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Thema: Hersteller ? ==> REEVES Birmingham, Brit. P1821 Light Cav. Sword, Export Portugal (https://www.deutsches-blankwaffenforum.de/topic.php?id=6587)


Geschrieben von: ragerdi am: 17.07.16, 23:41:49
Hallo zusammen,

nach einer ganzen Weile Abstinenz melde ich mich heute mit einer neuen Errungenschaft.
Ich habe schon ein wenig im Forum recherchiert und gehe davon aus, dass es sich bei dem
Säbel um dieses Modell handelt: hier

Ich habe gelesen, dass "AE" demnach für "Arsenal do Exército"steht, vielleicht
kann mir aber jemand noch etwas über den Hersteller sagen (Siehe 4. Bild) und was
dieses "V" bedeutet - ist das ein Abnahmestempel?

Vielen Dank und viele Grüße
Ralf


Geschrieben von: ragerdi am: 17.07.16, 23:52:06
Nach dem Entfernen Stoßleders habe ich noch zwei weitere Zeichen gefunden, bzw. eine
6 mit Strich und an der anderen Stelle viele kleine "Dellen" - kann mir jemand sagen,
was es damit auf sich hat?

Und noch eine generelle Frage: die Klinge hat einige Rostnarben - besteht die Gefahr,
dass sie dort weiter rostet oder sind das "alte Wunden"? Sollte ich vielleicht die Scheide
irgendwie von innen säubern? Da bin ich allerdings überfragt, an diese Elektrolyse-Sache,
die im Forum beschrieben wird, traue ich mich als Laie nicht heran freuen

Viele Grüße
Ralf


Geschrieben von: corrado26 am: 18.07.16, 11:00:32
Der Säbel wurde ganz offensichtlich in England produziert und zwar von einer Firma REEVES
in Birmingham, die entsprechende Abkürzung "BIRMM" steht auf der Fehlschärfe.
Was es mit dem "AE" Stempel auf sich hat, kann ich nicht sagen, es könnte aber schon,
wie angegeben, auf Portugal hinweisen.

corrado26


Geschrieben von: ragerdi am: 18.07.16, 13:54:50
Hallo corrado26,

ganz lieben Dank für die Bestimmung des Herstellers!

Viele Grüße
Ralf


Geschrieben von: Jagdsammler am: 18.07.16, 22:37:22
Hallo Ralf,

ich hätte da noch einige kleine Ergänzungen zu den noch nicht beantworteten Punkten.

Zu den Roststellen: sie sind schwarz und es sind zum Teil tiefe Narben. Da würde ich raten weiter nichts zu machen als ab und an mal mit etwas Öl (WD40 oder ähnlich) drüber zu wischen. Weg bekommt man die nur, wenn man runterschleift, was aber mit starkem Materialverlust einher geht und daher abzulehnen ist.

Viele Grüße vom Jagdsammler


Geschrieben von: ragerdi am: 18.07.16, 22:58:22
Hallo Jagdsammler,

vielen Dank für die hilfreichen Hinweise! Das Stossleder hatte ich abgenommen, um es zu säubern, da sich Sand oder Ähnliches daran und darunter angesammelt hatte. Mittlerweile ist es wieder an seinem Platz. Die Klinge habe ich eingeölt und ich werde beobachten, ob ggf. weiterer Schaden vom Inneren der Scheide ausgeht.

Eine Frage hätte ich noch: Kann man die Fischhaut des Griffs auch mit Öl/Ballistol säubern bzw. auffrischen wie Leder oder verträgt sich das nicht?

Vielen Dank und viele Grüße
Ralf


Geschrieben von: Zietenhusar am: 19.07.16, 06:04:25
Zitat von ragerdi:
...ob ggf. weiterer Schaden vom Inneren der Scheide ausgeht
Hallo Ralf,

wenn sich darin aktiver Rost befindet, gemischt mit Öl von der Klinge, rate ich zum Entfernen des Mundblechs und der eventuell vorhandenen Holzspäne. Dann die Scheide bis maximal zur Hälfte mit fettlöslicher Flüssigkeit (Waschbenzin oder Verdünnung) füllen, kräftig schütteln und ausgießen. Das mehrmals wiederholen. Dann an einem starren Draht etwas Stoff befestigen und versuchen die Rückstände aus der Scheide zu entfernen. Anschließend trocknen lassen und innen mit dünnflüssigen Öl ordentlich benetzen. Das überflüssige Öl rauslaufen lassen, vielleicht noch einmal mit einem frischen Stück Stoff am Draht auswischen und die Scheide wieder zusammen bauen.

Zitat von ragerdi:
Kann man die Fischhaut des Griffs auch mit Öl/Ballistol säubern bzw. auffrischen wie Leder oder verträgt sich das nicht?
Eine gute Frage. Ich habe das bisher immer so gehandhabt.

Gruß,
Thomas


Geschrieben von: ragerdi am: 19.07.16, 10:09:23
Hallo Thomas,

ich bin immer wieder begeistert, wie schnell man hier in diesem Forum Hilfe bekommt!
Ganz lieben Dank!

Eine Frage noch zum Mundblech: Da sind zwei Schrauben, die sich leicht entfernen lassen,
das Mundblech selbst sitzt danach aber immer noch fest. Sollte man es dann theoretisch
herausziehen können?
Ich möchte nur nichts kaputt machen. freuen

Viele Grüße
Ralf


Geschrieben von: Zietenhusar am: 20.07.16, 05:53:52
Hallo Ralf,

die beiden Schrauben sind die einzigen Befestigungen zwischen Mundblech und Scheidenkorpus. Das es klemmt war zu erwarten.
Herausziehen ist korrekt, die Art und Weise ist schlecht beschreibbar. Den Bereich kräftig mit kriechendem Öl satt tränken und mit einem Holzhammer rundhrum leicht klopfen. Dann die Scheide vorsichtig einspannen und mit Zange(-n), unter leichtem Ruckeln heraus ziehen, ohne Schrammen am Metall zu verursachen. Dabei ist Fingerspitzengefühl gefragt.

Leuchte vorher mal in die Scheide und stelle fest, ob eine Demontage überhaupt notwendig ist.

Gruß,
Thomas


Geschrieben von: ragerdi am: 20.07.16, 21:30:55
Hallo Thomas,

das klingt nach einem Plan, ich werde mir die Scheide mit einer Taschenlampe noch mal genau ansehen. Ich hab im Netz auch so ganz lange "Pfeifenreiniger" gesehen, um dünne Rohre zu säubern, damit könnte ich erst mal prüfen, ob Rost/Dreck hängenbleibt, bevor ich mich an eine Demontage wage. Vielleicht komme ich ja doch drum herum.

Auf jeden Fall (zum wiederholten Male!) ganz großen Dank!

Viele Grüße
Ralf