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Feldspaten

original Thema anzeigen

30.11.24, 11:03:24

stavblue0815

geändert von: stavblue0815 - 30.11.24, 16:26:43

Hallo zusammen,

der Feldspaten hatte einen militärischen Ursprung, wurde aber nach den Weltkriegen oft zivil weitergenutzt, weshalb doch noch dieser relativ oft anzutreffen ist. Daher die Wahl dieser Kategorie - hüstel.

Bis zum Ende des ersten Weltkrieg gab es laut Wikipedia drei Varianten: Modell 1874 (M74), Modell 1887 (M87) und Modell 1898 (M98). Die ersten beiden Varianten unterscheiden sich laut dieser Quelle lediglich in der Trageweise, der M98 hat im Gegensatz zu den früheren Modellen eine verstärkte Trittkante.

Die Anwendung des Feldspatens im ersten Welkrieg als Hieb- und Stoßwaffe ist in dem berühmten Werk "Im Westen nichts Neues" mehrmals beschrieben - hier ein Ausschnitt, in dem auch der Feldspaten als Waffe zum Einsatz kommt.

Hier nun ein Feldspaten M98, also mit verstärkter Trittkante. Er ist insgesamt 52,7 cm lang und am Spatenblatt an der Trittkante 15,4 cm breit. Am Ende habe ich zum Vergleich ein SG 98/05 zum Größenvergleich hinzugelegt.

Beste Grüße

Ferdinand

30.11.24, 11:26:07

Ulan13

Vielen Dank fürs zeigen! So was ist immer interessant!
Wir haben in den Neunzigern bei der Bundeswehr auch noch beigebracht bekommen: "Im Nahkampf Klappspaten raus und druff...!" :D

Grüße vom Ulanen
30.11.24, 16:37:14

stavblue0815

Zitat von Ulan13:

Wir haben in den Neunzigern bei der Bundeswehr auch noch beigebracht bekommen:


Ich habe 2000 bei den Fallis noch gelernt, in der Stellung den Klappspaten ausgeklappt stets griffbereit, mit Spatenspitze Richtung Feind, bereit zu halten.

Das waren noch Zeiten: das Leben noch vor sich, keine Verantwortung und keine Sorgen - ach ja...

Beste Grüße

Ferdinand
01.12.24, 09:51:05

Zietenhusar

geändert von: Zietenhusar - 27.04.25, 07:46:55

Stimmt, da war noch was...

Ein Bundeswehr-Klappspaten. Ich nenne ihn mal ein universelles Grab- und Verteidigungswerkzeug. Ungeliebt in der Werkstattecke hinter einer meiner Werkbänke. Diesen Klappspaten habe ich vor mindestens zwei Jahrzehnten mal angeschafft, weil ich auch mal Sondeln gehen wollte. Da das im Land Brandenburg aber nicht erlaubt ist und das Sondeln auf dem eigenen Grundstück nicht mein Ziel war, habe ich die Sonde längst wieder weggegeben. Den Spaten habe ich aber noch behalten. Noch, denn den brauche ich auch nicht. Nur noch für eines, ihm demnächst Pflege angedeihen zu lassen, wo ich ihn schon mal herausgekramt habe.

PS: Ich habe 1987-88 in der NVA gedient, als Baupionier. Einmal habe ich auch mal was mit dem Spaten gegraben, aber sonst hatten wir Bagger und LKW. Für den Nahkampf ein Bajonett. Heute würde ich für letzteres den Spaten bevorzugen. :D

Nachtrag, am 27.04.2025: Der Hersteller ist IDEALSPATEN-BREDT GmbH & Co. KG, gegründet von Emil Eckardt 1899 an seinem heutigen Standort in Herdecke an der Ruhr als Schaufel- und Spatenfabrik Eckardt Sondermann & Co. GmbH. Am 15. April 1899 wurde der Grundstein gesetzt und am 10. Februar 1900 wurde mit der Produktion und dem Vertrieb von Schaufeln, Spaten und Pflugriestern mit 55 Beschäftigten begonnen.
01.12.24, 14:22:47

Ulan13

geändert von: Ulan13 - 01.12.24, 14:38:23

Habe hier auch noch zwei Klappspaten im Bestand. Der hellgrüne ist wohl zivil und funktioniert noch gut (kein Hersteller ersichtlich); ich verwende ihn allerdings recht selten. Da ist halt ein richtiger Spaten schon ein anderes Kaliber.
Der olivgrüne könnte militärsch sein, allerdings habe ich weder irgendwelche Herstellerstempel noch Versorgungsnummern, o.ä. gefunden. Die Kunststoff-Schraubmanschette zum Feststellen des Kopfes ist leider nicht mehr gängig. Kunstoff in so einem Fall zu verwenden halte ich für wenig sinnvoll. Daher ist auch bei diesem Stück eine militärische Herkunft zumindest zweifelhaft. Ich werde das Teil wohl auch entsorgen. Jedoch werde ich zumindest den Griff aufheben...

Grüße vom Ulanen
04.12.24, 16:34:55

stavblue0815

Und hier jetzt der frühere Feldspaten Modell 1874 (M74) bzw. Modell 1887 (M87) - im Gegensatz zum Modell 1998 (M98) mit einem Ring um den Stiel und ohne verstärkte Trittkante.

Maße: Breite des Spatenblatts 16 cm, Gesamtlänge 53,8 cm.

Bild 1 und 2: vom ganzen Stück im Fundzustand

Bild 3 und 4: Details vom Stiel

Bild 5 und 6: Details von der Trittkante

Bild 7 und 8: die Modelle im direkten Vergleich

Beste Grüße

Ferdinand
04.12.24, 16:47:41

Ulan13

Sehr gut! Vielen Dank fürs zeigen. ...und viel Spaß beim Entrosten... :D

Grüße vom Ulanen
04.12.24, 20:15:04

Zietenhusar

Sehr schöne Stücke, Ferdinand. :super:
Vielen Dank für's Zeigen.

Gruß,
Thomas
 
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