß Dich,
auf den ersten Blick würde ich verneinen, das die Waffe "alten Ursprungs" ist; evtl Historismus, sorry.
Grüße, Michael
27.10.08, 11:10:40
Zietenhusar
Hallo Projekt001,
willkommen im Forum. Vorweg, ich hätte gern Fotos gesehen, als der Degen noch im Baum stach. Ich überlege hin und her, kann es mir aber nicht vorstellen, wie so ein Teil schräg in einem Baum verwachsen kann. Diesen Degen hätte man nämlich nicht einfach so in den Baum stechen können. Der beschriebene Baum bräuchte auch mehrere hundert Jahre, um zu diesem Durchmesser anzuwachsen. Bis dahin wäre vom Degen nichts mehr übrig gewesen.
Wenn das Teil in diesem Baum gesteckt hat, dann war der Baum hohl und diesen Degen hat vor Jahren mal jemand hineingeworfen (versteckt?). Ein späteres Überwallen der Baumöffnung kann den Degen eingeschlossen haben. Wie bekommt man so einen langen Gegenstand eigentlich aus einen zu fällenden Baum?
Zum Objekt selbst kann ich leider nichts beisteuern. Die Bilder sagen wenig aus, nur daß die Griffwicklung (im Prinzip die komplette Hilze), die kurze Rückenschneide, die neuzeitig (19./20. Jh.) anmutende Griffzwinge, der kleine Knauf, die pinnige (schwache) Verarbeitung, und die, wenn richtig erkannt, glatte Fehlschärfe, keine antike Waffe erahnen läßt.
Rein "äußerlich" und von der Ferne betrachtet, soll es ein spanisches/-r Rapier/Degen aus dem 18. Jh. sein. Gibt es irgendwelche Marken oder Inschriften in der Klinge?
Gruß,
Thomas
27.10.08, 20:01:15
Projekt001
Hallo,
danke für die schnellen Antworten. Zum Fundort kann ich leider nichts genaues sagen. Irgendwo bei Aachen. Bilder wurden leider auch keine gemacht...sehr schade. Ich kann mich aber eigentlich immer auf die Aussagen verlassen, auch wenn es sich wirklich komisch anhört. Mir ist es ebenfalls unklar wie genau die Waffe in dem Baum steckte. Er sprach aber davon, daß er erst dachte, es handelt sich um einen großen Nagel.
Auf der Klinge sehe ich leider keinerlei Beschriftung. Auch an sonsten ist keine Verzierung zu erkennen.
Mit dem Zustand habe ich auch so meine Bedenken. Wie Du schon sagtest, ist es faktisch unmöglich...ob im Baum oder nicht....das es dort längere Zeit war. Zum Alter kann ich nichts sagen...
Wie bekomme ich den Rost am schonensten ab? Möchte ungern eventuelle Inschrifften zerstören.
Gruß Nils
27.10.08, 21:59:38
Zietenhusar
Wie bekomme ich den Rost am schonensten ab? Möchte ungern eventuelle Inschrifften zerstören.
Hallo Nils,
probiere bitte die auf der Seite unter
>diesem Link< aufgeführten Ratschläge. Ich denke, es kann nicht schaden, hier eine länger andauernde Anwendung vorzunehmen.
Viel Erfolg.
Gruß,
Thomas
24.09.10, 07:00:18
Dmitry
This is a 20th c. Spanish cup-hilted rapier replica.
Which tree was it stuck in, bamboo? because it grows really fast. :)