B L A N K W A F F E N
DAS FORUM FÜR SAMMLER & INTERESSIERTE
unter dem Dach der
Deutschen Gesellschaft für Heereskunde e.V.
 
 

Baden, gezogener Husarenkarabiner 1803 von Pistor

original Thema anzeigen

Gestern, 10:17:20

corrado26

Baden,
gezogener Husarenkarabiner 1803 für Unteroffiziere


Nussbaum-Vollschaft mit Backe am Kolben links. Messingbeschläge, bestehend aus einer Vorderschaft-Halbschale mit Ladestocktülle, Schlossgegenblech für zwei Schrauben mit Verlängerung und Abzugsbügel Unterbügel aus Eisen und Kolbenkappe. Eiserne Sattelstange mit eisernem Laufring und auf der Stange beweglicher Ring für den Karabinerhaken. Steinschloss mit flachem, an den Kanten abgeschrägtem Schlossblech, ebensolchem Schwanenhalshahn, und eiserner Pfanne mit Verbindungssteg zum Batterielager. Kurz hinter der Mündung an der Laufunterseite angebrachtes Gelenk für einen eisernen Ladestock. Im hinteren Drittel auf 260mm kantiger, mit Baluster in rund übergehender Lauf. Kimme in das Schwanzschraubenblatt eingefeilt, halbmondförmige Standkimme auf dem Lauf
Gesamtlänge 1000mm, Lauflänge 616mm, Schlosslänge 130mm, Kaliber des 7-fach gezogenen Laufs 16,08mm, Länge der Sattelstange 190mm.


Gemäß einer im Jahre 1862 offiziell erstellten Auflistung des Gesamtbestandes des Zeughauses Karlsruhe, in der alle dort vorhandenen Feuerwaffen von 1752 bis 1862 aufgeführt sind, findet sich unter der lfd. Nr.5 ein glatter Karabiner mit Scharnierladestock für die Kavallerie, wie er von Pistor in Schmalkalden für die badische Reiterei geliefert worden war. Unter der lfd. Nr. 6 findet man einen typgleichen Karabiner, nun aber mit gezogenem Lauf, dessen dort angegebene Maße mit denjenigen des hier vorgestellten Karabiners identisch sind. Auch die Form der Beschläge und des Schlosses ist identisch. Darüber hinaus besitzt der Karabiner eine Standkimme, die man so auch am von Pistor gelieferten, gezogenen Füsilierschützengewehr M 1803 findet, welches zum Bestand des WGM Rastatt gehört.
Der gezogene Karabiner, so ist zu vermuten, war bestimmt für die Unteroffiziere des 1812 an der Beresina bis zum letzten Mann untergegangenen badischen Husaren-Regiments von Geusau, womit auch die Gesamtzahl sowohl der glatten als auch der gezogenen Karabiner M 1803 verloren ging. Vermutlich einzig die im Zeughaus Karlsruhe zurückgebliebenen Musterstücke blieben erhalten. Das Auffinden des gezogenen Arsenalstückes ist ein Glücksfall.
Gestern, 10:28:38

corrado26

geändert von: corrado26 - Gestern, 10:29:31

weitere Bilder
 
Powered by: phpMyForum 4.2.1 © Christoph Roeder