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Deutschen Gesellschaft für Heereskunde e.V.
 
 

Ein "Roßarztsäbel" S.f.U kommt seltsamerweise selten allein.

original Thema anzeigen

02.11.25, 20:45:00

Eisenhauer

geändert von: joehau - 03.11.25, 23:13:36

Nachdem ich im Frühjahr bereits ein solches Stück mit Klingenätzung vorstellen konnte,
nunmehr der Neuerwerb der zweiten Fertigung ab 1881.

Der Säbel wurde durch die Fa. Alex Coppel in Solingen gefertigt und 1909 s. Revisionsstempel
abgenommen. Das Stück kam dann anscheinend zuerst auf das Depot. Es hat im Bügel noch den
Durchbruch für den Faustriemen. Er wurde später fachmännisch kriegsmäßig angeschärft und an
eine unbekannte Formation ausgegeben - es finden sich keinerlei Truppenteilstempel und
auch keine entfernten Reste davon.

Nach erfolgter Demobilisierung wurde das Stück s. Stempelung "1920" Eigentum der Reichswehr
und kam dann zur weiteren Verwendung bei der Ausbildungsbatterie des Artillerieregiments
Nr.6 mit Standort Hannover zur letztendlichen Verwendung.

Da suche ich jahrelang nach einem solchen Stück und finde in einem Jahr gleich Zwei
davon - unglaublich, da es nur etwa 680 Blankwaffen davon gab. :D
03.11.25, 06:19:13

fritz1888

Schöner Fund!
03.11.25, 20:55:36

mario

Zitat von Eisenhauer:
unglaublich, da es nur etwa 680 Blankwaffen davon gab. :D


Glückwunsch zu dem Teil.

Es ist eine interessante Zahl(680)...wo ist die her?
Gruß Mario
Gestern, 10:19:31

Preussen

Zitat von mario:

Es ist eine interessante Zahl(680)...wo ist die her?
Gruß Mario


Guten Tag,
ich nehme mal an, die Zahl stammt von G. Maier, „Preussische Blankwaffen“, Band 3, S. 481
Gruss
Preussen
Gestern, 12:37:12

mario

geändert von: joehau - Gestern, 13:27:26

Das Gute ist so nahe. Diese "680", hatte ich sicher vor Jahren, als ich den ersten
davon hatte, auch schon mal gelesen und mich gefreut.

Danke für den Hinweis.

Gruß Mario
Heute, 00:14:44

ulfberth

geändert von: ulfberth - Heute, 00:17:08

”SABEL FUR UNTERVETERINÄRE
Zu Kaisers Zeiten, als die Kavallerie noch etwas nutzte und deshalb etwas galt, war eine bestimmte Spezies der Portepeeträger für das Wohlergehen der edlen Vierbeiner verantwortlich: die Veterinäre, kurz "Roßärzte" genannt. 680 von ihnen hatten anno 1901 die 104 485 Streitrösser des preußischen Heeres zu betreuen, das sind etwa 154 Vierbeiner pro Zweibeiner.”


Na also, jetzt ist auch klar, warum der RS oder SfU in solchen Mengen heute noch zu finden ist. Gefühlt bietet jeder zweite Antiquitätenhändler ja einen an. :D

Doch halt! Vielleicht sollte man die Quelle verifizieren. Leider ist der Etat von 1901 nicht greifbar, dafür aber der von 1905. Die Menge der dienstlich gelieferten Säbel für diese Portepee-Unteroffiziere dürfte 4 Jahre später eher noch höher liegen.

Doch bedauerlicherweise kommen wir auf 152 Stück, was der heutigen Seltenheit dieser Blankwaffen eher entspricht.

Gruß

ulfberth
 
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