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Thema: Jagdplaute mit „marmoriertem“ Griff um 1750 (https://www.deutsches-blankwaffenforum.de/topic.php?id=7570)


Geschrieben von: Jagdsammler am: 08.05.18, 17:44:42
Hallo zusammen,

ich möchte hier eine Jagdplaute mit interessanter Griffgestaltung vorstellen.

Die leicht geschwungene Klinge hat einen 170 mm langen, in eine Pandurenspitze auslaufenden Rückenschliff. Auf dem Klingenrücken ist ein für diese Zeit typischer Pfeil geätzt. Das Klingendekor weist florale Elemente und Bandelwerk auf. Im weiteren Verlauf schließt sich terzseitig ein von einem Hund gehetztes Wildschwein und quartseitig ein von einem Hund gehetzter Hirsch an.
Das Messing montierte Gefäß besitzt ein zierliches Stichblatt mit der Darstellung eines von Hunden gestellten Hirschs welcher sich vehement dagegen wehrt. Die Parierstange trägt Muschelförmige Zierelemente. Die Griffkappe mit dem Vernietknopf ist glatt.
Die Griffhilze wurde mit einer Ätzung „marmoriert“. Dies war eine spezielle Ziertechnik Solinger Werkstätten jener Zeit. Siehe dazu das Buch: „Hirschfänger“ von Herbert H. Westphal, Seite 402 und 432.

Gesamtlänge...........676 mm
Klingenlänge...........539 mm
Klingenbreite max.....28 mm
Klingenstärke max....6,5 mm

Viele Grüße vom Jagdsammler


Geschrieben von: corrado26 am: 08.05.18, 18:53:28
Hallo Jagdsammler,

so etwas gefällt mir sehr. Dinge aus dem 18. Jahrhundert, egal ob Waffe oder etwas anderes, zeigen uns, was entstehen kann, wenn handwerkliche Begabung und Sinn für das Schöne zusammentreffen.
corrado26


Geschrieben von: Jagdsammler am: 08.05.18, 22:17:11
Hallo corrado26,

mir geht es auch so, das 18. Jahrhundert bietet eine solche Fülle an kunstvollem Schaffen vom Barock bis zum Klassizismus.
In dieser vorindustriellen Zeit glich kein Stück dem Anderen.
Dies ist es auch was mich bei den Hirschfängern und Jagdplauten jener Zeit so fasziniert.
Das Zusammenspiel der unterschiedlichen Materialien und die oftmals gekonnte Ausführung der Zierelemente sind bewundernswert.
Und dies alles bei einem Alter von immerhin 200 bis 300 Jahren.

Grüße vom Jagdsammler