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Hessischer Säbel für höhere Unteroffiziersdienstgrade des Großherzoglich Hessisches Artillerie-Korps

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12.12.24, 22:24:21

fritz1888

Hier einer meiner alten Säbel, der mittlerweile wieder einen neuen Besitzer hat, der aber doch so selten ist, dass ich ihn hier gerne vorstelle.

Das eisernes Korbgefäß mit Randverstärkung. Das symmetrische, muldenförmige Stichblatt mit sechs Lochdurchbrüchen und zwei rechteckigen Faustriemenschlitzen und Endknopf-Walze. Bohrung vorne für eine Schraube und Fingerstrippe (Schraube und Strippe fehlen). Das Gefäß auf der Innenseite mit einem gültigen Truppenstempel: G.H.E.6.U.51. für Großherzoglich Hessisches Ersatz-6-Pfünder Batterie, Waffe 51. Glatter Griffring und gerundete, ganze Griffkappe. Vernietete Griffkappen-Lappen, gerippte Holzgriffhülse mit dunklem Lederüberzug und doppelter, verdrillter Drahtwicklung. Das ist natürlich kein U sondern das alte Zeichen für Pfund, aber leider kriege ich das nicht so schön dargestellt.

Gekrümmte Rückenklinge mit beidseitiger Hohlbahn und Ort in der Mittellinie; zum Ort hin zweischneidig. Im Klingenrücken der schreitende hessische Löwe als Abnahme- und Eigentumsstempel eingeschlagen.

Stahlblechscheide mit zwei Ringbändern und beweglichen Trageringen. Trichterförmiges Mundstück auf der Innenseite mit einer Halteschraube befestigt; asymmetrischer Schlepper.

Gesamtlänge 1020 mm
Säbellänge 1000 mm
Klingenlänge 845 mm
Klingenbreite (max.) 31 mm

Das 1790 errichtete Feldartillerie Korps wurde 1806 zum Großherzoglichen Artillerie Korps umbenannt. 1867 wurde eine Militärkonvention zwischen Preussen und Hessen geschlossen und das Korps setzte sich aus zwei Abteilungen zusammen:

Daneben bestand eine Train-Abteilung, die dem Korps-Stab unterstellt war.
1869 war die Zusammensetzung:

1870 wurden die sechspfündigen Batterien als schwere, die vierpfündigen als leichte Batterien bezeichnet.

Ein entsprechender Säbel ist in der Veröffentlichung „Die Bewaffnung der landgräflich/großherzoglichen Armee von Hessen-Darmstadt“ (2009) des Kuratoriums zur Förderung historischer Waffensammlungen dargestellt (S. 36, Nr. 54).
 
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