Gestern, 10:45:57
corrado26
Bayern
Kavallerie-Karabiner M 1804, Prototyp gefertigt in Suhl
Waffe weitgehend identisch mit dem österreichischen Husarenkarabiner M 1798, jedoch mit deutlichen Unterschieden.
Nussbaum-Vollschaft mit Wangenhöhlung am Kolben links. Messingbeschläge, diese bestehend aus von unten federarretiertem, doppelbündigem Laufring, Messingkorn auf dem hinteren Bund, zweitem Laufring mit angelöteter Sattelstange, die bis zur hinteren Schlossschraube reicht, hinten verschraubtem, vorne gestiftetem Abzugsbügel, Kolbenkappe und s-förmigem, flachem und bündig im Schaftholz verlegtem Schlossgegenblech. Runder, am Pulversack seitlich abgeflachter Lauf mit gerundetem Schwanzschraubenblatt. Im linken Bereich gewölbtes Schlossblech mit ebensolchem Herzhahn. Die Batteriefeder reicht über den Schlossschraubengewindegang. Gegossene Messingpfanne nach französischem Modell an 9. Die Batterie oben nach vorne abgewinkelt. Keine Kimme. Herstellersignatur „Rosch“ am Pulversack oben links.
Gesamtlänge 945mm, Lauflänge 575mm, Kaliber des glatten Laufs 17,8mm
Die hier vorgestellte Waffe ist formal und in den Dimensionen völlig identisch mit dem in Bayern ab 1804 in Amberg gefertigten Kavalleriekarabiner M 1804; der einzige Unterschied besteht darin, dass der in Suhl gefertigte Karabiner Beschläge aus Messing besitzt, während das Amberger Pendant mit solchen aus Eisen versehen ist, die aber formal identisch sind.
Ein völlig gleiches, messingbeschlagenes Stück mit der Inventarnummer H8198 befindet sich im Bayerischen Armeemuseum Ingolstadt; dieses zeigt ebenfalls das Signum „
Rosch“ auf dem Lauf. Ein Büchsenmacher Stephan Gabriel Rosch ist in Suhl nachgewiesen für das Jahr 1846. Anzunehmen ist, dass ein früherer Verwandter von Rosch in einer der Suhler Fabriken (Spangenberg, Sauer, Hänel) gearbeitet hat und für die Fertigung der beiden Karabiner verantwortlich zeichnete.
Suhler Waffenlieferungen nach Bayern sind belegt für die Jahre 1805/06. Auf Grund betriebsinterner Probleme, vor allem aber wegen des Einmarschs österreichischer Truppen im Jahr 1805 in der Oberpfalz und der Plünderung und Zerstörung der Gewehrfabrik Amberg mussten die Zeughäuser einen Großteil ihres Waffenbedarfs aus anderen Quellen decken. So war man gezwungen, die dringend benötigten Waffen von den Meistern aus Fortschau aber auch aus Suhl zu beziehen.
Gestern, 11:04:00
Ulan13
Sehr schöner Karabiner, gefällt mir gut. Und gelbe Montierungen machen bei Kavalleriewaffen sowieso mehr Sinn.
Besten Dank und
Grüße vom Ulanen