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Thema: Pistole Kavallerie m/1807 (modifiziert) (https://www.deutsches-blankwaffenforum.de/topic.php?id=7450)


Geschrieben von: schwekapi am: 28.12.17, 16:43:05
Kavalleriepistole m/1807 (modifiziert)


Das ist eine Flankörpistole - also mit glatten Lauf.


Aus ihr wurde der sogenannte "Rehposten" verschossen.
(eine Art sehr grober Schrot)

Länge gesamt: 48 cm
Länge Lauf: 29 cm
Gewicht: 1,38 kg
Kaliber: 16 mm

geladen wurden ca. 6 - 8 Stück unterkalibrige Kugeln mit einem Durchmesser von ca. 6 - 7 mm

In dieser Zeit gab es einen großen Mangel an Waffen in Schweden. Völlig unerklärlich, wurden in den vergangenen Jahren große Mengen von Waffen aus den Zeughäusern verkauft. Jedoch führte man jetzt Krieg an drei Fronten. Gegen Russland (in Finnland, welches zum Verlust des Landes an Russland führte), Dänemark und Norwegen. Also wurde beschlossen, zusätzlich zur Neufertigung der Pistole m/1807, ein Veränderungsmodell zu fertigen. Es wurde ein neuer Schaft m/1807 mit einem Lauf und Schloss von alten Pistolen aus dem Zeughausbestand bestückt. Wobei die alten Läufe gekürzt und teilweise mit Zügen versehen wurden. Diese veränderten Pistolen sollten in "Ähnlichkeit mit der Pistole m/1807" gefertigt werden. Sie waren auch mit einer Schiene zur Aufnahme eines Anschlagkolbens versehen.

Der Lauf wurde ursprünglich in Jönköping hergestellt, erkennbar an dem Kreis mit den drei senkrechten Strahlen (etwas fehlerhaft gestempelt).

Der Kreis soll wohl die Mündung und die Strahlen Kimme und Korn darstellen.

Diese Pistole hat den Lauf und das Schloss von der Pistole m/1704.

Solche Pistolen sind relativ selten und werden im Vergleich zu anderen Kavalleriepistolen preislich recht hoch gehandelt. Ich konnte diese aus einem Haufen Waffenschrott "rausfiltern", der mit diesen Worten meinem schwedischen Freund zum Kauf angeboten wurde. So hielt sich auch der Preis in Grenzen. Das sind Erlebnisse, welche sich ein Sammler öfter wünscht.


Geschrieben von: schwekapi am: 28.12.17, 16:49:23
Truppenstempel alt:

Ein alter Stempel befindet sich auf dem Lauf. Er konnte teilweise wieder sichtbar gemacht werden:

B.L.R.S.O.C.No

Bohuslän (Dragoner) Regiment, Södre Companie oder Sotenäs Companie, Nummer......

(Leider liegt für die Schreibart der beiden Kompanien noch kein Vergleichsstück vor. So dass noch nicht eindeutig bestimmt werden kann, zu welcher der Kompanien diese Pistole gehörte.)

Zum Vergleich mit einem gut erhaltenen Stempel der Bohuslän Dragoner bitte im Beitrag zur Pistole m/1738 schauen.


Geschrieben von: schwekapi am: 28.12.17, 16:51:52
auf der Knaufkappe der neue Truppenstempel:

Das Zeichen der 2. Schwadron, Nummer 75, Mörners Husaren Regiment (siehe Bilder)

Da die meisten Soldaten Analphabeten waren, nutzte man in einigen Regimentern die Brandzeichen der Pferde auch zur Bezeichnung der Schwadron.

Das bedeutet, dass diese modifizierte Pistole m/1807 an das Mörner Husaren Regiment ausgegeben wurde.